Das Sozialsystem der Schweiz

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book Das Sozialsystem der Schweiz by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann ISBN: 9783638879477
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 18, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
ISBN: 9783638879477
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 18, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 2,7, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Soziale Strukturen in der EU, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Sozialsystem der Schweiz hat im europäischen Vergleich den Ruf der Rückständigkeit erteilt und hat sich auf Bundesebene in der Tat erst sehr spät entwickelt. Allerdings reichen die Ursprünge des schweizerischen Sozialstaates bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die starke Bevölkerungszunahme und die Industrialisierung das Land kennzeichneten. Bereits zu dieser Zeit prägten Mobilität und Zuwanderung das Land und mit der in der Bundesverfassung von 1848 verankerten Staatszielbestimmung 'Beförderung der gemeinsamen Wohlfahrt' spiegelt sich der liberale Typus des Schweizer Sozialsystems wider. Mit der Einführung des Fabrikgesetzes (1877) und dem Haftpflichtgesetzt (1881) nahm die Schweiz früh eine Vorreiterrolle in der europäischen Arbeitsschutzgesetzgebung ein. 1890 gab es bereits die ersten Anfänge für den Aufbau einer Sozialversicherung und tatsächlich kompensierte die lokale respektive kantonale Sozialhilfe bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die fehlende Funktion einer gesamtschweizerischen Sozialpolitik. Obwohl sich die Industrialisierung in der Schweiz sehr früh vollzogen hatte, gab es lange keinen Schutz gegen Alter, Krankheit oder Tod. Gesetze für diese sozialen Risiken traten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kraft. Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) wurde erst 1948 in einer Volksabstimmung angenommen (siehe auch 3.). Und die Invalidenversicherung trat sogar erst 1960 in Kraft. Regelungen für eine Mutterschaftsversicherung gibt es erst seit dem 1. Juli 2005. Eine gesamtschweizerische Lösung der Familien- und Kinderzulagen (siehe auch 2.) wurden bis heute abgelehnt, obwohl sie bereits 1945 in die Verfassung eingingen. Das Sozialsystem der Schweiz ist zusammenfassend als 'verspätet' zu titulieren, in dem die meisten Bestimmungen erst in der wirtschaftlichen Prosperitätsphase nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufnahme in die Gesetzgebung fanden und nach dem System der Subsidiarität aufgebaut sind.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 2,7, Universität Osnabrück, Veranstaltung: Soziale Strukturen in der EU, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Sozialsystem der Schweiz hat im europäischen Vergleich den Ruf der Rückständigkeit erteilt und hat sich auf Bundesebene in der Tat erst sehr spät entwickelt. Allerdings reichen die Ursprünge des schweizerischen Sozialstaates bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die starke Bevölkerungszunahme und die Industrialisierung das Land kennzeichneten. Bereits zu dieser Zeit prägten Mobilität und Zuwanderung das Land und mit der in der Bundesverfassung von 1848 verankerten Staatszielbestimmung 'Beförderung der gemeinsamen Wohlfahrt' spiegelt sich der liberale Typus des Schweizer Sozialsystems wider. Mit der Einführung des Fabrikgesetzes (1877) und dem Haftpflichtgesetzt (1881) nahm die Schweiz früh eine Vorreiterrolle in der europäischen Arbeitsschutzgesetzgebung ein. 1890 gab es bereits die ersten Anfänge für den Aufbau einer Sozialversicherung und tatsächlich kompensierte die lokale respektive kantonale Sozialhilfe bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts die fehlende Funktion einer gesamtschweizerischen Sozialpolitik. Obwohl sich die Industrialisierung in der Schweiz sehr früh vollzogen hatte, gab es lange keinen Schutz gegen Alter, Krankheit oder Tod. Gesetze für diese sozialen Risiken traten erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Kraft. Die Alters- und Hinterlassenenversicherung (AHV) wurde erst 1948 in einer Volksabstimmung angenommen (siehe auch 3.). Und die Invalidenversicherung trat sogar erst 1960 in Kraft. Regelungen für eine Mutterschaftsversicherung gibt es erst seit dem 1. Juli 2005. Eine gesamtschweizerische Lösung der Familien- und Kinderzulagen (siehe auch 2.) wurden bis heute abgelehnt, obwohl sie bereits 1945 in die Verfassung eingingen. Das Sozialsystem der Schweiz ist zusammenfassend als 'verspätet' zu titulieren, in dem die meisten Bestimmungen erst in der wirtschaftlichen Prosperitätsphase nach dem Zweiten Weltkrieg die Aufnahme in die Gesetzgebung fanden und nach dem System der Subsidiarität aufgebaut sind.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Gerechtigkeit für Ruanda? Die Frage nach der nationalen Aussöhnung by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Vorstellungen verschiedener gesellschaftlicher Gruppen über die Interpendenzen gesellschaftlicher Teilsysteme by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Künstlerische Darstellungen von Zeit. '1965/1-8' von Roman Opalka und 'Today Series' von On Kawara by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Expressionism in Sean O'Casey's 'Juno and the Paycock' (1924) by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Die Bedeutung der Säuglingsforschung für die Psychoanalyse nach Dornes by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Multisensorische Wortschatzerarbeitung in der Grundstufe 2 by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Die EU-Beitrittsländer - Neue Absatzmärkte und/oder Produktionsstandorte? by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Carl Ransom Rogers vs. Sigmund Freud by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Inventory Management Practice in Case of Arba Minch University by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Der Rechtsschutz des DRM im Wandel by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Die Bedeutung der Industrie in der Dienstleistungsökonomie by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Sportwissenschaft - Eine sportsoziologische Betrachtung by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Moskau - eine 'sozialistische Stadt'? by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book Die Argentinienkrise von 2002 - Eine Analyse aus Sicht von Contagion Effekten by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
Cover of the book An Investigation of Aggression and Bullying in the Workplace by Matthäus Spora, Florian Zimmeck, Valon Shabaj, Frederik Böckmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy