Rituelle Gewalt an Frauen - Genitalverstümmelung

Genitalverstümmelung

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Rituelle Gewalt an Frauen - Genitalverstümmelung by Tonia Fondermann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Tonia Fondermann ISBN: 9783638141529
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 8, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tonia Fondermann
ISBN: 9783638141529
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 8, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Menschenrechte als universales Prinzip - feministische Kritik und Anknüpfungsmöglichkeiten, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Beschneidung, der weiblichen sowie der männlichen, ist sehr alt. Schon in Ägypten der Pharaonenzeit kannte man dieses Ritual bereits. Das belegen Funde von weiblichen Mumien, die auf das 16. Jahrhundert vor Christi Geburt datiert sind (vgl. Hermann, 2000, S.16). Auch die Juden pflegten lange Zeit die Beschneidung beider Geschlechter. In bestimmten afrikanischen, asiatischen, australischen und südamerikanischen Ländern hatte bzw. hat die Beschneidung eine festverwurzelte Tradition. Man führte Beschneidungen in manchen islamischen aber auch christlichen Volksgruppen durch. Sogar in unseren Breiten, der aufgeklärten, zivilisierten 1. Welt, benutzte man die Genitalverstümmelung bis in die 40er 50er Jahre hinein, um die Frauen von Krankheiten wie Hysterie, Epilepsie und Depression zu heilen und um Homosexualität und Masturbation zu unterbinden (vgl. Toubia, 1995, S.225 und Hermann, 2000, S.28). Daran sieht man, dass die Beschneidung der Geschlechtsteile nicht eine Ursprungskultur oder -religion hat. Vielmehr muss sich dieser Brauch unabhängig auf (fast) allen Erdteilen und parallel entwickelt haben. Hinter diesen Praktiken steht der Glaube, der Mensch durchlaufe verschiedene Entwicklungsphasen oder Stationen wie Geburt, Erwachsenenalter, Heirat, Alter und Tod, die mit entsprechenden Riten beendet bzw. eingeläutet werden müssen, damit der kosmische Zyklus von Werden und Vergehen in Gang gehalten wird. (Vgl. Schnüll, 1999, S.15) Der Eintritt ins Erwachsenenalter ist ein wichtiges Ereignis für einen Menschen. Er wird von nun an von seinen Mitmenschen anders behandelt. Die Erwartungshaltung ihm gegenüber ändert sich, und zusätzlich zu seinen neu erworbenen Rechten hat er auch ganz bestimmte Pflichten. In der westlichen Welt wird dieser Übergang an einem bestimmten Alter markiert. Von diesem Zeitpunkt an darf der junge Erwachsene z.B. Alkohol trinken, Auto fahren, aber er ist vor dem Gesetz auch voll strafmündig. In jedem Fall stellt dieser Tag aber ein großes Ereignis dar, der entsprechend groß gefeiert wird. Das heißt die Idee des Initiationsritus, die ursprünglich hinter der Tradition des Beschneidens stand, ist uns gar nicht so fremd. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 1,3, Ruhr-Universität Bochum (Sozialwissenschaft), Veranstaltung: Menschenrechte als universales Prinzip - feministische Kritik und Anknüpfungsmöglichkeiten, 12 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der Beschneidung, der weiblichen sowie der männlichen, ist sehr alt. Schon in Ägypten der Pharaonenzeit kannte man dieses Ritual bereits. Das belegen Funde von weiblichen Mumien, die auf das 16. Jahrhundert vor Christi Geburt datiert sind (vgl. Hermann, 2000, S.16). Auch die Juden pflegten lange Zeit die Beschneidung beider Geschlechter. In bestimmten afrikanischen, asiatischen, australischen und südamerikanischen Ländern hatte bzw. hat die Beschneidung eine festverwurzelte Tradition. Man führte Beschneidungen in manchen islamischen aber auch christlichen Volksgruppen durch. Sogar in unseren Breiten, der aufgeklärten, zivilisierten 1. Welt, benutzte man die Genitalverstümmelung bis in die 40er 50er Jahre hinein, um die Frauen von Krankheiten wie Hysterie, Epilepsie und Depression zu heilen und um Homosexualität und Masturbation zu unterbinden (vgl. Toubia, 1995, S.225 und Hermann, 2000, S.28). Daran sieht man, dass die Beschneidung der Geschlechtsteile nicht eine Ursprungskultur oder -religion hat. Vielmehr muss sich dieser Brauch unabhängig auf (fast) allen Erdteilen und parallel entwickelt haben. Hinter diesen Praktiken steht der Glaube, der Mensch durchlaufe verschiedene Entwicklungsphasen oder Stationen wie Geburt, Erwachsenenalter, Heirat, Alter und Tod, die mit entsprechenden Riten beendet bzw. eingeläutet werden müssen, damit der kosmische Zyklus von Werden und Vergehen in Gang gehalten wird. (Vgl. Schnüll, 1999, S.15) Der Eintritt ins Erwachsenenalter ist ein wichtiges Ereignis für einen Menschen. Er wird von nun an von seinen Mitmenschen anders behandelt. Die Erwartungshaltung ihm gegenüber ändert sich, und zusätzlich zu seinen neu erworbenen Rechten hat er auch ganz bestimmte Pflichten. In der westlichen Welt wird dieser Übergang an einem bestimmten Alter markiert. Von diesem Zeitpunkt an darf der junge Erwachsene z.B. Alkohol trinken, Auto fahren, aber er ist vor dem Gesetz auch voll strafmündig. In jedem Fall stellt dieser Tag aber ein großes Ereignis dar, der entsprechend groß gefeiert wird. Das heißt die Idee des Initiationsritus, die ursprünglich hinter der Tradition des Beschneidens stand, ist uns gar nicht so fremd. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Beginner's GB. The Beginner's Handbook on Government and Binding Theory of Syntax in a concise elementary approach by Tonia Fondermann
Cover of the book Die Aufsicht des Vormundschaftsgerichts über die Tätigkeit des Betreuers by Tonia Fondermann
Cover of the book Entwurf und Implementierung eines Routing-Algorithmus und eines zugrundeliegenden Datenmodells am Beispiel des Straßennetzes by Tonia Fondermann
Cover of the book Ansprüche an die Beschäftigten im Dientleistungssektor und die daraus resultierenden Problematiken by Tonia Fondermann
Cover of the book Erarbeitung unterschiedlicher Anpassungsstrategien von Tieren an extrem kalte Lebensräume by Tonia Fondermann
Cover of the book Vorzüge und Probleme einer polyvalenten Lehrerausbildung by Tonia Fondermann
Cover of the book Aspekte der Mehrsprachigkeit am Beispiel Südtirols by Tonia Fondermann
Cover of the book Ansatzpunkte von Insolvenzprognosen - Methoden und empirische Erkenntnisse by Tonia Fondermann
Cover of the book Empowerment, Case Management und Soziale Netzwerkarbeit by Tonia Fondermann
Cover of the book ABS - Finanzierung, Grundstruktur und Gestaltungsmöglichkeiten by Tonia Fondermann
Cover of the book Zum Höhlengleichnis von Platon by Tonia Fondermann
Cover of the book Thomas Arnold's public-school reforms and their importance for mid-Victorian British society by Tonia Fondermann
Cover of the book Die Nutzwertanalyse zur Beurteilung von Entscheidungsalternativen im öffentlichen Sektor by Tonia Fondermann
Cover of the book Comparison and contrast of the operations strategy of two 'manufacturing firms' with two 'service' firms by Tonia Fondermann
Cover of the book Ist unser Wille wirklich frei? by Tonia Fondermann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy