Der junge Hegel

Religionsphilosophie

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Modern
Cover of the book Der junge Hegel by Nicole Borchert, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Nicole Borchert ISBN: 9783640971060
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 29, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Nicole Borchert
ISBN: 9783640971060
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 29, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Der junge Hegel, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.1 Religionsbegriff bei Kant Zentral in Kants Religionsschrift 'Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft' ist der Begriff der Moral. Der Mensch als vernünftiges beziehungsweise als grundsätzlich vernunftfähiges Wesen ist durch den Gebrauch der eigenen Vernunft in der Lage, moralisch zu handeln. Hierfür bedarf es nach Kant keiner Religion. Wir haben das moralische Gesetz sozusagen in uns, wir benötigen folglich keine äußere Instanz, die unserem Willen ein Gesetz geben muss. In der ersten Vorrede zu seiner Religionsschrift betont Kant in diesem Zusammenhang die Autonomie der Vernunft und den Umstand, dass der Mensch eben keiner Religion bedarf, um moralisch zu sein. Das kantische Sittengesetz begründet demzufolge unsere Freiheit, da die Moralität keine andere Triebfeder als eben das selbst auferlegte Gesetz benötigt, welches wir Kraft unseres Gebrauchs von der praktischen Vernunft besitzen. In diesem Kontext verweist Kant darauf, dass die Moral, da sie aus dem autonomen Subjekt selbst heraus wirkt, keine Zwecksetzung braucht und als solche abstrakt ist. Wäre durch Religion ein Zweck a priori gegeben, widerspräche dies dem Sittengesetz nach Kant. Folglich darf Moral keine Zwecksetzung beinhalten. Dennoch muss eine Beziehung zu einem Zweck bestehen, um Moral wirksam werden zu lassen. Nach Kant brauchen wir eine gewisse Zweckvorstellung, weil die Moral sonst zu abstrakt wäre und keinen Bezug zur wahren Welt, also zu realen Phänomenen hätte. Zu Beginn seiner Abhandlung macht Kant in diesem Sinne sehr deutlich, dass Religion und Religiösität keine Bedingung für moralisches Handeln darstellt, da das Sittengesetz als formale Bedingung für den Gebrauch der individuellen Freiheit keinen materiellen Bestimmungsgrund bedarf. Dennoch führt Moral nach Kant zur Religion, er gesteht demnach notwendige Berührungspunkte zu. Moral erweitert sich in diesem Sinne in der Religion zu einem moralischen Gesetzgeber, sprich zu einer Idee, die außerhalb des Menschen gesetzt ist. Auf diese Weise betrachtet Kant die 'Idee des höchsten Gutes' als moralischen Endzweck, welcher durch eine Religion im Sinne einer Vernunftreligion erreicht werden kann.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Der junge Hegel, Sprache: Deutsch, Abstract: 1.1 Religionsbegriff bei Kant Zentral in Kants Religionsschrift 'Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft' ist der Begriff der Moral. Der Mensch als vernünftiges beziehungsweise als grundsätzlich vernunftfähiges Wesen ist durch den Gebrauch der eigenen Vernunft in der Lage, moralisch zu handeln. Hierfür bedarf es nach Kant keiner Religion. Wir haben das moralische Gesetz sozusagen in uns, wir benötigen folglich keine äußere Instanz, die unserem Willen ein Gesetz geben muss. In der ersten Vorrede zu seiner Religionsschrift betont Kant in diesem Zusammenhang die Autonomie der Vernunft und den Umstand, dass der Mensch eben keiner Religion bedarf, um moralisch zu sein. Das kantische Sittengesetz begründet demzufolge unsere Freiheit, da die Moralität keine andere Triebfeder als eben das selbst auferlegte Gesetz benötigt, welches wir Kraft unseres Gebrauchs von der praktischen Vernunft besitzen. In diesem Kontext verweist Kant darauf, dass die Moral, da sie aus dem autonomen Subjekt selbst heraus wirkt, keine Zwecksetzung braucht und als solche abstrakt ist. Wäre durch Religion ein Zweck a priori gegeben, widerspräche dies dem Sittengesetz nach Kant. Folglich darf Moral keine Zwecksetzung beinhalten. Dennoch muss eine Beziehung zu einem Zweck bestehen, um Moral wirksam werden zu lassen. Nach Kant brauchen wir eine gewisse Zweckvorstellung, weil die Moral sonst zu abstrakt wäre und keinen Bezug zur wahren Welt, also zu realen Phänomenen hätte. Zu Beginn seiner Abhandlung macht Kant in diesem Sinne sehr deutlich, dass Religion und Religiösität keine Bedingung für moralisches Handeln darstellt, da das Sittengesetz als formale Bedingung für den Gebrauch der individuellen Freiheit keinen materiellen Bestimmungsgrund bedarf. Dennoch führt Moral nach Kant zur Religion, er gesteht demnach notwendige Berührungspunkte zu. Moral erweitert sich in diesem Sinne in der Religion zu einem moralischen Gesetzgeber, sprich zu einer Idee, die außerhalb des Menschen gesetzt ist. Auf diese Weise betrachtet Kant die 'Idee des höchsten Gutes' als moralischen Endzweck, welcher durch eine Religion im Sinne einer Vernunftreligion erreicht werden kann.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Zu: Jan van Eyck: Die Rolin-Madonna by Nicole Borchert
Cover of the book Beschwerdemanagement in Dienstleistungsunternehmen by Nicole Borchert
Cover of the book Im 'Banne(r)' der Krise(n) der 'Strafraumgrenze': (k)ein eigenes 'Verbandsverantwortlichkeitsgesetz' für Deutschland? by Nicole Borchert
Cover of the book Spanglish - Varietätenlinguistik des Spanischen by Nicole Borchert
Cover of the book Fachgerechtes Ausfüllen eines Kundenauftragsscheins (Unterweisung Industriekaufmann / -kauffrau) by Nicole Borchert
Cover of the book Welchen Einfluss haben die verschiedenen Kapitalarten Bourdieus auf die Bildungsbeteiligung? by Nicole Borchert
Cover of the book Football Hooligans in England by Nicole Borchert
Cover of the book Die Verwandlung von Geld in Kapital nach Karl Marx by Nicole Borchert
Cover of the book Ein Krieg zwischen den 'Brüdern' - Das römisch-sassanidische Verhältnis am Beispiel der Friedensverhandlungen von 358 by Nicole Borchert
Cover of the book Darstellung des § 613a BGB einschließlich seiner Bedeutung im Umwandlungsrecht und der Insolvenzordnung by Nicole Borchert
Cover of the book Das Charisma der Führer bei Gustave Le Bon, Sigmund Freud und Max Weber by Nicole Borchert
Cover of the book It's the economy, stupid - Die Ökonomisierung des Denkens als Bedrohung der Demokratie by Nicole Borchert
Cover of the book Anschluss eines Drehstromasynchronmotors (Unterweisung Elektroinstallateur / -in) by Nicole Borchert
Cover of the book Die wirtschaftliche Entwicklung der niederländischen Kolonie am Kap der Guten Hoffnung by Nicole Borchert
Cover of the book Thomas Manns: 'Der Tod in Venedig' - Schauplätze und Motive des Verfalls by Nicole Borchert
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy