Wie viel Gemeinschaft braucht die Demokratie? Michael Walzers kommunitaristischer Ansatz

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Wie viel Gemeinschaft braucht die Demokratie? Michael Walzers kommunitaristischer Ansatz by Bettina Dettendorfer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Bettina Dettendorfer ISBN: 9783638525664
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 23, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Bettina Dettendorfer
ISBN: 9783638525664
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 23, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Trier (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Moderne Demokratietheorien, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Anfang der 90er Jahre erzwingen aktuelle politische und gesellschaftliche Umbrüche in Ost- und Westeuropa immer wieder ein Nachdenken über die Bedeutung von Gemeinschaften für stabile Demokratien. Wieviel Gemeinschaft brauchen Gesellschaften, wie viel Konsens benötigt eine Demokratie? Kann in heutigen pluralen Gesellschaften überhaupt noch von *einer* Gemeinschaft gesprochen werden? Die Beantwortung dieser Fragen fällt schwer, da vor allem mit Blick auf die deutsche Geschichte Gemeinschaftsdenken ideologieverdächtig erscheint. Aus einem anderen theoriegeschichtlichen Hintergrund heraus beschäftigt sich bereits seit Anfang der 80er Jahre eine theoretische, politikphilosophische Bewegung mit genau diesen Fragen: der aus Nordamerika kommende Kommunitarismus. Die kommunitaristische Strömung umfaßt so unterschiedliche Autoren wie Michael Sandel, Amitai Etzioni, Charles Taylor, Richard Rorty und ist deshalb schwer in das übliche Links-Rechts-Schema einzu-ordnen. Gemeinsam ist den kommunitaristischen Autoren jedoch der 'Versuch einer Wiederbelebung von Gemeinschaftsdenken unter den Bedingungen postmoderner Dienstleistungsgesellschaften'. Der Kommunitarismus prägte nicht nur in den USA die Debatte um die Integrationsfähigkeit moderner Gesellschaften, thematisiert bis heute den Verlust politischer Integration in hochindustrialisierten Gesellschaften und glaubt in der Stärkung der Gemeinschaften und ihrer Werte eine Lösung für die zunehmende Individualisierung und Politikverdrossenheit zu erkennen. Mit diesem Gemeinschaftsdenken bezieht der Kommunitarismus Position gegen den politischen Liberalismus, der zur Lösung gesellschaftlicher Probleme auf eine Stärkung individueller Rechte und Freiheiten setzt und diese über universalistische Norm- und Gerechtigkeitsprinzipien absichert. Auch Michael Walzer, der kommunitaristisch geprägt das individualistische Menschenbild kritisiert und den Blick auf die sozialen Gemeinschaften richtet, wird zu den zentralen Akteuren der politisch-philosophischen Debatte zwischen Kommunitaristen und Liberalisten gerechnet. Mit seinem Werk 'Sphären der Gerechtigkeit' distanziert er sich zu John Rawls liberaler, universalistischer 'Eine Theorie der Gerechtigkeit' und wirbt für ein pluralistisches Gerechtigkeits- und Gleichheitskonzept: 'Unterschiedliche Lebensformen bedingen unterschiedliche Konzeptionen der Gerechtigkeit'.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,3, Universität Trier (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Moderne Demokratietheorien, 23 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Spätestens seit Anfang der 90er Jahre erzwingen aktuelle politische und gesellschaftliche Umbrüche in Ost- und Westeuropa immer wieder ein Nachdenken über die Bedeutung von Gemeinschaften für stabile Demokratien. Wieviel Gemeinschaft brauchen Gesellschaften, wie viel Konsens benötigt eine Demokratie? Kann in heutigen pluralen Gesellschaften überhaupt noch von *einer* Gemeinschaft gesprochen werden? Die Beantwortung dieser Fragen fällt schwer, da vor allem mit Blick auf die deutsche Geschichte Gemeinschaftsdenken ideologieverdächtig erscheint. Aus einem anderen theoriegeschichtlichen Hintergrund heraus beschäftigt sich bereits seit Anfang der 80er Jahre eine theoretische, politikphilosophische Bewegung mit genau diesen Fragen: der aus Nordamerika kommende Kommunitarismus. Die kommunitaristische Strömung umfaßt so unterschiedliche Autoren wie Michael Sandel, Amitai Etzioni, Charles Taylor, Richard Rorty und ist deshalb schwer in das übliche Links-Rechts-Schema einzu-ordnen. Gemeinsam ist den kommunitaristischen Autoren jedoch der 'Versuch einer Wiederbelebung von Gemeinschaftsdenken unter den Bedingungen postmoderner Dienstleistungsgesellschaften'. Der Kommunitarismus prägte nicht nur in den USA die Debatte um die Integrationsfähigkeit moderner Gesellschaften, thematisiert bis heute den Verlust politischer Integration in hochindustrialisierten Gesellschaften und glaubt in der Stärkung der Gemeinschaften und ihrer Werte eine Lösung für die zunehmende Individualisierung und Politikverdrossenheit zu erkennen. Mit diesem Gemeinschaftsdenken bezieht der Kommunitarismus Position gegen den politischen Liberalismus, der zur Lösung gesellschaftlicher Probleme auf eine Stärkung individueller Rechte und Freiheiten setzt und diese über universalistische Norm- und Gerechtigkeitsprinzipien absichert. Auch Michael Walzer, der kommunitaristisch geprägt das individualistische Menschenbild kritisiert und den Blick auf die sozialen Gemeinschaften richtet, wird zu den zentralen Akteuren der politisch-philosophischen Debatte zwischen Kommunitaristen und Liberalisten gerechnet. Mit seinem Werk 'Sphären der Gerechtigkeit' distanziert er sich zu John Rawls liberaler, universalistischer 'Eine Theorie der Gerechtigkeit' und wirbt für ein pluralistisches Gerechtigkeits- und Gleichheitskonzept: 'Unterschiedliche Lebensformen bedingen unterschiedliche Konzeptionen der Gerechtigkeit'.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Menschenbilder im interkulturellen Vergleich by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Qualitätsmanagement in der Weiterbildung by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Virtuelle Teams by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Die zögerliche Annäherung Großbritanniens an Europa by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Winkelsumme im Dreieck by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Frühberentungen bei psychischen Erkrankungen by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Frauen und Partnerschaft - Die Erwerbstätigkeit in der Partnerschaft - Wunsch und Wirklichkeit by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Bearbeitung des Posteinganges (Unterweisung Kaufmann / -frau für Bürokommunikation) by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Der dänische Tänzer, Ballettmeister und Choreograph August Bournonville am Wiener Kärntnertortheater 1854-1856 by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Städtische und ländliche Sozialstruktur im Vergleich: Berlin und Brandenburg by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Berge, Höhlen und Wasser by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Experimentelle Säuglingsforschung by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Verbvalenz: Spezifische Themen in einschlägigen Grammatiken by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Lohn ohne Arbeit. Fallgruppen des Anspruchs auf Lohnzahlung trotz Nichtleistung by Bettina Dettendorfer
Cover of the book Sammlung diverser Berichte - Band VII: Untersuchung des Energieaufkommens unter der Fragestellung der Wirtschaftlichkeit eines BHKW eines Krankenhauses der Grundversorgung by Bettina Dettendorfer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy