Die geistlichen Fürsten und das Lehnwesen

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Die geistlichen Fürsten und das Lehnwesen by Marlen Frömmel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Marlen Frömmel ISBN: 9783638036795
Publisher: GRIN Verlag Publication: April 15, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Marlen Frömmel
ISBN: 9783638036795
Publisher: GRIN Verlag
Publication: April 15, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Veranstaltung: Das Lehnswesen im Mittelalter, 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Unter Lehnswesen versteht man die Gesamtheit der rechtlichen Bestimmungen für das Verhältnis zwischen Lehnsherr und Vasall und deren Auswirkungen auf die staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen.' Im Hinblick auf die Wechselbeziehung des Königs/Kaisers als Lehnsherrn und den Reichsbischöfen sowie Reichsäbten als seinen Vasallen unterlagen die das Lehnswesen prägenden rechtlichen Bestimmungen im 11. und 12. Jahrhundert besonderen Wandlungen. Das 11. Jahrhundert war dadurch gekennzeichnet, dass der König, aufgrund seiner sakralen Legitimation durch die Weihe bei der Krönung, die Herrschaft über die Reichskirche und somit auch über die Bischöfe und Äbte ausübte. So hatte Heinrich III. an die Kirchenpolitik Heinrichs II. angeknüpft, und mit Hilfe des Reichskirchensystems eine fast uneingeschränkte Herrschaft über die Reichskirche erlangt. Dabei hatte er 'die Bischöfe und Äbte, die ihre Würden seiner Gunst verdankten, [...] nicht nur als Diener der Kirche, sondern auch als Reichsbeamte betrachtet' . Neben dem Lehnsband war in dieser Zeit also auch die Einheit von regnum und sacerdotium die Basis für die Beziehung des Reichsoberhauptes zu den Mitgliedern des zweiten Heerschildes und umgekehrt. Durch die Kirchenreform, insbesondere durch den Investiturstreit, wurde diese Einheit jedoch zerstört, so dass am Ausgang des 12. Jahrhunderts allein das Lehnsband das Verhältnis des Königs zu den geistlichen Reichsfürsten bestimmte. 'Als Markstein auf dem Weg zu dieser Feudalisierung der Reichskirchenverfassung gilt das Wormser Konkordat von 1122, das dem Königtum anstelle der im Investiturstreit verloren gegangenen sakralen Legitimation der Bischofserhebung durch Ring und Stab für die ihm verbliebenen weltlichen Herrschaftsrechte ein Leiheverhältnis zugestand'. Um diese zu stärken bzw. zu stabilisieren, musste das Lehnrecht auch seine Verankerung in der Reichsverfassung finden. In dieser Arbeit sollen die Determinanten, die die jeweilige Stellung der geistlichen Fürsten im Lehnswesen bestimmten, untersucht werden, sowie die sich daraus ergebenden Folgen für das Verhältnis von König und geistlichen Reichsfürsten. Im Einzelnen bilden daher das Reichskirchensystem, der Investiturstreit und das Wormser Konkordat den groben Rahmen für die Analyse der Stellung der Inhaber des zweiten Heerschildes im Lehnswesen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,0, Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Veranstaltung: Das Lehnswesen im Mittelalter, 36 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Unter Lehnswesen versteht man die Gesamtheit der rechtlichen Bestimmungen für das Verhältnis zwischen Lehnsherr und Vasall und deren Auswirkungen auf die staatlichen und gesellschaftlichen Strukturen.' Im Hinblick auf die Wechselbeziehung des Königs/Kaisers als Lehnsherrn und den Reichsbischöfen sowie Reichsäbten als seinen Vasallen unterlagen die das Lehnswesen prägenden rechtlichen Bestimmungen im 11. und 12. Jahrhundert besonderen Wandlungen. Das 11. Jahrhundert war dadurch gekennzeichnet, dass der König, aufgrund seiner sakralen Legitimation durch die Weihe bei der Krönung, die Herrschaft über die Reichskirche und somit auch über die Bischöfe und Äbte ausübte. So hatte Heinrich III. an die Kirchenpolitik Heinrichs II. angeknüpft, und mit Hilfe des Reichskirchensystems eine fast uneingeschränkte Herrschaft über die Reichskirche erlangt. Dabei hatte er 'die Bischöfe und Äbte, die ihre Würden seiner Gunst verdankten, [...] nicht nur als Diener der Kirche, sondern auch als Reichsbeamte betrachtet' . Neben dem Lehnsband war in dieser Zeit also auch die Einheit von regnum und sacerdotium die Basis für die Beziehung des Reichsoberhauptes zu den Mitgliedern des zweiten Heerschildes und umgekehrt. Durch die Kirchenreform, insbesondere durch den Investiturstreit, wurde diese Einheit jedoch zerstört, so dass am Ausgang des 12. Jahrhunderts allein das Lehnsband das Verhältnis des Königs zu den geistlichen Reichsfürsten bestimmte. 'Als Markstein auf dem Weg zu dieser Feudalisierung der Reichskirchenverfassung gilt das Wormser Konkordat von 1122, das dem Königtum anstelle der im Investiturstreit verloren gegangenen sakralen Legitimation der Bischofserhebung durch Ring und Stab für die ihm verbliebenen weltlichen Herrschaftsrechte ein Leiheverhältnis zugestand'. Um diese zu stärken bzw. zu stabilisieren, musste das Lehnrecht auch seine Verankerung in der Reichsverfassung finden. In dieser Arbeit sollen die Determinanten, die die jeweilige Stellung der geistlichen Fürsten im Lehnswesen bestimmten, untersucht werden, sowie die sich daraus ergebenden Folgen für das Verhältnis von König und geistlichen Reichsfürsten. Im Einzelnen bilden daher das Reichskirchensystem, der Investiturstreit und das Wormser Konkordat den groben Rahmen für die Analyse der Stellung der Inhaber des zweiten Heerschildes im Lehnswesen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Menschenbild und Qualität: Welches Menschenbild leitet die Qualitätssicherung heilpädagogischer Arbeit der Behindertenhilfe? - Eine ethische Reflexion by Marlen Frömmel
Cover of the book Die Repräsentativitätsheuristik als Ursache für Fehlurteile bei der Personalwahl. Forschungsstand und Möglichkeiten der Reduzierung by Marlen Frömmel
Cover of the book Veräußerung eines Unternehmensteils im Unternehmensumfeld. Aktienrechtliche Erfordernisse und Beschränkungen by Marlen Frömmel
Cover of the book Rediscover Obama by Marlen Frömmel
Cover of the book Die wissenschaftliche Sprache Leonardo da Vincis by Marlen Frömmel
Cover of the book Eine filmanalytische Untersuchung der Stilmittel von Dokumentarfilmen und der Darstellung von Globalisierung by Marlen Frömmel
Cover of the book Sexualpädagogische Angebote für Menschen mit geistiger Behinderung by Marlen Frömmel
Cover of the book Merkmale und Lebensweise des Ordens der Franziskaner by Marlen Frömmel
Cover of the book Perfume advertisement by Marlen Frömmel
Cover of the book Gestaltung der Personalfreisetzung unter Berücksichtigung rechtlicher Regelungen by Marlen Frömmel
Cover of the book Hyperaktivitätssyndrom, Hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens, ADS und ADHS by Marlen Frömmel
Cover of the book Kinder und Jugendliche mit ADS in Schule und Unterricht by Marlen Frömmel
Cover of the book Das Hartz-Konzept - Eine armutspolitische Analyse über die Zusammenlegung der Arbeitslosen- und Sozialhilfe by Marlen Frömmel
Cover of the book Aus der Rede Ottilie Baaders auf der Internationalen Konferenz Sozialistischer Frauen vom August 1907 in Stuttgart by Marlen Frömmel
Cover of the book Die Verhaltenstherapie - Methoden, Kritikpunkte, Menschenbild by Marlen Frömmel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy