Kann August Aichhorns Handeln aus der prinzipienwissenschaftlichen Perspektive Marian Heitgers als 'pädagogisch' angesehen werden?

Eine Gegenüberstellung der Gesichtspunkte pädagogischen Handelns nach August Aichhorn und Marian Heitger in Bezug auf die Arbeit mit verwahrlosten Kindern und Jugendlichen

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching
Cover of the book Kann August Aichhorns Handeln aus der prinzipienwissenschaftlichen Perspektive Marian Heitgers als 'pädagogisch' angesehen werden? by Irene Grundler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Irene Grundler ISBN: 9783640243594
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 12, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Irene Grundler
ISBN: 9783640243594
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 12, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: gut, Universität Wien, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Diplomarbeit behandle ich mittels eines Vergleiches v. August Aichhorn und Marian Heitger folgende Forschungsfragen: 1.)An welchen Gesichtspunkten hat sich pädagogisches Handeln in Bezug auf die Arbeit mit verwahrlosten Kindern und Jugendlichen nach August Aichhorn und Marian Heitger zu orientieren? 2.)Sind diese beiden Positionen kompatibel? Aus der Behandlung dieser beiden Fragen entwickelte sich eine dritte Frage, die zur zentralen Forschungsfrage meiner Arbeit wurde: 3.)Kann August Aichhorns Handeln aus dem Blickwinkel Marian Heitgers Prinzipien als 'pädagogisch' angesehen werden? Aichhorn, der psychoanalytische Theorieelemente zur Begründung seines zuvor gesetzten Handelns herangezogen hatte, verfolgte als Erziehungsziel die Kulturfähigkeit. Der Zögling sollte vom Lustprinzip über die primitive Realitätsfähigkeit durch die Erziehung zur Kulturfähigkeit gelangen. Das Erlangen der Kulturfähigkeit sah er gleichzeitig auch als eine Charakterveränderung, indem die Ichstruktur - insbesondere die Ausbildung des Über-Ichs - verändert wird. Dabei richtete sich Aichhorns Augenmerk primär auf das emotionale Erleben des Kindes. Heitgers Ziel der Erziehung ist eine Gewissensbildung. Diese richte sich auf die Vernunft. Weiters nennt Heitger Prinzipien, nach denen sich Erziehung orientieren muss. Einige dieser Prinzipien habe ich in meiner Arbeit näher ausgeführt. Es sind dies Selbstbestimmung und Mündigkeit, argumentativer Dialog und Takt. Heitger bezeichnet ein Handeln, das sich nicht nach diesen Prinzipien orientiert, als 'nicht-pädagogisch'. Auch bei der Anwendung von Erziehungsmitteln gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Aichhorn vertritt die Ansicht, dass bezüglich aggressiver verwahrloster Jugendlicher absolute Milde und Güte und vor allem die Herstellung einer positiven Übertragungsbeziehung notwendig seien. Heitger wiederum vertritt die Ansicht, dass pädagogisches Handeln, das Erziehungsmittel überhaupt einsetzt, nicht als pädagogisch begründbares Verhalten anzusehen ist, da es dem Prinzip der Selbstbestimmung und Mündigkeit zuwiderläuft.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: gut, Universität Wien, 29 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In meiner Diplomarbeit behandle ich mittels eines Vergleiches v. August Aichhorn und Marian Heitger folgende Forschungsfragen: 1.)An welchen Gesichtspunkten hat sich pädagogisches Handeln in Bezug auf die Arbeit mit verwahrlosten Kindern und Jugendlichen nach August Aichhorn und Marian Heitger zu orientieren? 2.)Sind diese beiden Positionen kompatibel? Aus der Behandlung dieser beiden Fragen entwickelte sich eine dritte Frage, die zur zentralen Forschungsfrage meiner Arbeit wurde: 3.)Kann August Aichhorns Handeln aus dem Blickwinkel Marian Heitgers Prinzipien als 'pädagogisch' angesehen werden? Aichhorn, der psychoanalytische Theorieelemente zur Begründung seines zuvor gesetzten Handelns herangezogen hatte, verfolgte als Erziehungsziel die Kulturfähigkeit. Der Zögling sollte vom Lustprinzip über die primitive Realitätsfähigkeit durch die Erziehung zur Kulturfähigkeit gelangen. Das Erlangen der Kulturfähigkeit sah er gleichzeitig auch als eine Charakterveränderung, indem die Ichstruktur - insbesondere die Ausbildung des Über-Ichs - verändert wird. Dabei richtete sich Aichhorns Augenmerk primär auf das emotionale Erleben des Kindes. Heitgers Ziel der Erziehung ist eine Gewissensbildung. Diese richte sich auf die Vernunft. Weiters nennt Heitger Prinzipien, nach denen sich Erziehung orientieren muss. Einige dieser Prinzipien habe ich in meiner Arbeit näher ausgeführt. Es sind dies Selbstbestimmung und Mündigkeit, argumentativer Dialog und Takt. Heitger bezeichnet ein Handeln, das sich nicht nach diesen Prinzipien orientiert, als 'nicht-pädagogisch'. Auch bei der Anwendung von Erziehungsmitteln gibt es unterschiedliche Sichtweisen. Aichhorn vertritt die Ansicht, dass bezüglich aggressiver verwahrloster Jugendlicher absolute Milde und Güte und vor allem die Herstellung einer positiven Übertragungsbeziehung notwendig seien. Heitger wiederum vertritt die Ansicht, dass pädagogisches Handeln, das Erziehungsmittel überhaupt einsetzt, nicht als pädagogisch begründbares Verhalten anzusehen ist, da es dem Prinzip der Selbstbestimmung und Mündigkeit zuwiderläuft.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Sprache des Plakats. Die Text-Bild-Beziehung anhand zweier Werbeplakate by Irene Grundler
Cover of the book Aufwachsen im Kinderheim by Irene Grundler
Cover of the book Lernhilfe. Der Einsatz von Lernspielen an der Schule by Irene Grundler
Cover of the book Unterrichtseinheit: Falten einer Muttertagskarte aus Papier (Klasse 1 oder 2) by Irene Grundler
Cover of the book Public Private Partnership (PPP) - Vor- und Nachteile der Kooperation zwischen öffentlicher Verwaltung und Wirtschaft by Irene Grundler
Cover of the book Die Wahrheit, nicht der Traum - Französischer Realismus im 19. Jahrhundert mit einem seiner wichtigsten Künstler: Gustave Courbet by Irene Grundler
Cover of the book Förderung der Resilienz. Wie können pädagogische Einrichtungen die Stärke und Widerstandsfähigkeit von Heranwachsenden unterstützen? by Irene Grundler
Cover of the book Ioannes Paulus PP. II - Das Leben von Karol Józef Wojty?a by Irene Grundler
Cover of the book I?m a Mac: Kritische Überlegungen zum Verhältnis von Werbung und technologischer Innovation am Beispiel des Apple Kults by Irene Grundler
Cover of the book Emil Noldes Christusbild am Beispiel von 'Abendmahl' und 'Pfingsten' by Irene Grundler
Cover of the book Empirische Untersuchung zur IT-gestützten Pflegedokumentation by Irene Grundler
Cover of the book Die Aggregationsproblematik im Risikomanagement am Beispiel operationeller Risiken by Irene Grundler
Cover of the book Das Motiv des Reisens in der Kinder- und Jugendliteratur by Irene Grundler
Cover of the book Klientenzentrierte Gesprächsführung by Irene Grundler
Cover of the book The Cause and Consequences of Rural Urban Migration by Irene Grundler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy