Wilhelm II. und Bernhard von Bülow - 'Kaiser versus Kanzler' oder 'persönliches Regiment im guten Sinne'?

Nonfiction, History, Modern
Cover of the book Wilhelm II. und Bernhard von Bülow - 'Kaiser versus Kanzler' oder 'persönliches Regiment im guten Sinne'? by Jens Hildebrandt, GRIN Verlag
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Author: Jens Hildebrandt ISBN: 9783640899494
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 26, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Jens Hildebrandt
ISBN: 9783640899494
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 26, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Wilhelm II., Sprache: Deutsch, Abstract: Wer war Bernhard von Bülow? Mit Sicherheit lässt sich als Antwort auf diese Frage formulieren, dass er seit 1874 als Diplomat und Beamter für das Kaiserreich tätig war. Bülow, über den Otto von Bismarck in dessen Kindheitstagen befand, dass 'der Junge ehrgeizig aussehe', befand sich im weiteren Verlauf seines Lebens im ständigen Aufstieg. Über den Gesandtenposten in Bukarest 1888 gelangte er 1893/94 als Botschafter nach Rom, trat anschließend 1897 den Staatssekretärposten im Auswärtigen Amt an und wurde als Nachfolger von Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst am 16. Oktober 1900 von Wilhelm II. zum Reichskanzler ernannt. Soweit und oberflächlich betrachtet, erscheint Bülow als der strebsame und brave Karrierediplomat, mit dem der Kaiser 'ad majorem Germaniae gloriam' hätte arbeiten können. Ähnlich stellte sich auch die zeitgenössische Retrospektive dar, die die später pejorativ eingefärbte 'Ära Bülow' als 'goldenes Zeitalter des Friedens' erinnerte. Spätestens nachdem seine umfangreichen Memoiren in Form der dickbändigen 'Denkwürdigkeiten' posthum erschienen, war er aber nur noch der 'elende Scharlatan, der infame Schwindler, der Urheber alles deutschen Unglücks und der Schmierfink, der sein eigenes Nest beschmutzt'. Interessantere Perspektiven eröffnen sich allerdings, wenn nach der politischen Bilanz der Kanzlerschaft Bülows gefragt wird. Welche Konsequenzen hatte die Übernahme des Reichskanzleramtes durch Bülow für das Deutsche Kaiserreich in außen- und innenpolitischer Dimension? Wie ist sein Einfluss auf den Kaiser und dessen womöglich vorhandenes 'Persönliches Regiment' zu bewerten? Konnte Bülow die Autorität des Amtes, die während der Regierungszeit Hohenlohes offensichtlich erodierte und durch die Krone vermindert wurde, restaurieren und heben? Wie ist also die Kanzlerschaft Bülows zu bewerten? Ist die Selbsteinschätzung Bülows korrekt, der konstatierte, dass er 'nicht alles ausgeführt' habe, was er erreichen wollte, 'aber keine Ruinen hinterlassen(habe)'; oder hat er sich mitschuldig gemacht an der 'Auskreisung' und dem schließlichen Untergang des deutschen Kaiserreiches?

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Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Moderne Geschichte, Note: 1,3, Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn (Institut für Geschichtswissenschaften), Veranstaltung: Wilhelm II., Sprache: Deutsch, Abstract: Wer war Bernhard von Bülow? Mit Sicherheit lässt sich als Antwort auf diese Frage formulieren, dass er seit 1874 als Diplomat und Beamter für das Kaiserreich tätig war. Bülow, über den Otto von Bismarck in dessen Kindheitstagen befand, dass 'der Junge ehrgeizig aussehe', befand sich im weiteren Verlauf seines Lebens im ständigen Aufstieg. Über den Gesandtenposten in Bukarest 1888 gelangte er 1893/94 als Botschafter nach Rom, trat anschließend 1897 den Staatssekretärposten im Auswärtigen Amt an und wurde als Nachfolger von Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst am 16. Oktober 1900 von Wilhelm II. zum Reichskanzler ernannt. Soweit und oberflächlich betrachtet, erscheint Bülow als der strebsame und brave Karrierediplomat, mit dem der Kaiser 'ad majorem Germaniae gloriam' hätte arbeiten können. Ähnlich stellte sich auch die zeitgenössische Retrospektive dar, die die später pejorativ eingefärbte 'Ära Bülow' als 'goldenes Zeitalter des Friedens' erinnerte. Spätestens nachdem seine umfangreichen Memoiren in Form der dickbändigen 'Denkwürdigkeiten' posthum erschienen, war er aber nur noch der 'elende Scharlatan, der infame Schwindler, der Urheber alles deutschen Unglücks und der Schmierfink, der sein eigenes Nest beschmutzt'. Interessantere Perspektiven eröffnen sich allerdings, wenn nach der politischen Bilanz der Kanzlerschaft Bülows gefragt wird. Welche Konsequenzen hatte die Übernahme des Reichskanzleramtes durch Bülow für das Deutsche Kaiserreich in außen- und innenpolitischer Dimension? Wie ist sein Einfluss auf den Kaiser und dessen womöglich vorhandenes 'Persönliches Regiment' zu bewerten? Konnte Bülow die Autorität des Amtes, die während der Regierungszeit Hohenlohes offensichtlich erodierte und durch die Krone vermindert wurde, restaurieren und heben? Wie ist also die Kanzlerschaft Bülows zu bewerten? Ist die Selbsteinschätzung Bülows korrekt, der konstatierte, dass er 'nicht alles ausgeführt' habe, was er erreichen wollte, 'aber keine Ruinen hinterlassen(habe)'; oder hat er sich mitschuldig gemacht an der 'Auskreisung' und dem schließlichen Untergang des deutschen Kaiserreiches?

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