Geld und Geldwirtschaft. Zu Georg Schimmels 'Soziologie des Geldes' und Max Webers 'Geist des Kapitalismus'

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book Geld und Geldwirtschaft. Zu Georg Schimmels 'Soziologie des Geldes' und Max Webers 'Geist des Kapitalismus' by Felicitas Söhner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Felicitas Söhner ISBN: 9783638480321
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 17, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Felicitas Söhner
ISBN: 9783638480321
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 17, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Allgemeine Soziologie), 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Geld ist ebenso oft die Frucht des Bösen wie die Wurzel desselben' (Henry Fielding) 'Geld ist ökonomische Macht' (Walter Bagehot) Die Liste wertender, um nicht zu sagen moralisierender Urteile über das Geld ließe sich fast beliebig verlängern. Fast immer liegt solchen Sprüchen sprachliche Nachlässigkeit zugrunde, nämlich die Gleichsetzung von Geld und Reichtum beziehungsweise Vermögen. Als Folge der synonymen Begriffsverwendung werden dann dem Geld als solchem alle Probleme zugerechnet, die mit dem Reichtum und dem, was zu seinem Erwerb unternommen wird, sowie seiner ungleichen Verteilung verbunden sein können. So richtig es zwar ist, dass erst der Übergang zur Geldwirtschaft modernes Wirtschaften in seiner vielfältigen Ausprägung, davon nicht zuletzt die der Finanzsphäre, ermöglicht hat, sowenig ist es angebracht, das Geld selbst sozusagen zum umfassenden Symbol alles Wirtschaftens und insbesondere dessen Auswüchsen zu stilisieren. Die Originalität der 'Philosophie des Geldes' besteht darin, dass in ihr Simmels wichtigste Gedanken zur Moderne durch eine Geldtheorie miteinander verknüpft werden. Der hier verwendete Rationalisierungsbegriff ist vielschichtig; auf seiner allgemeinsten Ebene meint er einen durch Geldwirtschaft und Kapitalismus mitbedingten Differenzierungsprozess der Gesellschaft in zunehmend objektivierte, durch immer exaktere Berechnungen strukturierte Teilsysteme. Im Anschluss an die Analysen Simmels von 1900, welcher die Symbolhaftigkeit des Geldes aufgezeigt hatte, zeigt sich hier einhundert Jahre später, inwiefern Simmels These von der zunehmenden Abstraktheit der Gesellschaft immer noch zu recht besteht. Der Grundzug des Hochkapitalismus zu Anfang des 21.Jahrhunderts ist der Übergang von der Symbolhaftigkeit zur Imagination. Mit seinem Werk Die protestantische Ethik hat Weber einen bedeutenden Beitrag zur Theorie von den Ursprüngen des Kapitalismus geleistet. Er setzte mit seiner Analyse der modernen Welt die ihm vorangehende soziologische Tradition fort, auch wenn der ursprünglich damit einhergehende Fortschrittsoptimismus weitgehend verloren ging. Die Thematisierung von Entwurzelung, Orientierungslosigkeit und Anomie in den Werken Webers, aber auch von Georg Simmel, deutete bereits um 1900 die Kehrseite der 'Erfolgsgeschichte' von Modernisierung an.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1,0, FernUniversität Hagen (Allgemeine Soziologie), 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Geld ist ebenso oft die Frucht des Bösen wie die Wurzel desselben' (Henry Fielding) 'Geld ist ökonomische Macht' (Walter Bagehot) Die Liste wertender, um nicht zu sagen moralisierender Urteile über das Geld ließe sich fast beliebig verlängern. Fast immer liegt solchen Sprüchen sprachliche Nachlässigkeit zugrunde, nämlich die Gleichsetzung von Geld und Reichtum beziehungsweise Vermögen. Als Folge der synonymen Begriffsverwendung werden dann dem Geld als solchem alle Probleme zugerechnet, die mit dem Reichtum und dem, was zu seinem Erwerb unternommen wird, sowie seiner ungleichen Verteilung verbunden sein können. So richtig es zwar ist, dass erst der Übergang zur Geldwirtschaft modernes Wirtschaften in seiner vielfältigen Ausprägung, davon nicht zuletzt die der Finanzsphäre, ermöglicht hat, sowenig ist es angebracht, das Geld selbst sozusagen zum umfassenden Symbol alles Wirtschaftens und insbesondere dessen Auswüchsen zu stilisieren. Die Originalität der 'Philosophie des Geldes' besteht darin, dass in ihr Simmels wichtigste Gedanken zur Moderne durch eine Geldtheorie miteinander verknüpft werden. Der hier verwendete Rationalisierungsbegriff ist vielschichtig; auf seiner allgemeinsten Ebene meint er einen durch Geldwirtschaft und Kapitalismus mitbedingten Differenzierungsprozess der Gesellschaft in zunehmend objektivierte, durch immer exaktere Berechnungen strukturierte Teilsysteme. Im Anschluss an die Analysen Simmels von 1900, welcher die Symbolhaftigkeit des Geldes aufgezeigt hatte, zeigt sich hier einhundert Jahre später, inwiefern Simmels These von der zunehmenden Abstraktheit der Gesellschaft immer noch zu recht besteht. Der Grundzug des Hochkapitalismus zu Anfang des 21.Jahrhunderts ist der Übergang von der Symbolhaftigkeit zur Imagination. Mit seinem Werk Die protestantische Ethik hat Weber einen bedeutenden Beitrag zur Theorie von den Ursprüngen des Kapitalismus geleistet. Er setzte mit seiner Analyse der modernen Welt die ihm vorangehende soziologische Tradition fort, auch wenn der ursprünglich damit einhergehende Fortschrittsoptimismus weitgehend verloren ging. Die Thematisierung von Entwurzelung, Orientierungslosigkeit und Anomie in den Werken Webers, aber auch von Georg Simmel, deutete bereits um 1900 die Kehrseite der 'Erfolgsgeschichte' von Modernisierung an.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Ausfüllen des Reisekostenabrechnungs-Formulars (Unterweisung Bürokaufmann / -kauffrau) by Felicitas Söhner
Cover of the book Zu: Claude Monet - 'Le déjeuner' (1868) by Felicitas Söhner
Cover of the book Arbeitsmigration und der japanische Pflegemarkt by Felicitas Söhner
Cover of the book Ettal 1330: Gemeinschaft zwischen Benediktinern und Rittern by Felicitas Söhner
Cover of the book Medizin und Gewissen - historische, systematische und aktuelle Perspektiven im Hinblick auf die Euthanasiegesetzgebung by Felicitas Söhner
Cover of the book Grundlagen für die Beurteilung medialer Politikvermittlung / elementare Bestimmungen der Demokratie: Responsivität und Partizipation by Felicitas Söhner
Cover of the book Die Zulässigkeit der Frage nach der Schwangerschaft bei der Einstellung by Felicitas Söhner
Cover of the book Der Einfluss der politischen Philosophie John Lockes auf die amerikanischen 'Founding Fathers' by Felicitas Söhner
Cover of the book Industriespionage in Deutschland. Grundlagen, Methoden, Ziele und Beispiele by Felicitas Söhner
Cover of the book Konzeptionen von Glück - Aristoteles und Epikur by Felicitas Söhner
Cover of the book Leitbild der Lehrerausbildung. Was müssen Lehrende können? by Felicitas Söhner
Cover of the book Implementierung eines Software Defined Radio auf einem Field Programmable Gate Array (FPGA) by Felicitas Söhner
Cover of the book Der Aggressionstrieb by Felicitas Söhner
Cover of the book Realisierung der Regelung eines Laborversuchs mit einem flexiblen Arm by Felicitas Söhner
Cover of the book Exegese von Gen 12, 1-8 (Abrahams Berufung und Wanderung nach Kanaan) by Felicitas Söhner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy