Author: | Simon Busch | ISBN: | 9783668036444 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 26, 2015 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Simon Busch |
ISBN: | 9783668036444 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 26, 2015 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Politische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Diskurse über gesellschaftliche Tendenzen und Entwicklungen der Gegenwart werden seit einigen Jahren vermehrt von den Begriffen 'Risiko' und 'Unsicherheit' sowie 'Resilienz' und 'Vulnerabilität' begleitet. Während die Begriffe Unsicherheit und Risiko inzwischen in den Alltagsgebrauch eingegangen sind, sind Letztgenannte bisher weniger bekannt und verbreitet. Dennoch haben sich Resilienz und Vulnerabilität in den letzten Jahrzehnten zu wichtigen Konzepten der Analyse und Bewältigung verschiedener Störeinflüsse der Gesellschaft und des menschlichen Lebens entwickelt. Dabei ist, grob umrissen, unter dem Phänomen der Resilienz eine 'widerständige, strukturstabilisierende, regenerative Reaktion auf Gefährdungen oder Schädigungen' zu verstehen. Der Begriff der Vulnerabilität kann dagegen beispielsweise als Komplement von Resilienz und als 'Verletzlichkeit von Menschen und Gegenständen angesichts von Gefährdungen' beschrieben werden. Sucht man nach historischen Hinweisen für die Herkunft und Entstehung der Begriffe Resilienz und Vulnerabilität, stößt man womöglich auf das eingangs angeführte Zitat des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche aus dem späten 19. Jahrhundert, findet aber auch Hinweise in anderen Kulturen - und kann in der Weltgeschichte noch weiter zurückgehen. Eine buddhistische Weisheit besagt: 'Sei wie der Bambus, beuge und biege dich anmutig, wie der Wind es will und du wirst niemals brechen'. Diese alte fernöstliche Erkenntnis lässt sich jedoch nicht nur zu buddhistischem Glauben, fernen Ländern oder längst vergangenen Zeiten in Verbindung setzen - Risiken, Gefahren und Katastrophen gehören zu allen Gesellschaften, zu jeder Epoche der Weltgeschichte. Über Jahrtausende hinweg bestanden für die Menschheit vor allem Gefahren natürlichen Ursprungs: Seuchen, Epidemien, Überschwemmungen, Erdbeben, Brände, Hungersnöte, etc. Zwar erkannte schon Aristoteles, dass der Mensch bei jeglichen Entscheidungen alternativen Möglichkeiten und damit verbundenen persönlichen Risiken gegenübersteht, doch erst mit Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert und insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, stehen moderne Gesellschaften zusätzlich diversen, vor allem durch technischen Fortschritt bedingten, Ungewissheiten, Bedrohungen und Risiken gegenüber. Daraufhin hat sich nicht nur das Bewusstsein der
Masterarbeit aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, , Sprache: Deutsch, Abstract: Politische, wissenschaftliche und wirtschaftliche Diskurse über gesellschaftliche Tendenzen und Entwicklungen der Gegenwart werden seit einigen Jahren vermehrt von den Begriffen 'Risiko' und 'Unsicherheit' sowie 'Resilienz' und 'Vulnerabilität' begleitet. Während die Begriffe Unsicherheit und Risiko inzwischen in den Alltagsgebrauch eingegangen sind, sind Letztgenannte bisher weniger bekannt und verbreitet. Dennoch haben sich Resilienz und Vulnerabilität in den letzten Jahrzehnten zu wichtigen Konzepten der Analyse und Bewältigung verschiedener Störeinflüsse der Gesellschaft und des menschlichen Lebens entwickelt. Dabei ist, grob umrissen, unter dem Phänomen der Resilienz eine 'widerständige, strukturstabilisierende, regenerative Reaktion auf Gefährdungen oder Schädigungen' zu verstehen. Der Begriff der Vulnerabilität kann dagegen beispielsweise als Komplement von Resilienz und als 'Verletzlichkeit von Menschen und Gegenständen angesichts von Gefährdungen' beschrieben werden. Sucht man nach historischen Hinweisen für die Herkunft und Entstehung der Begriffe Resilienz und Vulnerabilität, stößt man womöglich auf das eingangs angeführte Zitat des deutschen Philosophen Friedrich Nietzsche aus dem späten 19. Jahrhundert, findet aber auch Hinweise in anderen Kulturen - und kann in der Weltgeschichte noch weiter zurückgehen. Eine buddhistische Weisheit besagt: 'Sei wie der Bambus, beuge und biege dich anmutig, wie der Wind es will und du wirst niemals brechen'. Diese alte fernöstliche Erkenntnis lässt sich jedoch nicht nur zu buddhistischem Glauben, fernen Ländern oder längst vergangenen Zeiten in Verbindung setzen - Risiken, Gefahren und Katastrophen gehören zu allen Gesellschaften, zu jeder Epoche der Weltgeschichte. Über Jahrtausende hinweg bestanden für die Menschheit vor allem Gefahren natürlichen Ursprungs: Seuchen, Epidemien, Überschwemmungen, Erdbeben, Brände, Hungersnöte, etc. Zwar erkannte schon Aristoteles, dass der Mensch bei jeglichen Entscheidungen alternativen Möglichkeiten und damit verbundenen persönlichen Risiken gegenübersteht, doch erst mit Beginn der Industrialisierung im 18. Jahrhundert und insbesondere seit dem 19. Jahrhundert, stehen moderne Gesellschaften zusätzlich diversen, vor allem durch technischen Fortschritt bedingten, Ungewissheiten, Bedrohungen und Risiken gegenüber. Daraufhin hat sich nicht nur das Bewusstsein der