Städtische Geschichtsschreibung im späten Mittelalter. Herkunft, Bildung und Motive der Autoren

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Städtische Geschichtsschreibung im späten Mittelalter. Herkunft, Bildung und Motive der Autoren by Andreas Gohmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Andreas Gohmann ISBN: 9783638115438
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 8, 2002
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Andreas Gohmann
ISBN: 9783638115438
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 8, 2002
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: gut (2), Universität Osnabrück (Fachbereich Geschichte/Mittelalter), Veranstaltung: Seminar Geschichtsschreibung im Mittelalter (Historiographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach spätmittelalterlicher Geschichtsschreibung ist nicht ausschließlich eine Frage nach den historiographischen Werken, sondern richtet sich auch auf die Personen, die als Geschichtsschreiber tätig wurden. In dieser Arbeit geht es darum, die spätmittelalterlichen städtischen Geschichtsschreiber als Person zu betrachten. Ihre Herkunft, Bildung, berufliche Tätigkeit und Motive gilt es zu untersuchen, um ein Bild von ihrer Persönlichkeit und ihrer gesellschaftlichen Einbindung zu erhalten. Von dieser Perspektive aus wird ihre literarische Tätigkeit betrachtet. Wenn es nicht möglich ist, ,,sine ira et studio' Geschichte zu schreiben oder überhaupt literarisch tätig zu sein, gilt diese Behauptung auch für das Mittelalter. Eine wertfreie Geschichtsschreibung ist - wie in anderen Epochen - im Mittelalter undenkbar. Ein Mensch, der historiographisch tätig ist, bringt bewusst oder unbewusst seine perönlichen Vorraussetzungen in die Tätigkeit ein. Seine Herkunft, seine Lebens- und Berufszusammenhänge, seine Bildung, Weltanschauung und Motive bestimmen sein literarisches Werk. Die gewisse Bildung der Autoren ist notwendige Bedingung für ihr literarisches Schaffen und bestimmt damit den Aussagewert ihrer Schriften. Bildung prägte die berufliche wie historiographische Tätigkeit. Menschen sind den (äußeren) Bedingungen des Lebens ihrer Zeit unterworfen, die sich im literarischen Werk widerspiegeln. So finden sich beispielsweise in manchen Chroniken der Pestzeit, sofern sie überhaupt weitergeführt wurden, melancholische Züge. Zu den Bedingungen, denen die Autoren unterworfen sind, zählt die Bedeutung der Städte, die Frage nach ihrer Unabhängigkeit, ihrer Wirtschaftskraft und ihrem Selbstverständnis. Der städtische Geschichtsschreiber, für den die Stadt Herkunfts- und Tätigkeitsort bedeutet, der in städtische politische Vorgänge involviert ist, sieht sich für seine historiographische Aufgabe einem spezifischen Aufgabenfeld gegenübergestellt. Das Anforderungsprofil ist ein anderes als beispielsweise das eines Hofhistoriographen. Autor und Stadt (als Herkunfts- und Tätigkeitsfeld), Person und literarisches Zentrum sind aufeinander zu beziehen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: gut (2), Universität Osnabrück (Fachbereich Geschichte/Mittelalter), Veranstaltung: Seminar Geschichtsschreibung im Mittelalter (Historiographie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach spätmittelalterlicher Geschichtsschreibung ist nicht ausschließlich eine Frage nach den historiographischen Werken, sondern richtet sich auch auf die Personen, die als Geschichtsschreiber tätig wurden. In dieser Arbeit geht es darum, die spätmittelalterlichen städtischen Geschichtsschreiber als Person zu betrachten. Ihre Herkunft, Bildung, berufliche Tätigkeit und Motive gilt es zu untersuchen, um ein Bild von ihrer Persönlichkeit und ihrer gesellschaftlichen Einbindung zu erhalten. Von dieser Perspektive aus wird ihre literarische Tätigkeit betrachtet. Wenn es nicht möglich ist, ,,sine ira et studio' Geschichte zu schreiben oder überhaupt literarisch tätig zu sein, gilt diese Behauptung auch für das Mittelalter. Eine wertfreie Geschichtsschreibung ist - wie in anderen Epochen - im Mittelalter undenkbar. Ein Mensch, der historiographisch tätig ist, bringt bewusst oder unbewusst seine perönlichen Vorraussetzungen in die Tätigkeit ein. Seine Herkunft, seine Lebens- und Berufszusammenhänge, seine Bildung, Weltanschauung und Motive bestimmen sein literarisches Werk. Die gewisse Bildung der Autoren ist notwendige Bedingung für ihr literarisches Schaffen und bestimmt damit den Aussagewert ihrer Schriften. Bildung prägte die berufliche wie historiographische Tätigkeit. Menschen sind den (äußeren) Bedingungen des Lebens ihrer Zeit unterworfen, die sich im literarischen Werk widerspiegeln. So finden sich beispielsweise in manchen Chroniken der Pestzeit, sofern sie überhaupt weitergeführt wurden, melancholische Züge. Zu den Bedingungen, denen die Autoren unterworfen sind, zählt die Bedeutung der Städte, die Frage nach ihrer Unabhängigkeit, ihrer Wirtschaftskraft und ihrem Selbstverständnis. Der städtische Geschichtsschreiber, für den die Stadt Herkunfts- und Tätigkeitsort bedeutet, der in städtische politische Vorgänge involviert ist, sieht sich für seine historiographische Aufgabe einem spezifischen Aufgabenfeld gegenübergestellt. Das Anforderungsprofil ist ein anderes als beispielsweise das eines Hofhistoriographen. Autor und Stadt (als Herkunfts- und Tätigkeitsfeld), Person und literarisches Zentrum sind aufeinander zu beziehen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Bedeutung der Bindung für die Entwicklung des Gemeinschaftsgefühls by Andreas Gohmann
Cover of the book Franc Roddam's film 'Quadrophenia'. A realistic representation of Britain in the 1960s? by Andreas Gohmann
Cover of the book Luxus im Römischen Reich - Ausprägungsformen, Kritik, Folgen und Bekämpfung by Andreas Gohmann
Cover of the book Hedgefonds und die Finanzkrise: Anatomie eines Hedgefonds-Zusammenbruchs by Andreas Gohmann
Cover of the book Eheschließung und Ehescheidung by Andreas Gohmann
Cover of the book Welche Möglichkeiten bietet Corporate Social Responsibility für die Entwicklung in Schwellenländern? by Andreas Gohmann
Cover of the book Psychologisches Gutachten eines kinderpsychiatrischen Falls by Andreas Gohmann
Cover of the book Vergleich der Produktionssysteme großer Unternehmen: Toyota, Mercedes Benz, Siemens by Andreas Gohmann
Cover of the book Reaktionen auf die Ozonschichtproblematik. Vorbilder für zukünftige globale Umweltpolitik? by Andreas Gohmann
Cover of the book Konfliktmanagement in Teams by Andreas Gohmann
Cover of the book Unterrichtsstunde: Rollenverteiltes Lesen 'Wir lesen betont vor!' by Andreas Gohmann
Cover of the book Konzeption und Implementation eines Authentifizierungssystems auf Basis von biometrischen Merkmalen und Transpondertechnologie by Andreas Gohmann
Cover of the book Koalitionsbildung in der deutschen Bundespolitik by Andreas Gohmann
Cover of the book Analyse eines publizistischen Textes by Andreas Gohmann
Cover of the book Moralisierung und moralische Begriffe - Kants Vorlesung 'Über Pädagogik' im Kontext der 'Grundlegung zur Metaphysik der Sitten' by Andreas Gohmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy