Eudaimonia. Die aristotelische Konzeption des vollkommemen Lebens

Die aristotelische Konzeption des vollkommemen Lebens

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Eudaimonia. Die aristotelische Konzeption des vollkommemen Lebens by Patrick Weber, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Patrick Weber ISBN: 9783640703579
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 13, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Patrick Weber
ISBN: 9783640703579
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 13, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 6, Universität Zürich (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Lizenziatsprüfung, Sprache: Deutsch, Abstract: Eudaimonia, das 'von einem guten (eu) Geist (daimon) begünstigt oder beseelt sein', ist der zentrale Begriff der aristotelischen Ethik. Verstanden als die 'Glückseligkeit' oder 'das vollständig gelungene Leben',1 ist die Eudaimonia das höchste anzustrebende Gut, das idealiter das Ziel allen Strebens in der persönlichen und politischen Praxis eines Menschen darstellt. Dieses teleologische Verständnis menschlichen Seins und eines genuin menschlichen Guts ist der Philosophie der Neuzeit, mit einigen wenigen Ausnahmen, weitgehend abhandengekommen. Die Philosophie getraut sich nicht mehr, das umfassende menschliche Glück zu definieren und lässt 'in eudämonistischer Resignation die Individuen mit ihren Präferenzen alleine'.2 Infolge des 'unüberwindbaren Pluralismus der Lebensentwürfe' muss eine moderne Moraltheorie, will sie nicht Gefahr laufen, als subjektivistisch abgelehnt zu werden, 'eine strikte Unabhängigkeit gegenüber jeder partikulären Sicht vom guten Leben wahren'.3 Trotz dieser grundsätzlichen Divergenz zwischen antiker und neuzeitlicher Philosophie ist das Interesse an der aristotelischen Ethik ungeschmälert und die Nikomachische Ethik zählt zu den Grundtexten des abendländischen Geistes überhaupt.4 Das liegt möglicherweise daran, dass einzelne Kapitel der Nikomachischen Ethik bis heute nichts an Aktualität verloren haben, so zum Beispiel die Bestimmungen über die Gerechtigkeit oder über die Freundschaft. Vielleicht ist es auch die Hoffnung, das schlechthin Gute doch noch zu finden, vielleicht auch die Ziellosigkeit der neuzeitlichen Philosophie, die uns immer wieder zurückführt zu Aristoteles und seinem Konzept des gelungenen Lebens. Die Schriften von Alasdair MacIntyre5 oder Philippa Foot6, auf die ich am Schluss der Arbeit kurz eingehen werde, lassen jedenfalls vermuten, dass die moderne Philosophie der antiken nicht notwendig überlegen und deshalb vorzuziehen ist. [...] 1 Höffe (2005b), S.216. 2 Kersting (2005), S.199. 3 Hübenthal (2002), S.90.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 6, Universität Zürich (Philosophische Fakultät), Veranstaltung: Lizenziatsprüfung, Sprache: Deutsch, Abstract: Eudaimonia, das 'von einem guten (eu) Geist (daimon) begünstigt oder beseelt sein', ist der zentrale Begriff der aristotelischen Ethik. Verstanden als die 'Glückseligkeit' oder 'das vollständig gelungene Leben',1 ist die Eudaimonia das höchste anzustrebende Gut, das idealiter das Ziel allen Strebens in der persönlichen und politischen Praxis eines Menschen darstellt. Dieses teleologische Verständnis menschlichen Seins und eines genuin menschlichen Guts ist der Philosophie der Neuzeit, mit einigen wenigen Ausnahmen, weitgehend abhandengekommen. Die Philosophie getraut sich nicht mehr, das umfassende menschliche Glück zu definieren und lässt 'in eudämonistischer Resignation die Individuen mit ihren Präferenzen alleine'.2 Infolge des 'unüberwindbaren Pluralismus der Lebensentwürfe' muss eine moderne Moraltheorie, will sie nicht Gefahr laufen, als subjektivistisch abgelehnt zu werden, 'eine strikte Unabhängigkeit gegenüber jeder partikulären Sicht vom guten Leben wahren'.3 Trotz dieser grundsätzlichen Divergenz zwischen antiker und neuzeitlicher Philosophie ist das Interesse an der aristotelischen Ethik ungeschmälert und die Nikomachische Ethik zählt zu den Grundtexten des abendländischen Geistes überhaupt.4 Das liegt möglicherweise daran, dass einzelne Kapitel der Nikomachischen Ethik bis heute nichts an Aktualität verloren haben, so zum Beispiel die Bestimmungen über die Gerechtigkeit oder über die Freundschaft. Vielleicht ist es auch die Hoffnung, das schlechthin Gute doch noch zu finden, vielleicht auch die Ziellosigkeit der neuzeitlichen Philosophie, die uns immer wieder zurückführt zu Aristoteles und seinem Konzept des gelungenen Lebens. Die Schriften von Alasdair MacIntyre5 oder Philippa Foot6, auf die ich am Schluss der Arbeit kurz eingehen werde, lassen jedenfalls vermuten, dass die moderne Philosophie der antiken nicht notwendig überlegen und deshalb vorzuziehen ist. [...] 1 Höffe (2005b), S.216. 2 Kersting (2005), S.199. 3 Hübenthal (2002), S.90.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Vorbereitung einer Papaya (Unterweisung Koch / Köchin) by Patrick Weber
Cover of the book Anreizsysteme zur Steigerung der Mitarbeitermotivation by Patrick Weber
Cover of the book Migrationsprozesse und soziale Transformation in Südasien by Patrick Weber
Cover of the book Gesellschaftstheorie in der Epoche der Herausbildung des Kapitalismus by Patrick Weber
Cover of the book Das Parteiensystem der Bundesrepublik Deutschland by Patrick Weber
Cover of the book Legasthenie/LRS - Eine Spurensuche mit Perspektivwechsel by Patrick Weber
Cover of the book Mündlichkeit und Schriftlichkeit in der modernen Kommunikation by Patrick Weber
Cover of the book Zeitmanagement von Stephen R. Covey ' Der Weg zum Wesentlichen' by Patrick Weber
Cover of the book Der Wandel der Stadien von Religionen nach Günter Lanczkowski, dargestellt am Buddhismus by Patrick Weber
Cover of the book Der Beitritt der Ukraine in die WTO by Patrick Weber
Cover of the book Parallelism of character and concept in American Psycho and Cosmopolis by Patrick Weber
Cover of the book Große Mengen zählen und schätzen (Klasse 2, Mathematik) by Patrick Weber
Cover of the book Hospiz - weil Sterben ein Teil des Lebens ist by Patrick Weber
Cover of the book DDR und neue Bundesländer: Bildungsstrukturen im Vergleich by Patrick Weber
Cover of the book Intuition and Reasoning in Moral Judgment by Patrick Weber
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy