Gibt es genuin politische neben den standardmäßigen ökonomischen Ursachen für Staatsverschuldung?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Gibt es genuin politische neben den standardmäßigen ökonomischen Ursachen für Staatsverschuldung? by Martin Weber, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Martin Weber ISBN: 9783638870009
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 3, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Martin Weber
ISBN: 9783638870009
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 3, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Note: 1,0, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Institutionelle Schranken von Staatstätigkeit, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Staatsverschuldung hat eine Reihe negativer Folgen, die in der ökonomischen Literatur kaum bestritten werden. So führt die Finanzierung des Defizits zu Zinszahlungen an die Inhaber staatlicher Anleihen, die wiederum aus Steuern bezahlt werden, deren Erhebung zu einer starken Verzerrung wirtschaftlicher Anreize führt. Fraglich ist jedoch, wie diese Schulden abgebaut werden können. Ein Vergleich der Schuldenstände der OECD-Länder macht deutlich, dass die Höhe der Schuldenstände zwischen den Ländern stark variiert und dass in einigen Ländern die Schulden stetig stiegen, in anderen dagegen das Tempo der Entwicklung wesentlich langsamer war und in Einzelfällen durchaus auch Senkungen zu verzeichnen waren. Eine Analyse politischer Ursachen für diese unterschiedliche Performanz kann eine Antwort darauf geben, inwieweit die politischen Akteure hier überhaupt steuernd tätig werden können. In Punkt 2 werde ich den Begriff der Staatsverschuldung definieren sowie ihre standardmäßigen ökonomischen Ursachen darstellen und deren Bedeutung anhand empirischer Untersuchungen untermauern. Punkt 3 widmet sich dann den politisch-institutionellen Ursachen der Staatsverschuldung. Die hierzu von mir behandelten Theorien lassen sich in drei Gruppen einteilen: Eine Gruppe sucht die Ursachen von Staatsverschuldung im demokratischen Prozess des Parteienwettbewerbs, der durch wiederkehrende Wahlen bedingt ist. Die zweite Gruppe sucht die Gründe in den kollektiv-irrationalen Ergebnissen individuell-rationalen Handelns. In einem solchen Dilemma befinden sich beispielsweise politische Akteure, wenn sie aus allgemeinen Steuereinnahmen ihre spezifische Klientel bedienen. Variationen zwischen den Ländern ergeben sich nach diesem Ansatz aus den unterschiedlichen Maßnahmen, dieses Dilemma aufzulösen. Die dritte Gruppe sieht die Ursachen vor allem in der Fähigkeit beziehungsweise Unfähigkeit von Regierungen, auf fiskalische Rigiditäten zu reagieren und versucht damit Variationen zu erklären. Alle Theorien haben gemein, dass sie im Sinne des Rational Choice Ansatzes den Akteuren rationales, eigennutzmaximierendes Handeln unterstellen. Sehr wahrscheinlich können zentrale politische Variablen wie das Wahlsystem und Institutionen wie Direktdemokratie, aber auch das Verhältnis von Arbeit und Kapital im Zusammenspiel mit der sektoralen Struktur einer Volkswirtschaft und einer unabhängigen Zentralbank die Höhe der Staatsverschuldung wesentlich beeinflussen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Methoden, Forschung, Note: 1,0, Universität Potsdam (Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät), Veranstaltung: Institutionelle Schranken von Staatstätigkeit, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Staatsverschuldung hat eine Reihe negativer Folgen, die in der ökonomischen Literatur kaum bestritten werden. So führt die Finanzierung des Defizits zu Zinszahlungen an die Inhaber staatlicher Anleihen, die wiederum aus Steuern bezahlt werden, deren Erhebung zu einer starken Verzerrung wirtschaftlicher Anreize führt. Fraglich ist jedoch, wie diese Schulden abgebaut werden können. Ein Vergleich der Schuldenstände der OECD-Länder macht deutlich, dass die Höhe der Schuldenstände zwischen den Ländern stark variiert und dass in einigen Ländern die Schulden stetig stiegen, in anderen dagegen das Tempo der Entwicklung wesentlich langsamer war und in Einzelfällen durchaus auch Senkungen zu verzeichnen waren. Eine Analyse politischer Ursachen für diese unterschiedliche Performanz kann eine Antwort darauf geben, inwieweit die politischen Akteure hier überhaupt steuernd tätig werden können. In Punkt 2 werde ich den Begriff der Staatsverschuldung definieren sowie ihre standardmäßigen ökonomischen Ursachen darstellen und deren Bedeutung anhand empirischer Untersuchungen untermauern. Punkt 3 widmet sich dann den politisch-institutionellen Ursachen der Staatsverschuldung. Die hierzu von mir behandelten Theorien lassen sich in drei Gruppen einteilen: Eine Gruppe sucht die Ursachen von Staatsverschuldung im demokratischen Prozess des Parteienwettbewerbs, der durch wiederkehrende Wahlen bedingt ist. Die zweite Gruppe sucht die Gründe in den kollektiv-irrationalen Ergebnissen individuell-rationalen Handelns. In einem solchen Dilemma befinden sich beispielsweise politische Akteure, wenn sie aus allgemeinen Steuereinnahmen ihre spezifische Klientel bedienen. Variationen zwischen den Ländern ergeben sich nach diesem Ansatz aus den unterschiedlichen Maßnahmen, dieses Dilemma aufzulösen. Die dritte Gruppe sieht die Ursachen vor allem in der Fähigkeit beziehungsweise Unfähigkeit von Regierungen, auf fiskalische Rigiditäten zu reagieren und versucht damit Variationen zu erklären. Alle Theorien haben gemein, dass sie im Sinne des Rational Choice Ansatzes den Akteuren rationales, eigennutzmaximierendes Handeln unterstellen. Sehr wahrscheinlich können zentrale politische Variablen wie das Wahlsystem und Institutionen wie Direktdemokratie, aber auch das Verhältnis von Arbeit und Kapital im Zusammenspiel mit der sektoralen Struktur einer Volkswirtschaft und einer unabhängigen Zentralbank die Höhe der Staatsverschuldung wesentlich beeinflussen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Von der Schule für Lernbehinderte zur Schule mit dem Förderschwerpunkt Lernen by Martin Weber
Cover of the book Welche Unterschiede bestehen in den Schichtungstheorien von Karl Marx und Max Weber und welche Anwendung finden diese Theorien heute noch in der Gesellschaft? by Martin Weber
Cover of the book Die Souveränität der Mitgliedstaaten im Rheinbund by Martin Weber
Cover of the book Folgen unrichtiger Arbeitszeugnisse im Spannungsfeld von Wohlwollens- und Wahrheitsgrundsatz by Martin Weber
Cover of the book Die Wirkungen von Gewaltdarstellungen in den Medien by Martin Weber
Cover of the book Bilder als Quellen: Der Einsatz des Coca-Cola-Werbeplakats Mach doch mal Pause - auch zu Hause im Geschichtsunterricht by Martin Weber
Cover of the book Sprachstandsdiagnostik bei Kindern mit Deutsch als Zweitsprache - unter Berücksichtigung der Mehrsprachigkeit by Martin Weber
Cover of the book Umverteilung in der GKV by Martin Weber
Cover of the book Augustinus von Hippo - Jugend und Erziehung by Martin Weber
Cover of the book Die steuerliche Behandlung der GmbH & Co. KG in der Form der Einheitsgesellschaft by Martin Weber
Cover of the book Apple Inc. - An Analysis by Martin Weber
Cover of the book Kommunikationsfähigkeit und deren Verbesserung by Martin Weber
Cover of the book Annäherung an das tibetische Verständnis der Traumphänomene by Martin Weber
Cover of the book Die Rolle von Frauen in Piratengesellschaften by Martin Weber
Cover of the book Die einheitliche Integration der schriftlichen Division in den Lehrplan der Primarstufe by Martin Weber
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy