Eine Textanalyse von Platons Dialog 'Politikos'

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Eine Textanalyse von Platons Dialog 'Politikos' by Georg Halbgebauer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Georg Halbgebauer ISBN: 9783668127036
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 18, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Georg Halbgebauer
ISBN: 9783668127036
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 18, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1, Universität Wien (Philosophie), Veranstaltung: Lektüreproseminar Platon: Phaidon, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dialog 'Politikos' ist ein um 365/347 v. Chr. Entstandenes Werk aus der Feder Platons (428 - 348 v.Chr.). Es gehört zur zweiten Tetralogie, ist seinem Spätwerk zuzuordnen und gehört hierbei schwerpunktmäßig zur politischen Philosophie. Platon war ein Schüler des Sokrates und Begründer der Ideenlehre. Sein umfangreich erhaltenes philosophisches Werk übte und übt großen Einfluss auf die abendländische Philosophie aus. Das wahre und kunstgerechte Werkzeug zur philosophischen Erkenntnisgewinnung ist der Dialog sowie die ebenfalls im 'Siebten Brief' angeführte Methode der Fünf Erkenntnisstufen, an deren Anfang die sprachliche Benennung einer Sache steht. Dieser folgt die Definition des Wortes durch das Bezeichnete. Die sprachliche Bestimmung übergeordnet ist das bezeichnete Objekt selbst. Die nächsthöhere Stufe bildet die deduzierte theoretische Erkenntnis über eine Sache. Und die Krönung des Erkenntnisprozesses bildet die Schau der Ideen selbst. Dementsprechend weisen Platons Dialoge oft über sich hinaus, bleiben eine Antwort auf die von ihnen aufgeworfene Frage schuldig und wirken oft mehr literarisch verspielt als philosophisch ernst. In diesem Kontext ließe sich vermuten, dass die Konzeption seiner Texte als Dialog eine implizite Aufforderung an den Leser beinhaltet, selbst philosophische Diskussionen zu führen statt sich im Studierzimmer zu verbarrikadieren. Außerdem bietet die Dialogform den Vorteil, dass der Autor hinter die sprechenden Charaktere zurücktreten kann, kein Zwang zu inhaltlicher Geschlossenheit besteht und der Leser mehr zum Mitdenken animiert wird, als dies bei einer reinen Lehrschrift der Fall wäre. Inhaltlich sucht Platon im 'Politikos' nach einer präzisen Bestimmung des Staatsmannes und der besten Staatsform. Da diese Fragestellung allerding im Grunde genommen bereits in seinem Dialog 'Politeia' ausreichend beantwortet wurde, ist der 'Politikos' wohl weniger inhaltlich als eher als methodisches Lehrbeispiel von Interesse. Dialektisch hat hier natürlich nichts mit These, Antithese und Synthese oder dem hegelianischen Relativismus zu tun, sondern es geht lediglich um eine präzise philosophische Begriffsarbeit vermittels der dihairetischen Methode. Dabei wird ein Begriff solange in mindestens zwei Unterbegriffe geteilt, bis keine Teilung mehr möglich ist, um so zum Wesen einer Sache vorzudringen. Neben einer präzisen Begriffsdefinition führt sie auch zu einem hierarchischen System von Ober- und Unterbegriffen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 1, Universität Wien (Philosophie), Veranstaltung: Lektüreproseminar Platon: Phaidon, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dialog 'Politikos' ist ein um 365/347 v. Chr. Entstandenes Werk aus der Feder Platons (428 - 348 v.Chr.). Es gehört zur zweiten Tetralogie, ist seinem Spätwerk zuzuordnen und gehört hierbei schwerpunktmäßig zur politischen Philosophie. Platon war ein Schüler des Sokrates und Begründer der Ideenlehre. Sein umfangreich erhaltenes philosophisches Werk übte und übt großen Einfluss auf die abendländische Philosophie aus. Das wahre und kunstgerechte Werkzeug zur philosophischen Erkenntnisgewinnung ist der Dialog sowie die ebenfalls im 'Siebten Brief' angeführte Methode der Fünf Erkenntnisstufen, an deren Anfang die sprachliche Benennung einer Sache steht. Dieser folgt die Definition des Wortes durch das Bezeichnete. Die sprachliche Bestimmung übergeordnet ist das bezeichnete Objekt selbst. Die nächsthöhere Stufe bildet die deduzierte theoretische Erkenntnis über eine Sache. Und die Krönung des Erkenntnisprozesses bildet die Schau der Ideen selbst. Dementsprechend weisen Platons Dialoge oft über sich hinaus, bleiben eine Antwort auf die von ihnen aufgeworfene Frage schuldig und wirken oft mehr literarisch verspielt als philosophisch ernst. In diesem Kontext ließe sich vermuten, dass die Konzeption seiner Texte als Dialog eine implizite Aufforderung an den Leser beinhaltet, selbst philosophische Diskussionen zu führen statt sich im Studierzimmer zu verbarrikadieren. Außerdem bietet die Dialogform den Vorteil, dass der Autor hinter die sprechenden Charaktere zurücktreten kann, kein Zwang zu inhaltlicher Geschlossenheit besteht und der Leser mehr zum Mitdenken animiert wird, als dies bei einer reinen Lehrschrift der Fall wäre. Inhaltlich sucht Platon im 'Politikos' nach einer präzisen Bestimmung des Staatsmannes und der besten Staatsform. Da diese Fragestellung allerding im Grunde genommen bereits in seinem Dialog 'Politeia' ausreichend beantwortet wurde, ist der 'Politikos' wohl weniger inhaltlich als eher als methodisches Lehrbeispiel von Interesse. Dialektisch hat hier natürlich nichts mit These, Antithese und Synthese oder dem hegelianischen Relativismus zu tun, sondern es geht lediglich um eine präzise philosophische Begriffsarbeit vermittels der dihairetischen Methode. Dabei wird ein Begriff solange in mindestens zwei Unterbegriffe geteilt, bis keine Teilung mehr möglich ist, um so zum Wesen einer Sache vorzudringen. Neben einer präzisen Begriffsdefinition führt sie auch zu einem hierarchischen System von Ober- und Unterbegriffen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The 'bra war' by Georg Halbgebauer
Cover of the book Die Heilung von Form- und Verfahrensfehlern § 45 VwVfG by Georg Halbgebauer
Cover of the book Reproduktive Kunst - revolutionär oder reaktionär? by Georg Halbgebauer
Cover of the book In what way does isomorphism caused by western donors influence effectiveness of non-governmental organizations in Africa? by Georg Halbgebauer
Cover of the book Kulturelle Aspekte als Übersetzungsproblem in Untertiteln am Beispiel der Serie 'Friends' by Georg Halbgebauer
Cover of the book Die Erlebnisgesellschaft und Folgerungen für das Sporttreiben im Freizeitsport by Georg Halbgebauer
Cover of the book Speech Accommodation by Georg Halbgebauer
Cover of the book Handlungs- und produktionsorientierter Literaturunterricht. 'Die Sockensuchmaschine' von Knister by Georg Halbgebauer
Cover of the book Das Rochusretabel der Marienkirche zu Rostock by Georg Halbgebauer
Cover of the book Der Begriff des Völkerrechts aus philosophischer Perspektive by Georg Halbgebauer
Cover of the book Inwieweit können durch Maßnahmen des Supply Chain Management kostensteigernde Impulse aus dem Transportbereich gegengesteuert werden? by Georg Halbgebauer
Cover of the book Die demokratische Entwicklung in der Adenauer-Ära by Georg Halbgebauer
Cover of the book Die Auswirkungen des 'Caroline-Urteils' des EGMR auf die Rechtsprechung von BGH und BVerfG by Georg Halbgebauer
Cover of the book Die Karlspreisreden im Spiegel der Zeit by Georg Halbgebauer
Cover of the book Lernen und Bewegung im frühen Kindesalter by Georg Halbgebauer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy