Der Skandal als politisches Phänomen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Der Skandal als politisches Phänomen by Christoph Wagenseil, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christoph Wagenseil ISBN: 9783640894475
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 18, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christoph Wagenseil
ISBN: 9783640894475
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 18, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Spiegel-Affäre, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitschrift 'Auf dem Wege zur Zivilgesellschaft - 50 Jahre Bundesrepublik' enthielt in ihrer Ausgabe 3/1999 einen Aufsatz von Jürgen Appel1 über die Rolle der 'Massenmedien in der Zivilgesellschaft'. Der Abteilungsleiter im Fernsehen des Südwest-Rundfunks reflektiert das 'Beispiel Deutschland' anhand von insbesondere zwei Fallanalysen, nämlich der 'Spiegel-Affäre' als Bewährungsprobe für Demokratie und Rechtsstaat einerseits und dem Phänomen der Meinungsmonopolisierung durch die Springerpresse andererseits. Appels Credo ist entsprechend seiner Position als Vertreter der Medienmacht 'Fernsehen' eher optimistisch - so wird der Ausgang der Spiegel-Affäre mit dem 'Ende vom Lied', d.h. dem Ende der politischen Karriere Franz Josef Strauß' als Verteidigungsminister, als Sieg des 'Sturmgeschütz[es] der Demokratie' gedeutet, wie Herausgeber Rudolf Augstein die Aufgabe seines 'Spiegels' einmal bezeichnete. Doch schließlich leitet der Autor über zu einem Fazit mit dem Titel 'Die Gefahren des Fernsehens', welches durch das einleitende Strukturelement 'Trotz alledem:' in gewisser Weise losgelöst von allem Vorherigen erscheint. Der dem Wettbewerb liberal überlassene Auswahlprozeß der kommerziellen Medien führe als 'Kampf um die Quote' zur 'Verflachung des Programms'. Diese These kann Appel aber offenbar bloß mit moralischen Empörungen über sexuelle Perversionen und Gewalt im Quoten-TV sowie apokalyptischen Zitaten von Roman Herzog ('flächendeckende[.] Volksverdummung') und Neil Postman ('rapider Verfall der menschlichen Urteilskraft') untermauern. 'Skandalöses' im weitesten Sinne des Wortes begegnet zunächst auf beiden Seiten der Kluft - Spiegel-Affäre und Springerpresse hier, 'Unterhaltungsindustrie' als demokratiegefährliches 'Zerstreuungsgeschäft' mit quotengünstigen Skandalen dort. Doch auf diese Weise von 'Skandalen' zu reden, bietet wenig Analysepotential, den Skandal als politisches Phänomen zu begreifen noch einen politischen Skandal genau eingrenzen zu können. Im folgenden soll nun eine - eher soziologische als politologische - Definition dargebracht und untersucht werden, die versucht, das Phänomen des politischen Skandals für die Forschung zu operationalisieren. Gegen Ende soll dann versucht werden, Stärken und Schwächen dieses Ansatzes, den Dirk Käsler als Grundlagenkapitel 'Der Skandal als Politisches Theater' seinem Buch 'Der politische Skandal - zur symbolischen und dramaturgischen Qualität von Politik' voranstellt, herauszuarbeiten.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Philipps-Universität Marburg (Politikwissenschaft), Veranstaltung: Spiegel-Affäre, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Zeitschrift 'Auf dem Wege zur Zivilgesellschaft - 50 Jahre Bundesrepublik' enthielt in ihrer Ausgabe 3/1999 einen Aufsatz von Jürgen Appel1 über die Rolle der 'Massenmedien in der Zivilgesellschaft'. Der Abteilungsleiter im Fernsehen des Südwest-Rundfunks reflektiert das 'Beispiel Deutschland' anhand von insbesondere zwei Fallanalysen, nämlich der 'Spiegel-Affäre' als Bewährungsprobe für Demokratie und Rechtsstaat einerseits und dem Phänomen der Meinungsmonopolisierung durch die Springerpresse andererseits. Appels Credo ist entsprechend seiner Position als Vertreter der Medienmacht 'Fernsehen' eher optimistisch - so wird der Ausgang der Spiegel-Affäre mit dem 'Ende vom Lied', d.h. dem Ende der politischen Karriere Franz Josef Strauß' als Verteidigungsminister, als Sieg des 'Sturmgeschütz[es] der Demokratie' gedeutet, wie Herausgeber Rudolf Augstein die Aufgabe seines 'Spiegels' einmal bezeichnete. Doch schließlich leitet der Autor über zu einem Fazit mit dem Titel 'Die Gefahren des Fernsehens', welches durch das einleitende Strukturelement 'Trotz alledem:' in gewisser Weise losgelöst von allem Vorherigen erscheint. Der dem Wettbewerb liberal überlassene Auswahlprozeß der kommerziellen Medien führe als 'Kampf um die Quote' zur 'Verflachung des Programms'. Diese These kann Appel aber offenbar bloß mit moralischen Empörungen über sexuelle Perversionen und Gewalt im Quoten-TV sowie apokalyptischen Zitaten von Roman Herzog ('flächendeckende[.] Volksverdummung') und Neil Postman ('rapider Verfall der menschlichen Urteilskraft') untermauern. 'Skandalöses' im weitesten Sinne des Wortes begegnet zunächst auf beiden Seiten der Kluft - Spiegel-Affäre und Springerpresse hier, 'Unterhaltungsindustrie' als demokratiegefährliches 'Zerstreuungsgeschäft' mit quotengünstigen Skandalen dort. Doch auf diese Weise von 'Skandalen' zu reden, bietet wenig Analysepotential, den Skandal als politisches Phänomen zu begreifen noch einen politischen Skandal genau eingrenzen zu können. Im folgenden soll nun eine - eher soziologische als politologische - Definition dargebracht und untersucht werden, die versucht, das Phänomen des politischen Skandals für die Forschung zu operationalisieren. Gegen Ende soll dann versucht werden, Stärken und Schwächen dieses Ansatzes, den Dirk Käsler als Grundlagenkapitel 'Der Skandal als Politisches Theater' seinem Buch 'Der politische Skandal - zur symbolischen und dramaturgischen Qualität von Politik' voranstellt, herauszuarbeiten.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Italiano-Tedesco: un confronto linguistico by Christoph Wagenseil
Cover of the book Wissensbilanz und BASEL II by Christoph Wagenseil
Cover of the book Fallgruben und Wachstumschancen in der Paarkommunikation by Christoph Wagenseil
Cover of the book Das Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom ADS/ADHS by Christoph Wagenseil
Cover of the book Fehler im Krankenhaus. Analyse und Konzeption für ein niedrigschwelliges Meldesystem by Christoph Wagenseil
Cover of the book Qingzang Bahn by Christoph Wagenseil
Cover of the book Interessenorganisation Amnesty International. Welche Machtmittel hat Amnesty International in der Hand, um ihre speziellen Interessen in der BRD durchzusetzen? by Christoph Wagenseil
Cover of the book Nonverbale Kommunikation - Und die Wirkung im Unterricht by Christoph Wagenseil
Cover of the book Die Rollbilder der Patua. Entwicklung der folkloristischen Ausdrucksform zur indischen Volkskunst by Christoph Wagenseil
Cover of the book Die Wirksamkeit ätherischer Öle bei postoperativer oder durch Chemotherapie bedingte Übelkeit by Christoph Wagenseil
Cover of the book Eine Unterrichtskonzeption zum Thema Schah-Besuch in Deutschland und Tod von Benno Ohnesorg by Christoph Wagenseil
Cover of the book Angriffschlag und Block im Volleyball by Christoph Wagenseil
Cover of the book Fotojournalismus und Kriegsberichterstattung im Wandel der Zeit - Seriöse Reportage im Konflikt mit Manipulation und Propaganda by Christoph Wagenseil
Cover of the book Die Frauendarstellungen von Gönnersdorf - Erste Anzeichen eines urzeitlichen Sport? by Christoph Wagenseil
Cover of the book Johann Hinrich Wichern und die Anfänge der Diakonie als Thema des evangelischen Religionsunterrichts der Sek. I by Christoph Wagenseil
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy