Marieluise Fleißers Roman 'Eine Zierde für den Verein' - Porträt einer modernen Frau

Fiction & Literature, Literary Theory & Criticism, European, German
Cover of the book Marieluise Fleißers Roman 'Eine Zierde für den Verein' - Porträt einer modernen Frau by Hans-Georg Wendland, GRIN Verlag
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Author: Hans-Georg Wendland ISBN: 9783656513292
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 8, 2013
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Hans-Georg Wendland
ISBN: 9783656513292
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 8, 2013
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Eine Zierde für den Verein' (1972), die überarbeitete Fassung der ursprünglichen Textversion von 1931 mit dem Titel 'Mehlreisende Frieda Geier', ist Marieluise Fleißers einziger Roman. In ihm wird uns eine alleinstehende junge Frau vorgestellt, die - anscheinend mit beiden Beinen fest im Leben stehend - sich in einer von Männern dominierten Umgebung behauptet und unbeirrt einen selbst gewählten Weg geht. Sie trägt männliche Kleidung und einen männlichen Haarschnitt. Aus männlicher Perspektive betrachtet, sind ihre Blicke 'nicht weiblich'. In ihrer kleinstädtischen Umgebung wirkt sie 'nicht einmal landläufig schön'. Mit ihrem großstädtischen Erscheinungsbild eckt sie überall an und wird als Fremdkörper gesehen, der sich nicht in die erwarteten Verhaltensmuster einfügt. Als Handlungsreisende verdient sie ihren eigenen Lebensunterhalt. Sie ist daher nicht auf einen Mann als Ernährer angewiesen. Ihrem Freund und Liebhaber Gustl Gillich gegenüber strebt sie ein partnerschaftliches Verhältnis an, das auf ein wechselseitiges Geben und Nehmen gegründet ist und in dem Liebe und Sexualität einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Sie denkt an eine Beziehung ohne Über- oder Unterordnungsschemata, die sich auf der Basis von Gleichberechtigung entwickeln und entfalten kann. Durch eine Heirat nach tradiertem Muster würde sie sich in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben, das ihrem Freiheitsdrang zuwider laufen und ihren Bewegungsspielraum erheblich einschränken würde. Die Ehe ist für sie daher 'der alte Karren, mit dem man nicht mehr fahren kann'. Damit unterscheidet sie sich diametral von ihrem Partner, für den die Ehe eine auf 'ökonomisches Verwertungsdenken' gegründete Zweckgemeinschaft ist, in der Liebe zwar eine Rolle spielt, im wesentlichen aber der Mann das Sagen hat.

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Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Deutsch - Literatur, Werke, Gottfried Wilhelm Leibniz Universität Hannover (Philosophische Fakultät), Sprache: Deutsch, Abstract: 'Eine Zierde für den Verein' (1972), die überarbeitete Fassung der ursprünglichen Textversion von 1931 mit dem Titel 'Mehlreisende Frieda Geier', ist Marieluise Fleißers einziger Roman. In ihm wird uns eine alleinstehende junge Frau vorgestellt, die - anscheinend mit beiden Beinen fest im Leben stehend - sich in einer von Männern dominierten Umgebung behauptet und unbeirrt einen selbst gewählten Weg geht. Sie trägt männliche Kleidung und einen männlichen Haarschnitt. Aus männlicher Perspektive betrachtet, sind ihre Blicke 'nicht weiblich'. In ihrer kleinstädtischen Umgebung wirkt sie 'nicht einmal landläufig schön'. Mit ihrem großstädtischen Erscheinungsbild eckt sie überall an und wird als Fremdkörper gesehen, der sich nicht in die erwarteten Verhaltensmuster einfügt. Als Handlungsreisende verdient sie ihren eigenen Lebensunterhalt. Sie ist daher nicht auf einen Mann als Ernährer angewiesen. Ihrem Freund und Liebhaber Gustl Gillich gegenüber strebt sie ein partnerschaftliches Verhältnis an, das auf ein wechselseitiges Geben und Nehmen gegründet ist und in dem Liebe und Sexualität einen wichtigen Stellenwert einnehmen. Sie denkt an eine Beziehung ohne Über- oder Unterordnungsschemata, die sich auf der Basis von Gleichberechtigung entwickeln und entfalten kann. Durch eine Heirat nach tradiertem Muster würde sie sich in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben, das ihrem Freiheitsdrang zuwider laufen und ihren Bewegungsspielraum erheblich einschränken würde. Die Ehe ist für sie daher 'der alte Karren, mit dem man nicht mehr fahren kann'. Damit unterscheidet sie sich diametral von ihrem Partner, für den die Ehe eine auf 'ökonomisches Verwertungsdenken' gegründete Zweckgemeinschaft ist, in der Liebe zwar eine Rolle spielt, im wesentlichen aber der Mann das Sagen hat.

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