Unterrichtseinheit: Der Schwank - Till Eulenspiegel in Hamburg

Till Eulenspiegel in Hamburg

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, German
Cover of the book Unterrichtseinheit: Der Schwank - Till Eulenspiegel in Hamburg by Kerstin Heyne, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Kerstin Heyne ISBN: 9783640208845
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Kerstin Heyne
ISBN: 9783640208845
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 10, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, , Veranstaltung: Referendariat, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Schwank (von 'schwingende Bewegung'; vgl. Streich) erscheint erstmals im 13. Jahrhundert in der deutschen Literatur nach dem Vorbild der französischen Fabliaux (älteste Schwanksammlung 'Der Stricker', gestorben ca. 1250). Eine weitere Schwankfigur, bekannt in der Weltliteratur, ist Nasreddin Hodscha, der 1208 in einem türkischen Dorf geboren wurde, von dem es etwa 300 Geschichten gibt. Seine größte Verbreitung erfuhr er allerdings erst im 16. (Hans Sachs) und 17. Jahrhundert. Bis heute sind die Schildbürgerstreiche, die Eulenspiegelgeschichten und - aus späterer Zeit - die Lügenerzählungen des Barons von Münchhausen (Gottfried August Bürger 1796) beliebt. Auch der 'Rheinische Hausfreund' von Johann Peter Hebel enthielt Schwänke. Das Grundmuster besteht darin, dass Personen mit unterschiedlicher Rolle (Herr / Knecht, Bauer / Städter, Laie / Kleriker) zusammentreffen und eine dieser Figuren mit List den Sieg über die andere davonträgt. Der Schwank als epische Form ist also eine kurze Geschichte (in Vers oder Prosa) mit witzig - humorvollem Beigeschmack und meist von einer derben sowie groben Sprache geprägt. Sein bevorzugter Inhalt ist menschliche Dummheit, Eitelkeit, Prahlsucht, Gerissenheit, der betrogene Bürger. Typisch sind seine gehäuften Eigenschaften sowie Ereignisse und sein Ziel ist die Unterhaltung. Schließlich unterscheidet man noch das Schwankmärchen, in dem das eigentlich Schwankhafte das Märchenhaft - Wunderbare in den Hintergrund treten lässt. Als Einlage in Texten anderer literarischer Gattung finden sich auch heute noch Schwänke, wie zum Beispiel in den 'Flüchtlingsgesprächen' von Bertolt Brecht (1961). Schwänke haben in der Geschichte der Literatur und des Schullesebuches bis heute eine ungebrochene Tradition. Diese Tatsache kann u.a. damit begründet werden, dass Schwänke menschliche Eigenarten, Schwächen, Fehler usw. im Lichte des Komischen, des Humors, der Heiterkeit, teilweise der Schadenfreude, erscheinen lassen, sodass sich jeder /-e Leser /-in gleich welchen Alters und Standes - erstaunt, verdutzt, nachdenklich und auch selbstkritisch - wiederzuentdecken vermag. Somit übt die Lektüre von Schwänken, deren Motive zwischen den Kulturen wandern und die nahe verwandt sind mit Märchen, Sagen, Legenden, Fabeln usw., eine erheiternde und befreiende Wirkung aus, die einerseits zum Lachen über sich selbst und auch zur Selbstkritik und andererseits zum Lachen über andere und zur Zeit- und Gesellschaftskritik anregen kann.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Unterrichtsentwurf aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, , Veranstaltung: Referendariat, 7 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Schwank (von 'schwingende Bewegung'; vgl. Streich) erscheint erstmals im 13. Jahrhundert in der deutschen Literatur nach dem Vorbild der französischen Fabliaux (älteste Schwanksammlung 'Der Stricker', gestorben ca. 1250). Eine weitere Schwankfigur, bekannt in der Weltliteratur, ist Nasreddin Hodscha, der 1208 in einem türkischen Dorf geboren wurde, von dem es etwa 300 Geschichten gibt. Seine größte Verbreitung erfuhr er allerdings erst im 16. (Hans Sachs) und 17. Jahrhundert. Bis heute sind die Schildbürgerstreiche, die Eulenspiegelgeschichten und - aus späterer Zeit - die Lügenerzählungen des Barons von Münchhausen (Gottfried August Bürger 1796) beliebt. Auch der 'Rheinische Hausfreund' von Johann Peter Hebel enthielt Schwänke. Das Grundmuster besteht darin, dass Personen mit unterschiedlicher Rolle (Herr / Knecht, Bauer / Städter, Laie / Kleriker) zusammentreffen und eine dieser Figuren mit List den Sieg über die andere davonträgt. Der Schwank als epische Form ist also eine kurze Geschichte (in Vers oder Prosa) mit witzig - humorvollem Beigeschmack und meist von einer derben sowie groben Sprache geprägt. Sein bevorzugter Inhalt ist menschliche Dummheit, Eitelkeit, Prahlsucht, Gerissenheit, der betrogene Bürger. Typisch sind seine gehäuften Eigenschaften sowie Ereignisse und sein Ziel ist die Unterhaltung. Schließlich unterscheidet man noch das Schwankmärchen, in dem das eigentlich Schwankhafte das Märchenhaft - Wunderbare in den Hintergrund treten lässt. Als Einlage in Texten anderer literarischer Gattung finden sich auch heute noch Schwänke, wie zum Beispiel in den 'Flüchtlingsgesprächen' von Bertolt Brecht (1961). Schwänke haben in der Geschichte der Literatur und des Schullesebuches bis heute eine ungebrochene Tradition. Diese Tatsache kann u.a. damit begründet werden, dass Schwänke menschliche Eigenarten, Schwächen, Fehler usw. im Lichte des Komischen, des Humors, der Heiterkeit, teilweise der Schadenfreude, erscheinen lassen, sodass sich jeder /-e Leser /-in gleich welchen Alters und Standes - erstaunt, verdutzt, nachdenklich und auch selbstkritisch - wiederzuentdecken vermag. Somit übt die Lektüre von Schwänken, deren Motive zwischen den Kulturen wandern und die nahe verwandt sind mit Märchen, Sagen, Legenden, Fabeln usw., eine erheiternde und befreiende Wirkung aus, die einerseits zum Lachen über sich selbst und auch zur Selbstkritik und andererseits zum Lachen über andere und zur Zeit- und Gesellschaftskritik anregen kann.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Social Criticism in Edward Albee's Radical Plays The Zoo Story, The Death of Bessie Smith and The American Dream by Kerstin Heyne
Cover of the book Die Balanced Scorecard als Instrument des strategischen Managements by Kerstin Heyne
Cover of the book Einsatz digitaler Medien im Unterricht an der Berufsschule. Konzeption eines Blended-Learning-Modells für Bautechnische Zeichner by Kerstin Heyne
Cover of the book Das Frauenbild in der sizilianischen Literatur und Gesellschaft by Kerstin Heyne
Cover of the book 'Contrat sociale' versus 'Leviathan' - Das politische Denken Jean Jacques Rousseaus im Vergleich zu Thomas Hobbes by Kerstin Heyne
Cover of the book Exegetische Predigt: Turmbau zu Babel by Kerstin Heyne
Cover of the book Die Grenze zwischen Pädagogik und Kunst by Kerstin Heyne
Cover of the book Die Reduktion sozialer Komplexität im Unterricht. W. Herzogs Kritik an der beschränkten didaktischen Sicht auf Unterricht by Kerstin Heyne
Cover of the book Part-time management in Europe. The current situation and recommendations for the implementation by Kerstin Heyne
Cover of the book Ökonomie - Macht - Menschen. Ein Essay über Ethik und Wirtschaft by Kerstin Heyne
Cover of the book Anlegen einer Personalakte by Kerstin Heyne
Cover of the book Zur Notwendigkeit der Vereinbarkeit von Karriere und Familie by Kerstin Heyne
Cover of the book Indien und Pakistan: Demokratie als Entwicklungsfaktor by Kerstin Heyne
Cover of the book Sozialkompetenz-Training in der betrieblichen Ausbildung by Kerstin Heyne
Cover of the book Das Symbol Licht anhand der Erzählung 'Die vier Lichter des Hirten Simon' by Kerstin Heyne
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy