Die Sicherheitspolitik Frankreichs während der Präsidentschaft Mitterands im Spannungsverhältnis zur NATO und WEU

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Die Sicherheitspolitik Frankreichs während der Präsidentschaft Mitterands im Spannungsverhältnis zur NATO und WEU by Oliver Goetze, M.A., GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Oliver Goetze, M.A. ISBN: 9783638232715
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 14, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Oliver Goetze, M.A.
ISBN: 9783638232715
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 14, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Außen- und Sicherheitspolitik Frankreichs wurde in der V. Republik nachhaltig von dessen Begründer und ersten Staatspräsidenten General Charles de Gaulle bestimmt und geprägt, denn sie wurde aufgrund der starken Stellung seines Amtes zu einer 'Domaine réservé' des französischen Staatschefs und all seiner Nachfolger. Durch die Auflösung des Kolonialreiches und die Hegemonie der USA und der UdSSR nicht nur in Europa hatte Frankreich nicht mehr die 'Größe' und spielte nicht mehr die Rolle in der Weltpolitik, die Frankreich seiner Meinung nach innehaben sollte. Durch die Mitgliedschaft Frankreichs in der militärischen Integration der NATO hatte Frankreich nicht die Souveränität bezüglich seiner Sicherheitspolitik, die sich de Gaulle für Frankreich vorstellte. In den Augen de Gaulles konnte nur mit Nuklearwaffen eine unabhängige Verteidigung außerhalb der NATO-Integration ermöglicht werden, gleichzeitig wurde die 'Force de Dissuasion' ein Attribut für die 'Größe' Frankreichs. Der Austritt Frankreichs aus der militärischen Integration der NATO 1966 und der Aufbau der nationalen Atomstreitmacht sollten Frankreich dazu verhelfen, neben den USA und der UdSSR als dritte verantwortliche Macht in Europa Bestand zu haben, wobei ein weiterer wichtiger Punkt der Außen- und Sicherheitspolitik de Gaulles unter dem Stichwort 'Sicherheit vor Deutschland' gefaßt werden muß, da der deutsche Nachbarstaat Frankreich bis 1945 innerhalb von 75 Jahren dreimal angegriffen hatte. Die NATO hatte sich unter der politischen und militärischen Hegemonie der USA seit ihrer Gründung 1949 als das dominante westliche Verteidigungsbündnis entwickelt, während die Westeuropäische Union, die die europäischen Verteidigungsinteressen beinhalten sollte, seit ihrer Gründung 1954 aufgrund des Ost-West-Konfliktes und der Unstimmigkeiten der europäischen Mitgliedstaaten untereinander eine untergeordnete Rolle spielte. Seine Nachfolger in dem Amt des Staatspräsidenten, der Gaullist Georges Pompidou und der Republikaner Valéry Giscard d'Estaing führten die Außen- und Sicherheitspolitik im Geiste de Gaulles fort, wobei Frankreich durch verschiedene, teilweise geheime Initiativen wieder näher an die NATO 'heranrückte', ohne die Sonderstellung in der NATO oder den Anspruch auf politische und militärische Unabhängigkeit aufzugeben. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Magisterarbeit aus dem Jahr 1997 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Außen- und Sicherheitspolitik Frankreichs wurde in der V. Republik nachhaltig von dessen Begründer und ersten Staatspräsidenten General Charles de Gaulle bestimmt und geprägt, denn sie wurde aufgrund der starken Stellung seines Amtes zu einer 'Domaine réservé' des französischen Staatschefs und all seiner Nachfolger. Durch die Auflösung des Kolonialreiches und die Hegemonie der USA und der UdSSR nicht nur in Europa hatte Frankreich nicht mehr die 'Größe' und spielte nicht mehr die Rolle in der Weltpolitik, die Frankreich seiner Meinung nach innehaben sollte. Durch die Mitgliedschaft Frankreichs in der militärischen Integration der NATO hatte Frankreich nicht die Souveränität bezüglich seiner Sicherheitspolitik, die sich de Gaulle für Frankreich vorstellte. In den Augen de Gaulles konnte nur mit Nuklearwaffen eine unabhängige Verteidigung außerhalb der NATO-Integration ermöglicht werden, gleichzeitig wurde die 'Force de Dissuasion' ein Attribut für die 'Größe' Frankreichs. Der Austritt Frankreichs aus der militärischen Integration der NATO 1966 und der Aufbau der nationalen Atomstreitmacht sollten Frankreich dazu verhelfen, neben den USA und der UdSSR als dritte verantwortliche Macht in Europa Bestand zu haben, wobei ein weiterer wichtiger Punkt der Außen- und Sicherheitspolitik de Gaulles unter dem Stichwort 'Sicherheit vor Deutschland' gefaßt werden muß, da der deutsche Nachbarstaat Frankreich bis 1945 innerhalb von 75 Jahren dreimal angegriffen hatte. Die NATO hatte sich unter der politischen und militärischen Hegemonie der USA seit ihrer Gründung 1949 als das dominante westliche Verteidigungsbündnis entwickelt, während die Westeuropäische Union, die die europäischen Verteidigungsinteressen beinhalten sollte, seit ihrer Gründung 1954 aufgrund des Ost-West-Konfliktes und der Unstimmigkeiten der europäischen Mitgliedstaaten untereinander eine untergeordnete Rolle spielte. Seine Nachfolger in dem Amt des Staatspräsidenten, der Gaullist Georges Pompidou und der Republikaner Valéry Giscard d'Estaing führten die Außen- und Sicherheitspolitik im Geiste de Gaulles fort, wobei Frankreich durch verschiedene, teilweise geheime Initiativen wieder näher an die NATO 'heranrückte', ohne die Sonderstellung in der NATO oder den Anspruch auf politische und militärische Unabhängigkeit aufzugeben. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Variable Entlohnung von Bereichsmanagern in dezentralisierten Unternehmen anhand unternehmenswertorientierter Beurteilungsgrößen by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Rügen - Deutschlands größte Insel tourismuspolitisch analysiert by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Formen der Personalisierung im Internet anhand von Praxisbeispielen by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book § 42 AO n.F. - Ein Vergleich der alten und neuen Rechtslage by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book The Balanced Scorecard and its Implementation in Wells Fargo Online Financial Services by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Herzog Albrecht IV. und Regensburg - Eine Reichsstadt im Fokus machtpolitischer Auseinandersetzung zwischen Kaiser und Herzog by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Der Mailingeinsatz - Rahmenbedingungen und Gestaltungsmöglichkeiten by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Die Rolle der Medien in den USA während des Vietnamkriegs by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Wissenschaftliches Arbeiten: Das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Der Bebauungsplan by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Direkte Förderung selbstgesteuerten Lernens - Ansätze und Modelle by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Wie verhalten sich Norm und Handlungsmotivation zueinander? by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Die 'demokratische Methode' konkurrierender Eliten nach Joseph A. Schumpeter - Darstellung, Kritik und pragmatische Relevanz für das 21. Jahrhundert by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Korrekte Annahme fremdsprachiger Gesprächspartner am Telefon (Unterweisung Industriekaufmann / -frau) by Oliver Goetze, M.A.
Cover of the book Absatzformen der Zukunft - Gestaltungsformen und rechtliche Fragestellungen: Vertriebsrecht in der Rechtsentwicklung by Oliver Goetze, M.A.
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy