Die reine Anschauung bei Kant. Zur Interpretation und Problematik eines zentralen Begriffs der Kantischen Transzendentalphilosophie

Zur Interpretation und Problematik eines zentralen Begriffs der Kantischen Transzendentalphilosophie

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Modern
Cover of the book Die reine Anschauung bei Kant. Zur Interpretation und Problematik eines zentralen Begriffs der Kantischen Transzendentalphilosophie by Dennis Hogger, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Dennis Hogger ISBN: 9783668074187
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 26, 2015
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Dennis Hogger
ISBN: 9783668074187
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 26, 2015
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist eine aus der Schulmathematik bekannte Tatsache, dass man aus drei beliebigen Angaben über ein Dreieck - seien es Längenangaben, Winkel oder der Flächeninhalt - (fast) alle anderen Maße berechnen kann. Philosophisch ist daran zunächst nichts erstaunlich. Anders ist es, wenn man diese Berechnung an einem beliebigen dreieckigen Objekt in der realen Welt anstellt. Man kann durch reines Denken die meisten Maße eines realen Dreiecks berechnen, wenn man nur drei Maße nachgemessen hat. Die angewandten Berechnungsmethoden sind nicht durch Induktion erworben, sondern Teil eines rein apriorischen, auf Axiomen beruhenden mathematischen Systems, das völlig unabhängig von der Außenwelt erkannt und angewandt werden kann. Wie kann man mit reinem Denken völlig sichere und notwendige Aussagen über die Außenwelt treffen? Dies ist eine Frage, die durchaus philosophische Reflexion zulässt oder sogar erfordert. Immanuel Kant hat dieses Problem gesehen und in dem Abschnitt über die Transzendentale Ästhetik in seinem Hauptwerk, der Kritik der reinen Vernunft, eine Lösung vorgeschlagen. Der Raum, auf dessen Anschauung die geometrischen Grundsätze beruhen, ist in Kants Augen, neben der Zeit, eine reine Anschauungsform. Wie der Begriff schon andeutet, steht die reine Anschauung zwischen dem reinen, apriorischen Verstand, und dem Empirischen, dem anschaulich Gegebenen; sie ist, in den Worten von Clemens Thaer, 'nicht Verstand und nicht volle Sinnlichkeit'. Der Raum ist nichts den Dingen an sich Anhängendes, sondern liegt in uns, und dient zur Strukturierung und Ordnung der Sinneswahrnehmungen. Zugleich ist der Raum die Grundlage der geometrischen Grundsätze. Durch diese Mittlerposition des Raumes ist es verständlich, wie aus reinem Denken gewonnene geometrische Sätze auf die Außenwelt anwendbar sind, und dabei auch noch zu notwendig sicheren Ergebnissen führen. Die Frage ist, ob der Begriff der reinen Anschauung an sich schlüssig ist. Wie begründet Kant die Möglichkeit eines solchen Konzepts, das ja auf den ersten Blick als Paradoxie erscheint? Und welche Probleme ergeben sich bei genauerer Analyse seiner Argumente? Das sind die Fragen, denen in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden soll. Selbstverständlich kann dabei nicht einmal im Ansatz Vollständigkeit angestrebt werden, deshalb soll sich lediglich auf einige Einzelprobleme konzentriert werden.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2015 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 1,0, Ludwig-Maximilians-Universität München, Sprache: Deutsch, Abstract: Es ist eine aus der Schulmathematik bekannte Tatsache, dass man aus drei beliebigen Angaben über ein Dreieck - seien es Längenangaben, Winkel oder der Flächeninhalt - (fast) alle anderen Maße berechnen kann. Philosophisch ist daran zunächst nichts erstaunlich. Anders ist es, wenn man diese Berechnung an einem beliebigen dreieckigen Objekt in der realen Welt anstellt. Man kann durch reines Denken die meisten Maße eines realen Dreiecks berechnen, wenn man nur drei Maße nachgemessen hat. Die angewandten Berechnungsmethoden sind nicht durch Induktion erworben, sondern Teil eines rein apriorischen, auf Axiomen beruhenden mathematischen Systems, das völlig unabhängig von der Außenwelt erkannt und angewandt werden kann. Wie kann man mit reinem Denken völlig sichere und notwendige Aussagen über die Außenwelt treffen? Dies ist eine Frage, die durchaus philosophische Reflexion zulässt oder sogar erfordert. Immanuel Kant hat dieses Problem gesehen und in dem Abschnitt über die Transzendentale Ästhetik in seinem Hauptwerk, der Kritik der reinen Vernunft, eine Lösung vorgeschlagen. Der Raum, auf dessen Anschauung die geometrischen Grundsätze beruhen, ist in Kants Augen, neben der Zeit, eine reine Anschauungsform. Wie der Begriff schon andeutet, steht die reine Anschauung zwischen dem reinen, apriorischen Verstand, und dem Empirischen, dem anschaulich Gegebenen; sie ist, in den Worten von Clemens Thaer, 'nicht Verstand und nicht volle Sinnlichkeit'. Der Raum ist nichts den Dingen an sich Anhängendes, sondern liegt in uns, und dient zur Strukturierung und Ordnung der Sinneswahrnehmungen. Zugleich ist der Raum die Grundlage der geometrischen Grundsätze. Durch diese Mittlerposition des Raumes ist es verständlich, wie aus reinem Denken gewonnene geometrische Sätze auf die Außenwelt anwendbar sind, und dabei auch noch zu notwendig sicheren Ergebnissen führen. Die Frage ist, ob der Begriff der reinen Anschauung an sich schlüssig ist. Wie begründet Kant die Möglichkeit eines solchen Konzepts, das ja auf den ersten Blick als Paradoxie erscheint? Und welche Probleme ergeben sich bei genauerer Analyse seiner Argumente? Das sind die Fragen, denen in der vorliegenden Arbeit nachgegangen werden soll. Selbstverständlich kann dabei nicht einmal im Ansatz Vollständigkeit angestrebt werden, deshalb soll sich lediglich auf einige Einzelprobleme konzentriert werden.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wie lebt der Mann im 21. Jahrhundert? by Dennis Hogger
Cover of the book Vor- und Nachteile von Call Centern als Zugang zur öffentlichen Verwaltung - aus Sicht der Verwaltung und aus Sicht der Kunden by Dennis Hogger
Cover of the book Die Hermeneutik des Eugen Drewermann by Dennis Hogger
Cover of the book Negatives Wissen im Kontext einer positiven Fehlerkultur by Dennis Hogger
Cover of the book Timothy Tatchers 'Für Tote Eintritt verboten'. Eine literaturwissenschaftliche Analyse by Dennis Hogger
Cover of the book Der Aufbau der erzählten Welt in Bohumil Hrabals früher Prosa by Dennis Hogger
Cover of the book Die Rolle der Landgerichte als Friedenswahrer im hohen und späten Mittelalter by Dennis Hogger
Cover of the book Möglichkeiten zur Reduzierung von Fehleinschätzungen in der eignungsdiagnostischen Personalauswahl aufgrund physischer Attraktivität by Dennis Hogger
Cover of the book Wahrnehmung sozialer Rollen im Konflikt mit dem Polizeiberuf by Dennis Hogger
Cover of the book Motivationstheorien. Theoretische Forschungsansätze und ausgewählte Modelle by Dennis Hogger
Cover of the book Realismus - Neorealismus - Neofunktionalismus by Dennis Hogger
Cover of the book So spricht man in Sachsen - Die sächsische Mundart by Dennis Hogger
Cover of the book Risks and benefits of economic interventionism by the German government during the 2007-2009 financial crisis by Dennis Hogger
Cover of the book Vergleich von Ferrainolas Glen Mills Schools mit Makarenkos Gor`kij Kolonie im Kontext zur Sozialen Arbeit in Deutschland by Dennis Hogger
Cover of the book Abgeordnete zwischen Anspruch und Wirklichkeit by Dennis Hogger
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy