Selbstverwaltung im Wandel der Zeit: Woher kommt die Selbstverwaltungsideologie und warum hat sie sich so lange gehalten?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science
Cover of the book Selbstverwaltung im Wandel der Zeit: Woher kommt die Selbstverwaltungsideologie und warum hat sie sich so lange gehalten? by Dominik Sommer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dominik Sommer ISBN: 9783638168182
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 30, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dominik Sommer
ISBN: 9783638168182
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 30, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die Lektüre von Alexis de Tocquvilles 'Über die Demokratie in Amerika' kam ich zu diesem Thema. Hauptmotiv für Tocquville, als er dieses Buch verfaßte, war die Freiheit. An Hand der in Amerika vorgefundenen Demokratie untersuchte er die Funktionsweisen dieser, für diese Zeit neuen, Regierungsform und ihre Auswirkungen auf die Freiheit des Individuums. Grundsätzlich geht Tocqueville von einer natürlichen und unabwendbaren Entwicklung ('Vorsehung') zur Gleichheit aus. Das ist für ihn in der Welt der Politik mit einer Demokratisierugsentwicklung verbunden. Demokratie an sich ist für ihn nicht von vornherein etwas positives. Tocqueville hat die Vorstellung, dass sich auch eine Gesellschaft grundsätzlich zwischen Gut und Böse entscheiden muß, wenn sie dem Menschen Glück, d.h. die freie Entwicklung des menschlichen Willens, ermöglichen will. In dieser Dichotomie zwichen Gut und Böse ist die böse Variante die Entwicklung zur Gleichheit ohne Berücksichtigung der Freiheit. Tocquville spricht dann von 'demokratischem Despotismus' und meint damit eine weitgehende Zentralisierung des Gemeinwesens unter Abgabe der Verantwortung der Einzelnen an eine Zentralmacht, den Staat. Die gute Variante jedoch, also die Möglichkeit, der Freiheit einen Platz neben der Gleichheit zu sichern, sieht Tocquville in vertikaler Gewaltenteilung. Hier spielt die Gemeinde eine zentrale Rolle. Diese 'Schule der Demokratie' lehrt den Bürgern durch Selbstverwaltung und Selbstregierung politische Klugheit und hilft ihnen damit, innerhalb der Demokratie freiere und 'bessere' Willensentscheidungen zu treffen. Es gibt also klare Grenzen zwischen Staat und Gemeinde, die Gemeinde handelt weitgehend autonom. Diese Demokratievertändnis hat mich begeistert. Jedoch sind seit der 'Demokratie in Amerika' fast 200 Jahre vergangen und politische Probleme scheinen heute komplexer denn je. Immernoch gibt es aber Anhänger einer auf Autonomie und Selbstverwaltung basierenden Gemeinde, die den fundamentalen Grundstock eines auf verstärkt vertikal gewaltengeteilten Staates darstellt. Woher kommt die Forderung nach einer selbstverwalteten, staatsunabhängigen Gemeinde?1

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Wohnen, Stadtsoziologie, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Durch die Lektüre von Alexis de Tocquvilles 'Über die Demokratie in Amerika' kam ich zu diesem Thema. Hauptmotiv für Tocquville, als er dieses Buch verfaßte, war die Freiheit. An Hand der in Amerika vorgefundenen Demokratie untersuchte er die Funktionsweisen dieser, für diese Zeit neuen, Regierungsform und ihre Auswirkungen auf die Freiheit des Individuums. Grundsätzlich geht Tocqueville von einer natürlichen und unabwendbaren Entwicklung ('Vorsehung') zur Gleichheit aus. Das ist für ihn in der Welt der Politik mit einer Demokratisierugsentwicklung verbunden. Demokratie an sich ist für ihn nicht von vornherein etwas positives. Tocqueville hat die Vorstellung, dass sich auch eine Gesellschaft grundsätzlich zwischen Gut und Böse entscheiden muß, wenn sie dem Menschen Glück, d.h. die freie Entwicklung des menschlichen Willens, ermöglichen will. In dieser Dichotomie zwichen Gut und Böse ist die böse Variante die Entwicklung zur Gleichheit ohne Berücksichtigung der Freiheit. Tocquville spricht dann von 'demokratischem Despotismus' und meint damit eine weitgehende Zentralisierung des Gemeinwesens unter Abgabe der Verantwortung der Einzelnen an eine Zentralmacht, den Staat. Die gute Variante jedoch, also die Möglichkeit, der Freiheit einen Platz neben der Gleichheit zu sichern, sieht Tocquville in vertikaler Gewaltenteilung. Hier spielt die Gemeinde eine zentrale Rolle. Diese 'Schule der Demokratie' lehrt den Bürgern durch Selbstverwaltung und Selbstregierung politische Klugheit und hilft ihnen damit, innerhalb der Demokratie freiere und 'bessere' Willensentscheidungen zu treffen. Es gibt also klare Grenzen zwischen Staat und Gemeinde, die Gemeinde handelt weitgehend autonom. Diese Demokratievertändnis hat mich begeistert. Jedoch sind seit der 'Demokratie in Amerika' fast 200 Jahre vergangen und politische Probleme scheinen heute komplexer denn je. Immernoch gibt es aber Anhänger einer auf Autonomie und Selbstverwaltung basierenden Gemeinde, die den fundamentalen Grundstock eines auf verstärkt vertikal gewaltengeteilten Staates darstellt. Woher kommt die Forderung nach einer selbstverwalteten, staatsunabhängigen Gemeinde?1

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Morphologie des Lernens in Abgrenzung zu Ideologie und Dogmatismus by Dominik Sommer
Cover of the book Werbung als Identitätskonstruktion. Selbstbild Samsung vs. Fremdbild Apple by Dominik Sommer
Cover of the book Ignatius von Loyola by Dominik Sommer
Cover of the book Pierre Bourdieus Verständnis von Kapital by Dominik Sommer
Cover of the book Die Taliban als Produkt des afghanischen Bürgerkrieges - Herkunft, Religion und Politik by Dominik Sommer
Cover of the book Bildungspolitik in Mehrebenensystemen by Dominik Sommer
Cover of the book Ökonomische Evaluation der deutschen Energiewende-Politik. Das Erneuerbare-Energien-Gesetz by Dominik Sommer
Cover of the book Nachhaltigkeit im Handel und seine Auswirkungen auf das Kaufverhalten by Dominik Sommer
Cover of the book Das englische Patentsystem - eine exemplarische Analyse der Staatsrolle in der Zeit der Frühindustrialisierung - by Dominik Sommer
Cover of the book Qualität in der Erwachsenenbildung by Dominik Sommer
Cover of the book Methoden in der Bionik: Kennzahl für die Fluid-Struktur-Wechselwirkung by Dominik Sommer
Cover of the book Höchstbetragsklauseln in Sozialplänen by Dominik Sommer
Cover of the book Aristoteles im Unterricht by Dominik Sommer
Cover of the book Max Weber vs. Talcott Parsons by Dominik Sommer
Cover of the book Lehrerberuf und Lehrerprofil - Gymnasiallehrer und Realschullehrer im Vergleich by Dominik Sommer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy