Wie hängt der Mensch am Coltan?

Ein Versuch über die Kriegsökonomie in der Demokratischen Republik Kongo während des 'Coltan-Booms'

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Wie hängt der Mensch am Coltan? by Sebastian Weirauch, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sebastian Weirauch ISBN: 9783640762347
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 26, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sebastian Weirauch
ISBN: 9783640762347
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 26, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Anschluss an die am 2. Juni 2000 vom UN-Sicherheitsrat eingerichtete Expertengruppe zur Untersuchung der 'illegalen Ausbeutung natürlicher Ressourcen und anderer Formen des Wohlstands' im Kongo (vgl. Johnson 2008 : 127), erzeugte vor allem die Berichterstattung über den Zusammenhang zwischen der kongolesischen Kriegswirtschaft und Coltan eine breite Resonanz, nicht nur in Expertengremien. Im Folgenden möchte ich versuchen, den Begriff der Anerkennung, wie ihn Axel Honneth in seinem Werk Kampf um Anerkennung skizziert, auf Aspekte der Gesellschaft, der Ökonomie und der Politik in der DRK zu beziehen, um darzulegen, wie das Ausbleiben gelingender Anerkennungsverhältnisse und das Fehlen von Räumen, in welchen Kämpfe um Anerkennung institutionalisiert ausgetragen werden können, militärisches Handeln, den Abbau von Coltan und so die Gewaltökonomie fördern. Um diesen kulturell vorgeprägten Begriff nicht einfach der kongolesischen Gesellschaft 'überzustülpen', will ich versuchen, den Begriff in Auseinandersetzung mit dem Textmaterial über die DRK neu zu formulieren. Hierzu wähle ich die Form des Essays, um den Anerkennungsbegriff kontextspezifisch zu bestimmen. So erlaubt der Essay ein Verständnis des Kongo im Angesicht der Begrenztheit der eigenen Perspektive und zielt mehr auf die bestimmte Deutung des Phänomens, denn auf eine abschließende Kausalerklärung: Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich möglichst knapp den Begriff der Anerkennung diskutieren und darlegen, warum er sowohl für das Handeln als auch die Identität der Akteure in gesellschaftlichen Kontexten einen hohen Stellenwert einnimmt. Zudem möchte ich deutlich machen, dass der Begriff 'Anerkennung' durch die Verschränkung mit dem Begriff der Identität auch einen Bezug zur Kategorie 'Gender' unterhält. Anschließend werde ich in einem kurzen Essay den Anerkennungsbegriff auf die Lebenswelt des Kivu in den Jahren 1999/2000 beziehen. In Auseinandersetzung mit den ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Segmenten, die Bestandteil des Kreislaufs der Kriegsökonomie waren, werde ich die Muster von Idenitätsbildung und die Forderungen nach Anerkennung in der Bevölkerung herausarbeiten und darlegen, wie deren Missachtung einen entscheidenden Einfluss auf das zu verstehende Phänomen hatte. Im letzten Teil werde ich auf diese Auseinandersetzung reflektieren und davon ausgehend mögliche Anknüpfungspunkte für Prozesse des Peacebuilding und Nationbuilding aufzeigen .

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Soziologie - Krieg und Frieden, Militär, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen, Sprache: Deutsch, Abstract: Im Anschluss an die am 2. Juni 2000 vom UN-Sicherheitsrat eingerichtete Expertengruppe zur Untersuchung der 'illegalen Ausbeutung natürlicher Ressourcen und anderer Formen des Wohlstands' im Kongo (vgl. Johnson 2008 : 127), erzeugte vor allem die Berichterstattung über den Zusammenhang zwischen der kongolesischen Kriegswirtschaft und Coltan eine breite Resonanz, nicht nur in Expertengremien. Im Folgenden möchte ich versuchen, den Begriff der Anerkennung, wie ihn Axel Honneth in seinem Werk Kampf um Anerkennung skizziert, auf Aspekte der Gesellschaft, der Ökonomie und der Politik in der DRK zu beziehen, um darzulegen, wie das Ausbleiben gelingender Anerkennungsverhältnisse und das Fehlen von Räumen, in welchen Kämpfe um Anerkennung institutionalisiert ausgetragen werden können, militärisches Handeln, den Abbau von Coltan und so die Gewaltökonomie fördern. Um diesen kulturell vorgeprägten Begriff nicht einfach der kongolesischen Gesellschaft 'überzustülpen', will ich versuchen, den Begriff in Auseinandersetzung mit dem Textmaterial über die DRK neu zu formulieren. Hierzu wähle ich die Form des Essays, um den Anerkennungsbegriff kontextspezifisch zu bestimmen. So erlaubt der Essay ein Verständnis des Kongo im Angesicht der Begrenztheit der eigenen Perspektive und zielt mehr auf die bestimmte Deutung des Phänomens, denn auf eine abschließende Kausalerklärung: Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich möglichst knapp den Begriff der Anerkennung diskutieren und darlegen, warum er sowohl für das Handeln als auch die Identität der Akteure in gesellschaftlichen Kontexten einen hohen Stellenwert einnimmt. Zudem möchte ich deutlich machen, dass der Begriff 'Anerkennung' durch die Verschränkung mit dem Begriff der Identität auch einen Bezug zur Kategorie 'Gender' unterhält. Anschließend werde ich in einem kurzen Essay den Anerkennungsbegriff auf die Lebenswelt des Kivu in den Jahren 1999/2000 beziehen. In Auseinandersetzung mit den ökonomischen, politischen und gesellschaftlichen Segmenten, die Bestandteil des Kreislaufs der Kriegsökonomie waren, werde ich die Muster von Idenitätsbildung und die Forderungen nach Anerkennung in der Bevölkerung herausarbeiten und darlegen, wie deren Missachtung einen entscheidenden Einfluss auf das zu verstehende Phänomen hatte. Im letzten Teil werde ich auf diese Auseinandersetzung reflektieren und davon ausgehend mögliche Anknüpfungspunkte für Prozesse des Peacebuilding und Nationbuilding aufzeigen .

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der neue Vorschlag einer EU-Übernahmerichtlinie vom 2.10.2002 und das deutsche Übernahmerecht by Sebastian Weirauch
Cover of the book Gesellschaftliche Folgen der Säkularisation als Forschungsproblem am Beispiel Bayerns by Sebastian Weirauch
Cover of the book Finanzierungsbedürfnisse mittelständischer Unternehmen im Überblick by Sebastian Weirauch
Cover of the book Das Tier als Therapeut. Mythos oder Wahrheit? by Sebastian Weirauch
Cover of the book Integrationshindernisse oder Quellen der Legitimität? Überlegungen zur Rolle und Funktion nationaler und regionaler Parlamente in einer künftigen EU-Verfassung by Sebastian Weirauch
Cover of the book Wohlgeformtes XML - kurz und bündig by Sebastian Weirauch
Cover of the book Rule-based versus pattern-based morphology by Sebastian Weirauch
Cover of the book Konzepte der Organisationsentwicklung by Sebastian Weirauch
Cover of the book Motive und Erklärungsmuster für das Sporttreiben von Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren - eine empirische Studie in Greifswalder Sportvereinen- by Sebastian Weirauch
Cover of the book Der Sturm auf die Bastille. Heldentat oder grausamer Akt? Unterrichtspraktische Prüfung für gymnasiale Mittelstufe by Sebastian Weirauch
Cover of the book Der neue Geist des Kapitalismus by Sebastian Weirauch
Cover of the book Heimische Inseln in der Fremde - Fremdheitserfahrungen von VolontärInnen und Zivildienstleistenden in zwei christlichen Hospizen in Jerusalem (Israel) by Sebastian Weirauch
Cover of the book Doppelgänger: A psychological analysis of Dr. Jekyll and Mr. Hyde by Sebastian Weirauch
Cover of the book Dada's Manifestos and Peter Bürger's Theory of the Avant-garde by Sebastian Weirauch
Cover of the book Die Deutungsmacht des Bundesverfassungsgerichts by Sebastian Weirauch
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy