Author: | Sven Bluhm | ISBN: | 9783640086801 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | January 7, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Sven Bluhm |
ISBN: | 9783640086801 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | January 7, 2007 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: PS Chinesische Malerei - Werkimmanente Analyse, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits im Altertum war in China die Natur Gegenstand aufmerksamer Beobachtungen. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen das Maß aller Dinge der Mensch war, über dessen Bild Lebensempfindungen und Vorstellungen von der Welt wiedergegeben wurden, avancierte im Reich der Mitte, geprägt von ausgedehnten Berg- und Flusslandschaften die Natur zum Gegenstand religiöser Verehrung und philosophischen Erfassens. Beeinflusst von der Beziehung zur Natur wie zu einem riesigen Kosmos, von dem der Mensch ein kleiner Teil ist, bildete sich das künstlerische Bewusstsein in China heraus. Das Handeln des Menschen und seine geistige Tätigkeit wurden an der Natur gemessen. Die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur entwickelte sich zu einem komplizierten, genau ausgearbeiteten ästhetischen System. Infolge der Entdeckung des ästhetischen Wertes der Natur, entstand in China ein räumliches Denken, welches nicht von der Zentralperspektive bestimmt wurde, aber viel früher als in anderen Ländern die Herausbildung des selbstständigen Genres der Landschaftsmalerei bewirkte, das viele Jahrhunderte lang im künstlerischen Leben der Gesellschaft führend war. Die chinesischen Landschaftskompositionen wurden von der Luftperspektive (Vogelperspektive) bestimmt. Es fehlt ein einheitlicher Ausgangspunkt, der Raum dehnt sich gleichsam nach oben aus. Die Berggipfel, die man aus der Vogelperspektive sieht, streben in den Himmel, die Menschen, Hütten und Waldpfade verlieren sich in den Weiten der Natur. Exemplarisch ist Chang Hungs Bild 'Clearing after Snow on the Ling-yen Hills'. Die chinesische Landschaftsdarstellung, 'shanshui' (Berge und Gewässer) genannt, ist ihrem Wesen nach symbolisch und trachtet danach, die Einheit und Unendlichkeit des Universums wiederzugeben. Die Beobachtungen der charakteristischsten Besonderheiten der chinesischen Landschaft wurden verallgemeinert und synthetisiert. Aus diesem Grund waren die chinesischen Bilder keine naturgetreuen Abbildungen der Natur. Ihr ganzer kompositioneller Aufbau und die Besonderheiten der Perspektive sollten erreichen, dass sich der Mensch beim Betrachten des Bildes nicht als Mittelpunkt des Weltalls, sondern als kleinstes, dessen Gesetzen unterliegendes Teilchen fühlte. Inwieweit Chang Hung in seinem Bild 'Clearing after Snow on the Ling-yen Hills' diesen technischen Gestaltungsmitteln Rechnung trägt und ob er den philosophischen Gedanken wiederspiegelt, ist die Fragestellung meiner Analyse.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Malerei, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, Veranstaltung: PS Chinesische Malerei - Werkimmanente Analyse, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits im Altertum war in China die Natur Gegenstand aufmerksamer Beobachtungen. Im Gegensatz zu anderen Ländern, in denen das Maß aller Dinge der Mensch war, über dessen Bild Lebensempfindungen und Vorstellungen von der Welt wiedergegeben wurden, avancierte im Reich der Mitte, geprägt von ausgedehnten Berg- und Flusslandschaften die Natur zum Gegenstand religiöser Verehrung und philosophischen Erfassens. Beeinflusst von der Beziehung zur Natur wie zu einem riesigen Kosmos, von dem der Mensch ein kleiner Teil ist, bildete sich das künstlerische Bewusstsein in China heraus. Das Handeln des Menschen und seine geistige Tätigkeit wurden an der Natur gemessen. Die Wechselbeziehung zwischen Mensch und Natur entwickelte sich zu einem komplizierten, genau ausgearbeiteten ästhetischen System. Infolge der Entdeckung des ästhetischen Wertes der Natur, entstand in China ein räumliches Denken, welches nicht von der Zentralperspektive bestimmt wurde, aber viel früher als in anderen Ländern die Herausbildung des selbstständigen Genres der Landschaftsmalerei bewirkte, das viele Jahrhunderte lang im künstlerischen Leben der Gesellschaft führend war. Die chinesischen Landschaftskompositionen wurden von der Luftperspektive (Vogelperspektive) bestimmt. Es fehlt ein einheitlicher Ausgangspunkt, der Raum dehnt sich gleichsam nach oben aus. Die Berggipfel, die man aus der Vogelperspektive sieht, streben in den Himmel, die Menschen, Hütten und Waldpfade verlieren sich in den Weiten der Natur. Exemplarisch ist Chang Hungs Bild 'Clearing after Snow on the Ling-yen Hills'. Die chinesische Landschaftsdarstellung, 'shanshui' (Berge und Gewässer) genannt, ist ihrem Wesen nach symbolisch und trachtet danach, die Einheit und Unendlichkeit des Universums wiederzugeben. Die Beobachtungen der charakteristischsten Besonderheiten der chinesischen Landschaft wurden verallgemeinert und synthetisiert. Aus diesem Grund waren die chinesischen Bilder keine naturgetreuen Abbildungen der Natur. Ihr ganzer kompositioneller Aufbau und die Besonderheiten der Perspektive sollten erreichen, dass sich der Mensch beim Betrachten des Bildes nicht als Mittelpunkt des Weltalls, sondern als kleinstes, dessen Gesetzen unterliegendes Teilchen fühlte. Inwieweit Chang Hung in seinem Bild 'Clearing after Snow on the Ling-yen Hills' diesen technischen Gestaltungsmitteln Rechnung trägt und ob er den philosophischen Gedanken wiederspiegelt, ist die Fragestellung meiner Analyse.