Lex iniusta non est lex - Ist unethisches Recht ungültiges Recht?

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Lex iniusta non est lex - Ist unethisches Recht ungültiges Recht? by Moritz Lichtenegger, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Moritz Lichtenegger ISBN: 9783638181693
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 8, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Moritz Lichtenegger
ISBN: 9783638181693
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 8, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 17 Punkte, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Öffentliches Recht einschließlich des Völkerrechts; Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In der ausgehenden römischen res publica bedeutete lex eine einseitige, sprachlich artikulierte rechtliche Festsetzung als Akt einer Autorität4, der allerdings noch das normative Moment einer notwendig allgemeinen, auf künftige Anwendung zielenden Regelung fehlte. Demgegenüber existierte mit ius eine weitere Bezeichnung des Rechts, die sich jedoch ursprünglich5 nicht auf das objektiv geltende Recht bezog, sondern die als rechtens anerkannten, im Streitfall durch Richterspruch festzustellenden privaten Zugriffe und Rechtshandlungen zum Inhalt hatte6. Die Grundlage dieses Verständnisses von ius ist somit die durch überlieferte und anerkannte Rituale entstehende Rechtsmacht, ohne die derartige Handlungen rechtlose Gewalt, d.h. vis wären7. Durch diese Gegenüberstellung erweist sich der Begriff der lex als eng auszulegender Begriff des formal-positiven Gesetzes. Dies kann aber nur auf das erste lex der Sentenz 'lex iniusta non est lex' zutreffen, soll sie in sich schlüssig sein, kann man doch einen Rechtsakt nicht gleichzeitig als lex und non lex bezeichnen. Aus diesem Paradoxon ergibt sich, dass das zweite lex übergeordnetes Recht welcher inhaltlicher Ausgestaltung auch immer bedeuten muss. Wie umstritten diese Aussage aber ist, lässt sich anhand des jahrhundertealten Streites zwischen Naturrecht und Rechtspositivismus exemplifizieren: Gibt es ein dem Gesetz übergeordnetes Gesetz?

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 17 Punkte, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Institut für Öffentliches Recht einschließlich des Völkerrechts; Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: In der ausgehenden römischen res publica bedeutete lex eine einseitige, sprachlich artikulierte rechtliche Festsetzung als Akt einer Autorität4, der allerdings noch das normative Moment einer notwendig allgemeinen, auf künftige Anwendung zielenden Regelung fehlte. Demgegenüber existierte mit ius eine weitere Bezeichnung des Rechts, die sich jedoch ursprünglich5 nicht auf das objektiv geltende Recht bezog, sondern die als rechtens anerkannten, im Streitfall durch Richterspruch festzustellenden privaten Zugriffe und Rechtshandlungen zum Inhalt hatte6. Die Grundlage dieses Verständnisses von ius ist somit die durch überlieferte und anerkannte Rituale entstehende Rechtsmacht, ohne die derartige Handlungen rechtlose Gewalt, d.h. vis wären7. Durch diese Gegenüberstellung erweist sich der Begriff der lex als eng auszulegender Begriff des formal-positiven Gesetzes. Dies kann aber nur auf das erste lex der Sentenz 'lex iniusta non est lex' zutreffen, soll sie in sich schlüssig sein, kann man doch einen Rechtsakt nicht gleichzeitig als lex und non lex bezeichnen. Aus diesem Paradoxon ergibt sich, dass das zweite lex übergeordnetes Recht welcher inhaltlicher Ausgestaltung auch immer bedeuten muss. Wie umstritten diese Aussage aber ist, lässt sich anhand des jahrhundertealten Streites zwischen Naturrecht und Rechtspositivismus exemplifizieren: Gibt es ein dem Gesetz übergeordnetes Gesetz?

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Madness and the absent father - Analysis of Esther's mental illness in 'The Bell Jar' by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Morphosyntaktische Sprachwandelprozesse im Siglo de Oro by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Managing Projects by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Der Tugendbegriff in Machiavellis Principe by Moritz Lichtenegger
Cover of the book The Japanese Attack on Pearl Harbour. 'Awakening the Sleeping Giant' by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Ludwig II. in seinem Verhältnis zum Kloster Casauria by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Weiter als der Global Compact? Zur Realisierbarkeit verbindlicher Regelungen zur Unternehmensverantwortung im Rahmen der Vereinten Nationen by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Qualitätsmanagement in der sozialen Arbeit by Moritz Lichtenegger
Cover of the book IAS 39 (revised 2004): Probleme des Endorsement im Rahmen des Komitologieverfahrens by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Männlichkeit im Umbruch? by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Romanisierung im Römischen Reich by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Die Darstellung der Juden in den Passionsspielen. Das Beispiel des Donaueschinger Passionsspiels by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Gerechtigkeit nach Aristoteles by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Geopolitics in the Taiwan Strait by Moritz Lichtenegger
Cover of the book Die Portfolio-Analyse am Beispiel der BCG-Matrix by Moritz Lichtenegger
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy