Mit Kindern fremden Tod thematisieren: Erarbeitung von drei Leitlinien für die religionspädagogische Arbeit

Nonfiction, Religion & Spirituality, Reference, Education
Cover of the book Mit Kindern fremden Tod thematisieren: Erarbeitung von drei Leitlinien für die religionspädagogische Arbeit by Anna Badstübner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Anna Badstübner ISBN: 9783638550086
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 29, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Anna Badstübner
ISBN: 9783638550086
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 29, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Didaktik, Religionspädagogik, Note: 1,3, Fachhochschschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie Moritzburg, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema 'Kind und Tod' beschäftigt mich seit meiner Tätigkeit als Kinderkrankenschwester. Vor allem während meiner Arbeit auf einer Pädiatrischen Intensivstation bin ich mit Kindern in Kontakt gekommen, die nicht geheilt werden konnten und während ihres Krankenhausaufenthaltes starben. Aber auch bei einigen, die wieder entlassen wurden, fiel mir auf, dass sie sich während ihres Aufenthaltes mit Tod und Sterben auseinandersetzten. Doch nicht nur bei meiner Arbeit, sondern auch in meiner Kindheit und als Jugendliche bin ich bereits mit Todesereignissen konfrontiert worden. Zwei davon, die mir eher negativ in Erinnerung geblieben sind, möchte ich kurz erläutern: Als Kind besaß ich mit meiner Schwester einen Wellensittich, an dem ich sehr hing. Er starb, als ich circa 13 Jahre alt war. Dieses Ereignis zu verkraften, fiel mir aufgrund der damit verbundenen Umstände schwer: Ich wollte mich auf den Weg zur Musikschule machen, als mir der Vogel immer wieder in den Flur hinterher geflogen kam. Meine Mutter sagte mir, dass ich die Tür schnell hinter mir schließen soll, damit der Vogel mir nicht mehr nachfliegt. Als ich das tat und die Tür hinter mir zuzog, befand sich der Vogel bereits im Türspalt und starb dadurch. Ich machte mir selbst große Vorwürfe, weil ich dachte, am Tod des Vogels Schuld zu sein. Als meine Mutter mich fragte, ob ich ihn mit beerdigen will, lehnte ich diesen Vorschlag ab. Die zweite Konfrontation mit einem Todesereignis, welche mir negativ in Erinnerung blieb, war der Tod meiner Tante. Ich war 17 Jahre alt. Für mich vollkommen unvorhergesehen beging sie Suizid. Damals war es mir nicht möglich, mit meinen Eltern über dieses Geschehen zu reden. Ich merkte, wie stark betroffen meine Mutter vom Tod ihrer Schwester war und wollte sie nicht zusätzlich belasten. So blieben in dieser Zeit viele meiner Fragen offen, die mich zum Teil bis heute beschäftigen. Viel schwerer noch traf der Tod meiner Tante ihren Enkelsohn. Für ihn war sie die wichtigste Bezugsperson. Als damals Fünfjähriger zog er sich nach ihrem Tod komplett zurück. Er betrat ihre Wohnung nicht mehr und verließ den Raum, sobald Gespräche über sie aufkamen. Heute frage ich mich, was zu diesem Zeitpunkt für ihn wichtig gewesen wäre, um ihn in seiner Trauer zu unterstützen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Vordiplomarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Theologie - Didaktik, Religionspädagogik, Note: 1,3, Fachhochschschule für Religionspädagogik und Gemeindediakonie Moritzburg, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Thema 'Kind und Tod' beschäftigt mich seit meiner Tätigkeit als Kinderkrankenschwester. Vor allem während meiner Arbeit auf einer Pädiatrischen Intensivstation bin ich mit Kindern in Kontakt gekommen, die nicht geheilt werden konnten und während ihres Krankenhausaufenthaltes starben. Aber auch bei einigen, die wieder entlassen wurden, fiel mir auf, dass sie sich während ihres Aufenthaltes mit Tod und Sterben auseinandersetzten. Doch nicht nur bei meiner Arbeit, sondern auch in meiner Kindheit und als Jugendliche bin ich bereits mit Todesereignissen konfrontiert worden. Zwei davon, die mir eher negativ in Erinnerung geblieben sind, möchte ich kurz erläutern: Als Kind besaß ich mit meiner Schwester einen Wellensittich, an dem ich sehr hing. Er starb, als ich circa 13 Jahre alt war. Dieses Ereignis zu verkraften, fiel mir aufgrund der damit verbundenen Umstände schwer: Ich wollte mich auf den Weg zur Musikschule machen, als mir der Vogel immer wieder in den Flur hinterher geflogen kam. Meine Mutter sagte mir, dass ich die Tür schnell hinter mir schließen soll, damit der Vogel mir nicht mehr nachfliegt. Als ich das tat und die Tür hinter mir zuzog, befand sich der Vogel bereits im Türspalt und starb dadurch. Ich machte mir selbst große Vorwürfe, weil ich dachte, am Tod des Vogels Schuld zu sein. Als meine Mutter mich fragte, ob ich ihn mit beerdigen will, lehnte ich diesen Vorschlag ab. Die zweite Konfrontation mit einem Todesereignis, welche mir negativ in Erinnerung blieb, war der Tod meiner Tante. Ich war 17 Jahre alt. Für mich vollkommen unvorhergesehen beging sie Suizid. Damals war es mir nicht möglich, mit meinen Eltern über dieses Geschehen zu reden. Ich merkte, wie stark betroffen meine Mutter vom Tod ihrer Schwester war und wollte sie nicht zusätzlich belasten. So blieben in dieser Zeit viele meiner Fragen offen, die mich zum Teil bis heute beschäftigen. Viel schwerer noch traf der Tod meiner Tante ihren Enkelsohn. Für ihn war sie die wichtigste Bezugsperson. Als damals Fünfjähriger zog er sich nach ihrem Tod komplett zurück. Er betrat ihre Wohnung nicht mehr und verließ den Raum, sobald Gespräche über sie aufkamen. Heute frage ich mich, was zu diesem Zeitpunkt für ihn wichtig gewesen wäre, um ihn in seiner Trauer zu unterstützen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Demenz - eine Indikation für Musiktherapie? by Anna Badstübner
Cover of the book Erziehung und Kommunikation - Die Transaktionsanalyse im systemtheoretischen Kontext by Anna Badstübner
Cover of the book Ethnographie, ethnographische Feldforschung und die teilnehmende Beobachtung by Anna Badstübner
Cover of the book Der Einfluss der sozialen Kontexte auf das Rauchverhalten der 14 bis 16 jährigen österreichischen Jugendlichen mit besonderem Augenmerk auf die Mädchen by Anna Badstübner
Cover of the book Lebensplanung junger ostdeutscher Frauen unter den Bedingungen von Transformation, Modernisierung und Individualisierung by Anna Badstübner
Cover of the book Schneeweißchen und Rosenrot - Die Bedeutung des Märchens im Religionsunterricht by Anna Badstübner
Cover of the book Praktikumsbericht über den Bezug von Schulpraktika im ZFBA Englischsprachige Literatur und Kultur & Erziehungswissenschaft by Anna Badstübner
Cover of the book Buddhismus - Lernen an fremden Religionen by Anna Badstübner
Cover of the book Suchtverhalten im Berufsfeld Schule. Ergebnisse der Potsdamer Lehrerstudie by Anna Badstübner
Cover of the book Motivationsstrategien für die Beteiligung an Wissensmanagementaktivitäten by Anna Badstübner
Cover of the book Der erste apokalyptische Reiter by Anna Badstübner
Cover of the book Dr. John Watson - The clue to understanding by Anna Badstübner
Cover of the book Schadet die 'Frauenschule' den Jungen by Anna Badstübner
Cover of the book Bilanz einer Ratspräsidentschaft: Der Gipfel von Helsinki by Anna Badstübner
Cover of the book Die Ereignisse des Jahres 1956 in Polen und Ungarn in der bundesdeutschen Presse by Anna Badstübner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy