Soziologie - Die Grundlagen und Entwicklungsformen auf die Generationen bezogen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book Soziologie - Die Grundlagen und Entwicklungsformen auf die Generationen bezogen by Peter Schön, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Peter Schön ISBN: 9783640785117
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 27, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Peter Schön
ISBN: 9783640785117
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 27, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,1, , Veranstaltung: Umschulung zum exam. Altenpfleger, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn zwei Neunzigjährige sich im Altersheim kennen und lieben lernen, ist dies heute allenfalls noch dem Lokalblättchen eine Meldung wert. Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung und die große Zahl unternehmungslustiger, ja tatendurstiger Rentner führen langsam zu einem selbstverständlicheren Umgang mit alten Menschen, auch wenn sie ihre »Schrullen« haben mögen. Die Vorstellung, daß alte Leute abgeklärt und ohne eigene Wünsche in ihren Dachzimmern sitzen, entspricht sicherlich nicht den Tatsachen. Derartige Anschauungen sind selbst beträchtlichen Modeschwankungen unterworfen. Zur Zeit Martin Luthers puderten sich die Prostituierten ihr Haar weiß - Greisenhaftigkeit galt damals als anziehend. Schon Kinder wurden wie Erwachsene gekleidet. Heute orientieren sich Großmütter an Teenager-Moden . Dabei hat es noch nie so viele alte Menschen gegeben wie in der Gegenwart. Knapp 16 Prozent der westdeutschen Bevölkerung sind Menschen über 65 Jahre, und dieser Prozentsatz wird in den nächsten Jahren noch ansteigen. Die Hochachtung vor dem Alter scheint in vergangenen Zeiten schon deshalb größer gewesen zu sein, weil der Greis ein selteneres Phänomen war und weil im Durchschnitt auch nur der geistig und körperlich Rüstige ein höheres Lebensalter erreichte. Heute erhält sich - und das ist eine zweifelhafte Folge des medizinischen Fortschritts - auch manche Hinfälligkeit, oft sogar gegen den Willen der Betroffenen. So wird Alter - besonders aus der Sicht der Jugend - nur allzuoft mit Senilität und Rückständigkeit gleichgesetzt, dies um so eher, als die ältere Generation seit dem Zweiten Weltkrieg an einem politischen Schuldkomplex trägt, von dem sich die Jugend frei fühlt. Während die Älteren mit »Vergangenheitsbewältigung« beschäftigt waren, mußte ihre Autorität gegenüber der Jugend natürlich schwinden. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern auch in Japan, wo noch vor einem Vierteljahrhundert die Alten besonders verehrt wurden. Heute fühlen sie sich weitgehend überflüssig. Daran ist auch der Aufschwung der Technik schuld - in Fernost wie in Europa oder Nordamerika. Früher wurden handwerkliche Fertigkeiten von einer Generation auf die andere vererbt; und natürlich beherrschte der Alte sie dank langer Erfahrung besser, der Junge hatte von ihm zu lernen. Heute hat jede Generation ihre eigene Technik, die neu erfunden und erlernt wird; was der Alte weiß, ist veraltet.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,1, , Veranstaltung: Umschulung zum exam. Altenpfleger, Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn zwei Neunzigjährige sich im Altersheim kennen und lieben lernen, ist dies heute allenfalls noch dem Lokalblättchen eine Meldung wert. Die zunehmende Überalterung der Bevölkerung und die große Zahl unternehmungslustiger, ja tatendurstiger Rentner führen langsam zu einem selbstverständlicheren Umgang mit alten Menschen, auch wenn sie ihre »Schrullen« haben mögen. Die Vorstellung, daß alte Leute abgeklärt und ohne eigene Wünsche in ihren Dachzimmern sitzen, entspricht sicherlich nicht den Tatsachen. Derartige Anschauungen sind selbst beträchtlichen Modeschwankungen unterworfen. Zur Zeit Martin Luthers puderten sich die Prostituierten ihr Haar weiß - Greisenhaftigkeit galt damals als anziehend. Schon Kinder wurden wie Erwachsene gekleidet. Heute orientieren sich Großmütter an Teenager-Moden . Dabei hat es noch nie so viele alte Menschen gegeben wie in der Gegenwart. Knapp 16 Prozent der westdeutschen Bevölkerung sind Menschen über 65 Jahre, und dieser Prozentsatz wird in den nächsten Jahren noch ansteigen. Die Hochachtung vor dem Alter scheint in vergangenen Zeiten schon deshalb größer gewesen zu sein, weil der Greis ein selteneres Phänomen war und weil im Durchschnitt auch nur der geistig und körperlich Rüstige ein höheres Lebensalter erreichte. Heute erhält sich - und das ist eine zweifelhafte Folge des medizinischen Fortschritts - auch manche Hinfälligkeit, oft sogar gegen den Willen der Betroffenen. So wird Alter - besonders aus der Sicht der Jugend - nur allzuoft mit Senilität und Rückständigkeit gleichgesetzt, dies um so eher, als die ältere Generation seit dem Zweiten Weltkrieg an einem politischen Schuldkomplex trägt, von dem sich die Jugend frei fühlt. Während die Älteren mit »Vergangenheitsbewältigung« beschäftigt waren, mußte ihre Autorität gegenüber der Jugend natürlich schwinden. Das ist nicht nur in Deutschland so, sondern auch in Japan, wo noch vor einem Vierteljahrhundert die Alten besonders verehrt wurden. Heute fühlen sie sich weitgehend überflüssig. Daran ist auch der Aufschwung der Technik schuld - in Fernost wie in Europa oder Nordamerika. Früher wurden handwerkliche Fertigkeiten von einer Generation auf die andere vererbt; und natürlich beherrschte der Alte sie dank langer Erfahrung besser, der Junge hatte von ihm zu lernen. Heute hat jede Generation ihre eigene Technik, die neu erfunden und erlernt wird; was der Alte weiß, ist veraltet.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Computerspiel-Geschichten? Analyse narrativer Strategien zur strukturellen Kopplung von Spiel und Erzählung by Peter Schön
Cover of the book Freies Erinnern bei Kompatibilität von Wortvalenz und motivationalem System. Zum Embodiment des Annäherungs- und Vermeidungssystems by Peter Schön
Cover of the book Voraussetzungen und Hilfsmittel für ein erfolgreiches Food & Beverage Controlling by Peter Schön
Cover of the book Untersuchung des Einflusses der Unternehmensinternationalität auf den Unternehmenserfolg by Peter Schön
Cover of the book Kulturtheorie und Interkulturalität: Performanz by Peter Schön
Cover of the book Notre-Dame in Chartres: Zur Funktion der Propheten-Evangelisten-Darstellungen in den Glasmalereien des Südquerhauses by Peter Schön
Cover of the book Die Architektur-Typologie von Hallenkirchen und Pfarrkirchen by Peter Schön
Cover of the book Konfliktfeld Beruf und Familie by Peter Schön
Cover of the book Der Bildungsgedanke in Platons Höhlengleichnis by Peter Schön
Cover of the book Reality-TV als Wegbereiter moralischen Verfalls by Peter Schön
Cover of the book Das Buch 'Kleiner Pelz' von Irina Korschunow im Unterricht by Peter Schön
Cover of the book Vermeiden von Bewertungsfehlern. Aufbau eines objektiven Mitarbeiterbewertungssystems by Peter Schön
Cover of the book Governance in sozialen Online-Plattformen by Peter Schön
Cover of the book Max Weber vs. Talcott Parsons by Peter Schön
Cover of the book Epidemiologie und Versorgungssituation von Frauen mit Brustkrebs by Peter Schön
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy