Selbstdarstellung und Fremdbild des Augustus

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Selbstdarstellung und Fremdbild des Augustus by Aljoscha Riehn, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Aljoscha Riehn ISBN: 9783640193240
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 21, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Aljoscha Riehn
ISBN: 9783640193240
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 21, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen, 60 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'In meinem sechsten und siebenten Konsulat (28 und 27 v. Chr.), nachdem ich den Bürgerkriegen ein Ende gesetzt hatte, habe ich, der ich mit der Zustimmung der Allgemeinheit zur höchsten Gewalt gelangt war, den Staat aus meinem Machtbereich wieder der freien Entscheidung des Senats und des römischen Volkes übertragen. [...] Seit dieser Zeit überragte ich zwar alle an Einfluss und Ansehen, Macht aber besaß ich hinfort nicht mehr als diejenigen, die auch ich als Kollegen im Amt gehabt habe.' Mit diesen Worten beschrieb Augustus in seinen Res Gestae die Geschehnisse des Januars 27 v. Chr., als er formal die Republik wiederhergestellt, faktisch jedoch die Alleinherrschaft errungen und somit eine erneute Monarchie - oder wie er es nannte: Principat - im römischen Reich begründet hatte. Und dennoch ist Augustus, der im Vorfeld das Recht mit Füßen getreten, am Bürgerkrieg teilgenommen, Proskriptionen durchgeführt und die Herrschaft an sich gerissen hatte, schließlich als Wiederhersteller der Republik, Friedensbringer und pater patriae in die Geschichte eingegangen. Man mag sich fragen, wie das zusammenpasst. Auf der einen Seite steht die blutig errungene Alleinherrschaft des Augustus, auf der anderen Seite der nach außen inszenierte Schein, die Republik wiederaufgerichtet zu haben. Augustus war ein Meister der Inszenierung und Selbstdarstellung. Er verstand es wie kein zweiter, seine faktische Alleinherrschaft unter dem Deckmantel der Republik zu verbergen, gleichzeitig seine eigene Person so gekonnt wie möglich in den Vordergrund zu stellen und dabei dennoch stets bescheiden zu wirken. Bei der Legitimation seiner Stellung im Staat halfen dem Princeps mehrere Dinge. Er nutzte als Medium für seine Botschaften nicht nur das Wort, sondern in weitaus größerem Ausmaß das Bild. Mit der Hilfe von Bildmotiven, die vornehmlich in Bauwerken und Münzen zum Einsatz kamen, gelang es dem Princeps auf vortreffliche Weise, seine Ideologie im ganzen Reich zu propagieren. Augustus war sich der 'Macht der Bilder' also durchaus bewusst. Als weiteres Medium nutzte Augustus indirekt die Literatur der zu seiner Zeit zahlreichen und hervorragenden Dichter, wie etwa Vergil, die über ihn schrieben und somit ein 'Bild' von ihm in der Öffentlichkeit erzeugten, das nicht von ihm selbst stammte: ein Fremdbild.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,3, Georg-August-Universität Göttingen, 60 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'In meinem sechsten und siebenten Konsulat (28 und 27 v. Chr.), nachdem ich den Bürgerkriegen ein Ende gesetzt hatte, habe ich, der ich mit der Zustimmung der Allgemeinheit zur höchsten Gewalt gelangt war, den Staat aus meinem Machtbereich wieder der freien Entscheidung des Senats und des römischen Volkes übertragen. [...] Seit dieser Zeit überragte ich zwar alle an Einfluss und Ansehen, Macht aber besaß ich hinfort nicht mehr als diejenigen, die auch ich als Kollegen im Amt gehabt habe.' Mit diesen Worten beschrieb Augustus in seinen Res Gestae die Geschehnisse des Januars 27 v. Chr., als er formal die Republik wiederhergestellt, faktisch jedoch die Alleinherrschaft errungen und somit eine erneute Monarchie - oder wie er es nannte: Principat - im römischen Reich begründet hatte. Und dennoch ist Augustus, der im Vorfeld das Recht mit Füßen getreten, am Bürgerkrieg teilgenommen, Proskriptionen durchgeführt und die Herrschaft an sich gerissen hatte, schließlich als Wiederhersteller der Republik, Friedensbringer und pater patriae in die Geschichte eingegangen. Man mag sich fragen, wie das zusammenpasst. Auf der einen Seite steht die blutig errungene Alleinherrschaft des Augustus, auf der anderen Seite der nach außen inszenierte Schein, die Republik wiederaufgerichtet zu haben. Augustus war ein Meister der Inszenierung und Selbstdarstellung. Er verstand es wie kein zweiter, seine faktische Alleinherrschaft unter dem Deckmantel der Republik zu verbergen, gleichzeitig seine eigene Person so gekonnt wie möglich in den Vordergrund zu stellen und dabei dennoch stets bescheiden zu wirken. Bei der Legitimation seiner Stellung im Staat halfen dem Princeps mehrere Dinge. Er nutzte als Medium für seine Botschaften nicht nur das Wort, sondern in weitaus größerem Ausmaß das Bild. Mit der Hilfe von Bildmotiven, die vornehmlich in Bauwerken und Münzen zum Einsatz kamen, gelang es dem Princeps auf vortreffliche Weise, seine Ideologie im ganzen Reich zu propagieren. Augustus war sich der 'Macht der Bilder' also durchaus bewusst. Als weiteres Medium nutzte Augustus indirekt die Literatur der zu seiner Zeit zahlreichen und hervorragenden Dichter, wie etwa Vergil, die über ihn schrieben und somit ein 'Bild' von ihm in der Öffentlichkeit erzeugten, das nicht von ihm selbst stammte: ein Fremdbild.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Bin ich wirklich verrückt, nur weil ich ein Christ bin? by Aljoscha Riehn
Cover of the book Chinesisches und deutsches Arbeitsrecht im Rechtsvergleich by Aljoscha Riehn
Cover of the book Bridging Philosophy and Psychology Using the Example of Behaviourism and B.F. Skinner's 'Beyond Freedom and Dignity' by Aljoscha Riehn
Cover of the book Grundlagen der makroökonomischen Analyse. Theorie und Anwendung auf die Konjunkturpolitik in Deutschland by Aljoscha Riehn
Cover of the book Der soziologische Blick auf das Kind by Aljoscha Riehn
Cover of the book Die digitale Spaltung der Bevölkerung by Aljoscha Riehn
Cover of the book Principles of Taxation of German Sole Proprietorships by Aljoscha Riehn
Cover of the book Analyse der Medienberichterstattung zum Ingeborg-Bachmann-Preis 2001 by Aljoscha Riehn
Cover of the book Voice over IP unter Linux: Nebenstellenanlage mit Asterisk by Aljoscha Riehn
Cover of the book Was haben wir in Bezugnahme auf die Gabentheorien den Toten zu verdanken? by Aljoscha Riehn
Cover of the book Toleranz als Grundlage der Internationalen Beziehungen - Eine Argumentation für ein neues ethisches Bewusstsein by Aljoscha Riehn
Cover of the book Privatisierung der Deutschen Bahn - Vergleich der Privatisierungswellen 1994 und 2008 by Aljoscha Riehn
Cover of the book Eudaimonia. Die aristotelische Konzeption des vollkommemen Lebens by Aljoscha Riehn
Cover of the book Vorstellung der Wettkämpfe Diaulos (Doppellauf), Hoplites (Waffenlauf) und des Pentathlon (5-Kampf) by Aljoscha Riehn
Cover of the book Faces of Evil in selected novels by Bram Stoker (Dracula, The Jewel of Seven Stars, The Lady of the Shroud, The Lair of the White Worm) by Aljoscha Riehn
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy