Author: | Loic Schweicher | ISBN: | 9783656145615 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | March 5, 2012 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Loic Schweicher |
ISBN: | 9783656145615 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | March 5, 2012 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Religionswissenschaft), Veranstaltung: Geschichte der Religionswissenschaft , Sprache: Deutsch, Abstract: Um Religionswissenschaft zu betreiben, muss man sich in verschiedene Wissensgebiete einarbeiten und sich ein gewisses Grundwissen aneignen. Jedoch merkt man ziemlich schnell, dass viele Begriffe nicht leicht zu definieren sind. Ein sehr gutes Beispiel ist in diesem Fall das Dichotomiekonstrukt 'Heilig/Profan'. 'As soon as one attempts to give a clear statement of the nature, the modality of that opposition, one strikes difficulty. No formula, however elementary, will cover thelabyrinth complexity of the facts.' Viele bedeutende Religionswissenschaftler haben auf ihre Art versucht das Heilig-Profan-Phänomen zu erklären und begreiflich zu machen. Rudolf Otto und Gerardus van der Leeuw versuchen mit dem gleichen anthropologischen Ansatz an das Problem heranzugehen, und stellen den Menschen als homo religiosus dar. Während der Theologe Nathan Söderblom sehr historisch geleitet vorgeht, und sich auf philosophisches sowie religionsgeschichtliches Material beruft, sind Ottos und van der Leeuws Vorgehensweisen eher von Ahistorizität und Irrationalität geprägt. Auch ihre Erkenntnistheorien unterscheiden sich voneinander; Ottos und van der Leeuws Methode sind durch Erleben, Hermeneutik und Subjektivität charakterisiert. Söderbloms Weg ist ebenfalls vom Erleben gekennzeichnet, jedoch legt er zusätzlichgroßen Wert auf Historiologie. Doch nicht nur Religionswissenschaftler und -historiker beschäftigen sich mit dem Dualismus des Heiligen und des Profanen. So sieht der französische Soziologe Durkheim den Menschen als homo duplex. Ihm zufolge gehört das Heilige dem sozialen Teil des Bewusstseins an, da die Ideen und Empfindungen von einer Kollektivität hervorgebracht werden. Das Profane hingegen ist das Produkt von Gefühlen und Gedanken von einigen Individuen, also vom individuellen Bewusstseinszustand des Menschen. Anhand der zahlreichen Auslegungen von 'Heilig und Profan', wird klar, dass es schwierig oder gar unmöglich ist eine intersubjektiv 'korrekte' Definition von 'Heilig/Profan' auszumachen. Wie kann man Religionswissenschaft betreiben, ohne überhaupt zu wissen, was diese Schlüsselwörter aussagen und was sie bedeuten?
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Theologie - Historische Theologie, Kirchengeschichte, Note: 1,0, Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg (Religionswissenschaft), Veranstaltung: Geschichte der Religionswissenschaft , Sprache: Deutsch, Abstract: Um Religionswissenschaft zu betreiben, muss man sich in verschiedene Wissensgebiete einarbeiten und sich ein gewisses Grundwissen aneignen. Jedoch merkt man ziemlich schnell, dass viele Begriffe nicht leicht zu definieren sind. Ein sehr gutes Beispiel ist in diesem Fall das Dichotomiekonstrukt 'Heilig/Profan'. 'As soon as one attempts to give a clear statement of the nature, the modality of that opposition, one strikes difficulty. No formula, however elementary, will cover thelabyrinth complexity of the facts.' Viele bedeutende Religionswissenschaftler haben auf ihre Art versucht das Heilig-Profan-Phänomen zu erklären und begreiflich zu machen. Rudolf Otto und Gerardus van der Leeuw versuchen mit dem gleichen anthropologischen Ansatz an das Problem heranzugehen, und stellen den Menschen als homo religiosus dar. Während der Theologe Nathan Söderblom sehr historisch geleitet vorgeht, und sich auf philosophisches sowie religionsgeschichtliches Material beruft, sind Ottos und van der Leeuws Vorgehensweisen eher von Ahistorizität und Irrationalität geprägt. Auch ihre Erkenntnistheorien unterscheiden sich voneinander; Ottos und van der Leeuws Methode sind durch Erleben, Hermeneutik und Subjektivität charakterisiert. Söderbloms Weg ist ebenfalls vom Erleben gekennzeichnet, jedoch legt er zusätzlichgroßen Wert auf Historiologie. Doch nicht nur Religionswissenschaftler und -historiker beschäftigen sich mit dem Dualismus des Heiligen und des Profanen. So sieht der französische Soziologe Durkheim den Menschen als homo duplex. Ihm zufolge gehört das Heilige dem sozialen Teil des Bewusstseins an, da die Ideen und Empfindungen von einer Kollektivität hervorgebracht werden. Das Profane hingegen ist das Produkt von Gefühlen und Gedanken von einigen Individuen, also vom individuellen Bewusstseinszustand des Menschen. Anhand der zahlreichen Auslegungen von 'Heilig und Profan', wird klar, dass es schwierig oder gar unmöglich ist eine intersubjektiv 'korrekte' Definition von 'Heilig/Profan' auszumachen. Wie kann man Religionswissenschaft betreiben, ohne überhaupt zu wissen, was diese Schlüsselwörter aussagen und was sie bedeuten?