Welche Bedeutung hat das Geld für die Konstruktion der Paarwirklichkeit?

Das neue 'Gleichheitsideal' im Beziehungsalltag

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Welche Bedeutung hat das Geld für die Konstruktion der Paarwirklichkeit? by Jan Stoye, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Jan Stoye ISBN: 9783638060349
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jan Stoye
ISBN: 9783638060349
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Beziehungsanfänge. Wie die Liebe entsteht., 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Geld und Liebe, passt das überhaupt zusammen? Auf der einen Seite steht das Geld als Gesellschaftsgut, ein objektiver, unpersönlicher Wertmaßstab für Tauschbeziehungen. Auf der anderen Seite scheint ihm die Liebe als etwas subjektives und vergemeinschaftendes völlig unvereinbar gegenüberzustehen Weil Geld jedoch Bestandteil aller ökonomischen Austauschprozesse ist, ist es zwangsläufig Bestandteil der Paarwirklichkeit. Spätestens bei der Herausbildung einer Wirtschaftsgemeinschaft zwischen Liebenden müssen Arrangements für den Umgang mit Geld gefunden werden. Im 'bürgerlichen' Ehe-Modell war klar vorgegeben, dass der Mann das Geld verdient und der Frau ein Haushaltsgeld zur Verwaltung überträgt. Mit der fortschreitenden Modernisierung der westlichen Gesellschaften verändern sich jedoch die Liebesideale und Beziehungsleitbilder. Das Gleichheitsideal ist heute das vorherrschende Leitbild in Paarbeziehungen der Mittelschicht. Über das Ausmaß, die Gründe und das Ziel dieser Veränderungen findet derzeit eine hochinteressante soziologische Debatte statt. Anthony Giddens (1992) geht davon aus, dass die 'romantische Liebe' allmählich von 'partnerschaftlicher Liebe' abgelöst wird. Vorbild ist das gesellschaftliche Ideal der 'Gleichheit' als demokratisches Prinzip. Dieses Prinzip der Gesellschaft scheint jedoch im Widerspruch zum System der Paarbeziehung als Gemeinschaft zu stehen. 'Viele der heutigen Familien sind deshalb strukturell ,Gemeinschaften', allerdings ohne das sie noch Teil eines größeren Sozialsystems des gleichen Typs wären, das einer solchen Struktur Legitimation verleihen könnte. Sie sind vielmehr Subsystem von ,Gesellschaft', die zumindest dem Prinzip nach durch ,Gleichheit' gekennzeichnet ist.' (Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim: 1995, S. 9) Geld hat jedoch auch eine symbolische Bedeutung. Geld dient nach Bourdieu (1983) der Distinktion, der Herrschaft und der Machterhaltung. Wenn das 'Gleichheitsideal' Grundlage der Beziehung ist, dann müssten auch das Geldarrangement diesem Ideal folgen und beiden Partnern gleiche Zugriffsrechte auf die Ressource zugestehen. Wenn nicht, dann müssen die Unterschiede durch entsprechende Konstruktionen für die Paarwirklichkeit legitimiert werden. Die zentrale Frage lautet deshalb: Welche Bedeutung hat das Geld für die Konstruktion der Paarwirklichkeit? Wie sich das neue 'Gleichheitsideal' auf den Beziehungsalltag auswirkt. Grundlage der vorliegenden Arbeit sind die verfügbaren empirische Befunde der letzten zehn Jahre.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Familie, Frauen, Männer, Sexualität, Geschlechter, Note: 2,0, Technische Universität Dresden (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Hauptseminar: Beziehungsanfänge. Wie die Liebe entsteht., 33 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Geld und Liebe, passt das überhaupt zusammen? Auf der einen Seite steht das Geld als Gesellschaftsgut, ein objektiver, unpersönlicher Wertmaßstab für Tauschbeziehungen. Auf der anderen Seite scheint ihm die Liebe als etwas subjektives und vergemeinschaftendes völlig unvereinbar gegenüberzustehen Weil Geld jedoch Bestandteil aller ökonomischen Austauschprozesse ist, ist es zwangsläufig Bestandteil der Paarwirklichkeit. Spätestens bei der Herausbildung einer Wirtschaftsgemeinschaft zwischen Liebenden müssen Arrangements für den Umgang mit Geld gefunden werden. Im 'bürgerlichen' Ehe-Modell war klar vorgegeben, dass der Mann das Geld verdient und der Frau ein Haushaltsgeld zur Verwaltung überträgt. Mit der fortschreitenden Modernisierung der westlichen Gesellschaften verändern sich jedoch die Liebesideale und Beziehungsleitbilder. Das Gleichheitsideal ist heute das vorherrschende Leitbild in Paarbeziehungen der Mittelschicht. Über das Ausmaß, die Gründe und das Ziel dieser Veränderungen findet derzeit eine hochinteressante soziologische Debatte statt. Anthony Giddens (1992) geht davon aus, dass die 'romantische Liebe' allmählich von 'partnerschaftlicher Liebe' abgelöst wird. Vorbild ist das gesellschaftliche Ideal der 'Gleichheit' als demokratisches Prinzip. Dieses Prinzip der Gesellschaft scheint jedoch im Widerspruch zum System der Paarbeziehung als Gemeinschaft zu stehen. 'Viele der heutigen Familien sind deshalb strukturell ,Gemeinschaften', allerdings ohne das sie noch Teil eines größeren Sozialsystems des gleichen Typs wären, das einer solchen Struktur Legitimation verleihen könnte. Sie sind vielmehr Subsystem von ,Gesellschaft', die zumindest dem Prinzip nach durch ,Gleichheit' gekennzeichnet ist.' (Hoffmann-Nowotny, Hans-Joachim: 1995, S. 9) Geld hat jedoch auch eine symbolische Bedeutung. Geld dient nach Bourdieu (1983) der Distinktion, der Herrschaft und der Machterhaltung. Wenn das 'Gleichheitsideal' Grundlage der Beziehung ist, dann müssten auch das Geldarrangement diesem Ideal folgen und beiden Partnern gleiche Zugriffsrechte auf die Ressource zugestehen. Wenn nicht, dann müssen die Unterschiede durch entsprechende Konstruktionen für die Paarwirklichkeit legitimiert werden. Die zentrale Frage lautet deshalb: Welche Bedeutung hat das Geld für die Konstruktion der Paarwirklichkeit? Wie sich das neue 'Gleichheitsideal' auf den Beziehungsalltag auswirkt. Grundlage der vorliegenden Arbeit sind die verfügbaren empirische Befunde der letzten zehn Jahre.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Institutionenlehre Arnold Gehlens by Jan Stoye
Cover of the book ADHS: Ursachen, Verlauf und Interventionsmaßnahmen unter besonderer Berücksichtigung der Bewegungserziehung by Jan Stoye
Cover of the book Die Situation und Empfindungen von Krankenschwestern in konföderierten Krankenhäusern by Jan Stoye
Cover of the book Kompetenzentwicklung von Krankenpflegeschülern auf der Intensivstation - Probleme, Möglichkeiten, Notwendigkeiten by Jan Stoye
Cover of the book Weblogs als neues Kommunikationsmedium in der Bildungswissenschaft by Jan Stoye
Cover of the book Doping. Interaktion verschiedener sozialer Subsysteme? by Jan Stoye
Cover of the book Spielplatz der Identitäten - Selbstwirksamkeit bei Online-Rollenspielern. Eine empirische Studie. by Jan Stoye
Cover of the book Evaluierungsverfahren für automatisches Summarizing - Methoden, Ergebnisse, mögliche Übertragung auf K3 by Jan Stoye
Cover of the book C' est la vie - aber das Leben ist schön. Der Sündenfall - Genesis 3,1-24 by Jan Stoye
Cover of the book Bauern gegen Söldner - Die Schlacht von Visby 1361 by Jan Stoye
Cover of the book Scham - ein Grund für Gewalttaten by Jan Stoye
Cover of the book Regulationstheorie und globale Umweltpolitik by Jan Stoye
Cover of the book Vergleich der Antidiskriminierungsvorschriften in der Bundesrepublik Deutschland und der Tschechischen Republik by Jan Stoye
Cover of the book The Status of the Individual in International Law and the Age of Globalization by Jan Stoye
Cover of the book Rechtsphilosophie. Legale Herrschaft und andere Herrschaftsformen Max Webers by Jan Stoye
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy