Ungleiche Lohnverteilung durch den Handel mit Entwicklungsländern?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book Ungleiche Lohnverteilung durch den Handel mit Entwicklungsländern? by Marcus Habermann, GRIN Verlag
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Author: Marcus Habermann ISBN: 9783638330152
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 5, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marcus Habermann
ISBN: 9783638330152
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 5, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: gut-sehr gut, Universität Zürich (Soziologisches Institut), Veranstaltung: Seminar 'Soziale Ungleichheit', 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 80er und 90er Jahren fiel die Nachfrage nach niedrig qualifizierten Arbeitskräften1 in den entwickelten Ländern. Das zeigte sich in den USA in Form von fallenden Reallöhnen der Menschen mit wenig Schulbildung und den durchschnittlich sinkenden Arbeitsstunden von Niedrigqualifizierten. In Europa, wo aufgrund des politischen Drucks eine Senkung der Löhne nicht im gleichen Ausmass möglich war, stieg in dieser Zeitspanne hingegen die Arbeitslosigkeit der schlecht qualifizierten Arbeiter. Gleichzeitig nahm die Importrate von Industriegütern aus Entwicklungsländern stetig zu. Dieses Phänomen, einerseits die sinkenden Löhne der Niedrigqualifizierten beziehungsweise die steigende Arbeitslosigkeit und andererseits die gleichzeitige Zunahme der Importe aus Entwicklungsländern, hat eine andauernde Debatte über die Auswirkungen des Handels zwischen den fortgeschrittenen Ländern und den Entwicklungsländern ausgelöst. Diese heutige Debatte steht diametral derjenigen über die Nutzen und Kosten des Handels in den Sechzigern und Siebzigern gegenüber. Niemand in den fortgeschrittenen Ländern dachte damals daran, dass der Handel an sich und auch mit unterentwickelten Ländern ein Problem darstellen könnte. So betrieben die Industriestaaten in dieser Zeit nicht nur extensive Liberalisierung, sondern senkten auch die Handelsbarrieren untereinander und gegenüber dem Süden immer mehr. Die Drittweltländer befürchteten indes, ohne Protektionismus2 nicht zu der gewünschten Industrialisierung zu kommen und so vollends an die Peripherie der Weltwirtschaft gedrängt zu werden. Beides hat sich heute grösstenteils ins Gegenteil gewendet. Die heutige Problemstellung dreht sich vor allem um die Frage, ob in einer global vernetzten und offenen Wirtschaft die Löhne oder die Beschäftigung der niedrig qualifizierten Arbeiter in den entwickelten Ländern eher durch das globale Angebot an niedrig qualifizierter Arbeit bestimmt wird als durch das inländische Arbeitsmarktgeschehen. Der Hauptgrund für die Entstehung dieser Diskussion ist also die Angst der Länder mit hohem Lohnniveau, dass der Grund für die sinkende Nachfrage nach schlecht Qualifizierten im freien Handel mit Niedriglohn-Ländern zu suchen sei. Solche Ängste wiederspiegeln sich in den immer noch vorhandenen oder wieder eingeführten Einschränkungen des Handels in den verschiedenen Handelsabkommen wie beispielsweise des GATTs und in den neoprotektionistischen Tendenzen der Politik der neueren Zeit.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: gut-sehr gut, Universität Zürich (Soziologisches Institut), Veranstaltung: Seminar 'Soziale Ungleichheit', 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In den 80er und 90er Jahren fiel die Nachfrage nach niedrig qualifizierten Arbeitskräften1 in den entwickelten Ländern. Das zeigte sich in den USA in Form von fallenden Reallöhnen der Menschen mit wenig Schulbildung und den durchschnittlich sinkenden Arbeitsstunden von Niedrigqualifizierten. In Europa, wo aufgrund des politischen Drucks eine Senkung der Löhne nicht im gleichen Ausmass möglich war, stieg in dieser Zeitspanne hingegen die Arbeitslosigkeit der schlecht qualifizierten Arbeiter. Gleichzeitig nahm die Importrate von Industriegütern aus Entwicklungsländern stetig zu. Dieses Phänomen, einerseits die sinkenden Löhne der Niedrigqualifizierten beziehungsweise die steigende Arbeitslosigkeit und andererseits die gleichzeitige Zunahme der Importe aus Entwicklungsländern, hat eine andauernde Debatte über die Auswirkungen des Handels zwischen den fortgeschrittenen Ländern und den Entwicklungsländern ausgelöst. Diese heutige Debatte steht diametral derjenigen über die Nutzen und Kosten des Handels in den Sechzigern und Siebzigern gegenüber. Niemand in den fortgeschrittenen Ländern dachte damals daran, dass der Handel an sich und auch mit unterentwickelten Ländern ein Problem darstellen könnte. So betrieben die Industriestaaten in dieser Zeit nicht nur extensive Liberalisierung, sondern senkten auch die Handelsbarrieren untereinander und gegenüber dem Süden immer mehr. Die Drittweltländer befürchteten indes, ohne Protektionismus2 nicht zu der gewünschten Industrialisierung zu kommen und so vollends an die Peripherie der Weltwirtschaft gedrängt zu werden. Beides hat sich heute grösstenteils ins Gegenteil gewendet. Die heutige Problemstellung dreht sich vor allem um die Frage, ob in einer global vernetzten und offenen Wirtschaft die Löhne oder die Beschäftigung der niedrig qualifizierten Arbeiter in den entwickelten Ländern eher durch das globale Angebot an niedrig qualifizierter Arbeit bestimmt wird als durch das inländische Arbeitsmarktgeschehen. Der Hauptgrund für die Entstehung dieser Diskussion ist also die Angst der Länder mit hohem Lohnniveau, dass der Grund für die sinkende Nachfrage nach schlecht Qualifizierten im freien Handel mit Niedriglohn-Ländern zu suchen sei. Solche Ängste wiederspiegeln sich in den immer noch vorhandenen oder wieder eingeführten Einschränkungen des Handels in den verschiedenen Handelsabkommen wie beispielsweise des GATTs und in den neoprotektionistischen Tendenzen der Politik der neueren Zeit.

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