Ursprünge nationaler Identität der ukrainischen Bauern in Galizien von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum beginnenden 20. Jahrhundert

Nonfiction, History, Eastern Europe
Cover of the book Ursprünge nationaler Identität der ukrainischen Bauern in Galizien von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum beginnenden 20. Jahrhundert by Kristina Lubahn, GRIN Verlag
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Author: Kristina Lubahn ISBN: 9783638063449
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 17, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Kristina Lubahn
ISBN: 9783638063449
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 17, 2008
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Language: German

Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 1,5, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 19. Jahrhundert teilte sich das Gebiet der Ukrainer auf die Reiche Russland und Habsburg auf. Der österreichische Teil setzte sich aus dem Kronland Bukowina, der ungarischen Karpato-Ukraine und Galizien zusammen. Als ein Beispiel ukrainischer Nationsbildung soll (deshalb) das österreichische Kronland 'Galizien und Lodomerien' Gegenstand dieser Arbeit sein. Die bereits erwähnte gesellschaftliche Multikulturalität Galiziens traf lediglich für die Stadträume zu. Die ländlichen Regionen waren geprägt durch das Aufeinandertreffen der polnischen und der ukrainischen Welt. Das Ergebnis der Jahrhunderte langen Vormachtstellung des polnischen großgrundbesitzenden Adels gegenüber den (ukrainischen) leibeigenen Bauern war ein konfessioneller, sozialer, wirtschaftlicher und nationalistischer Graben zwischen diesen beiden Nationen. Die Ursprünge nationaler Identität der ukrainischen bzw. ruthenischen Bauern sollen im Besonderen Gegenstand dieser Arbeit sein. Die Situation der Bauern rund 60 Jahre vor ihrem nationalen Erwachen wird von Reisenden durch die Region folgendermaßen beschrieben: 'Der Bauersmann ist zur Knechtschaft gewöhnt. Er zeichnet sich durch stille Demuth aus, und trägt auch unschuldige Schläge gedultig. Und weiter: 'Ich kenne so leicht kein elenderes, sklavischeres, selbst bei der möglichen Unterstützung des Staates durch sich selbst gedrückteres Volk, als dieses. Geschmidet an das eiserne Ruder des Aberglaubens, unwissend im Feldbau, (...) dumm, träge, fühllos, mit einer sklavischen Seele, und einem steten siechen, traurigen, durch einen unersättlichen Hang zur taumelnden Trunkenheit entkräfteten, und verunstalteten Körper, schmutzig in Kleidung und Haushaltung, verwöhnt an eine rauche, thierische Kost.' Die Belange der leibeigenen Bauernschaft hatten wenig bis gar kein politisches Gewicht. Erst mit der Revolutionsbewegung 1848 entwickelten sich Bewusstsein für Nation und nationale Identität und daraus die ukrainische Nationalbewegung, die sich für ihre Rechte einsetzte und politische Teilnahme auch niederer Bevölkerungsschichten ermöglichte. In der vorliegenden Arbeit sollen Antworten auf die Frage gegeben werden, wo die Ursprünge der ukrainischen Nationalbewegung liegen und wie diese, getragen durch die Motivation der Bauernschaft, sich zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Massenbewegung entwickeln konnte. Dazu werden relevante Eckpunkte zum Nationsbildungsprozess aufgezeigt und analysiert werden.

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Bachelorarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Kulturwissenschaften - Osteuropa, Note: 1,5, Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder) (Wirtschafts- und Sozialgeschichte), 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Im 19. Jahrhundert teilte sich das Gebiet der Ukrainer auf die Reiche Russland und Habsburg auf. Der österreichische Teil setzte sich aus dem Kronland Bukowina, der ungarischen Karpato-Ukraine und Galizien zusammen. Als ein Beispiel ukrainischer Nationsbildung soll (deshalb) das österreichische Kronland 'Galizien und Lodomerien' Gegenstand dieser Arbeit sein. Die bereits erwähnte gesellschaftliche Multikulturalität Galiziens traf lediglich für die Stadträume zu. Die ländlichen Regionen waren geprägt durch das Aufeinandertreffen der polnischen und der ukrainischen Welt. Das Ergebnis der Jahrhunderte langen Vormachtstellung des polnischen großgrundbesitzenden Adels gegenüber den (ukrainischen) leibeigenen Bauern war ein konfessioneller, sozialer, wirtschaftlicher und nationalistischer Graben zwischen diesen beiden Nationen. Die Ursprünge nationaler Identität der ukrainischen bzw. ruthenischen Bauern sollen im Besonderen Gegenstand dieser Arbeit sein. Die Situation der Bauern rund 60 Jahre vor ihrem nationalen Erwachen wird von Reisenden durch die Region folgendermaßen beschrieben: 'Der Bauersmann ist zur Knechtschaft gewöhnt. Er zeichnet sich durch stille Demuth aus, und trägt auch unschuldige Schläge gedultig. Und weiter: 'Ich kenne so leicht kein elenderes, sklavischeres, selbst bei der möglichen Unterstützung des Staates durch sich selbst gedrückteres Volk, als dieses. Geschmidet an das eiserne Ruder des Aberglaubens, unwissend im Feldbau, (...) dumm, träge, fühllos, mit einer sklavischen Seele, und einem steten siechen, traurigen, durch einen unersättlichen Hang zur taumelnden Trunkenheit entkräfteten, und verunstalteten Körper, schmutzig in Kleidung und Haushaltung, verwöhnt an eine rauche, thierische Kost.' Die Belange der leibeigenen Bauernschaft hatten wenig bis gar kein politisches Gewicht. Erst mit der Revolutionsbewegung 1848 entwickelten sich Bewusstsein für Nation und nationale Identität und daraus die ukrainische Nationalbewegung, die sich für ihre Rechte einsetzte und politische Teilnahme auch niederer Bevölkerungsschichten ermöglichte. In der vorliegenden Arbeit sollen Antworten auf die Frage gegeben werden, wo die Ursprünge der ukrainischen Nationalbewegung liegen und wie diese, getragen durch die Motivation der Bauernschaft, sich zum Beginn des 20. Jahrhunderts zu einer Massenbewegung entwickeln konnte. Dazu werden relevante Eckpunkte zum Nationsbildungsprozess aufgezeigt und analysiert werden.

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