Nationalismus, Imperialismus, Kolonialismus. Die politische Lage Europas vor dem Ersten Weltkrieg

Nonfiction, History, Germany
Cover of the book Nationalismus, Imperialismus, Kolonialismus. Die politische Lage Europas vor dem Ersten Weltkrieg by Daniel Fischer, GRIN Verlag
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Author: Daniel Fischer ISBN: 9783656959700
Publisher: GRIN Verlag Publication: May 12, 2015
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Fischer
ISBN: 9783656959700
Publisher: GRIN Verlag
Publication: May 12, 2015
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Akademische Arbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Zeitalter des Imperialismus hatte wesentliche Grundlagen für einen Weltkrieg gelegt, sodass nur noch ein Funke 1914 (das Attentat von Sarajewo) dazu führte, das ganze System der Bündnisse in Gang zu setzen. Bevor ich mich den Großmächten, die am Ersten Weltkrieg teilnahmen, zuwende, sind Ausführungen dazu notwendig, welche Vorstellung von Politik in dieser Zeit dominierte. 'Die Nation war der große Traum des 19. Jahrhunderts. Aus Kleinstaaten sollten große Reiche werden, und alle sollten sich in einer >Nationalsprache< verstehen.' Die Herausbildung des kollektiven Nationalbewusstseins, das die Mitglieder eines Volkes oder Territoriums so begriffen, dass sie gemeinsame Traditionen und Interessen hatten, sorgte für einen hohen Grad an emotionaler Vertiefung und Loyalität zum Vaterland und zur Staatsverfassung. Die Praxis lockerer Herrschaftsverbände mit verschiedenen Ethnien sollte der Idee von klar abzugrenzenden Flächenstaaten weichen. Diese alten und neuen Nationen gerieten zum Ausgang des 19. Jahrhunderts aneinander: 'Die Sicherung der nationalen Existenz, die Wahrung der nationalen Interessen, der >Platz an der Sonne< wurden zu Parolen der Außenpolitik, die fast jedermann überzeugten.' Nationalbewusstsein wurde zum Nationalismus pervertiert, der nicht von der Gleichwertigkeit der Menschen und Nationen ausging, '[...] sondern intolerant einzelne Völker und Nationen als minderwertig oder als Feinde einschätzt[e] und behandelt[e].' Otto Dann schlussfolgerte, dass dieser Nationalismus im Ersten Weltkrieg schließlich den Patriotismus der Völker zu einem Kriegsnationalismus werden ließ, der das engagierte Nationalbewusstsein missbrauchte. Die Armee galt im Deutschen Kaiserreich als 'Schule der Nation'. Das führte dazu, dass das gesamte öffentliche Leben eine Militarisierung erfuhr. Kriegsfurcht und Bejahung des Krieges gingen eine merkwürdige Verbindung ein. Für viele war annehmbar, dass politische oder zwischenstaatliche Konflikte mit kriegerischen Mitteln gelöst werden können und müssten. Die Staaten strebten überdies nach Imperien. Münkler meinte: 'Imperialismus heißt, dass es einen Willen zum Imperium gibt; gleichgültig, ob er aus politischen oder ökonomischen Motiven gespeist wird - er ist die ausschlaggebende, wenn nicht die einzige Ursache der Weltreichsbildung.' Die Schaffung eines Großreiches sollte den Status, eine Weltmacht zu sein, im 20. Jahrhundert absichern.

Daniel Fischer, Studienrat, geb.1979 in Meißen/Sachsen; 1999 Abitur Wirtschaftsgymnasium Coswig; Wehrdienst; von 2000 - 2008 Studium für das Höhere Lehramt an Gymnasien Geschichte, Gemeinschaftskunde, Rechtserziehung und Wirtschaft an der Technischen Universität Dresden; Erstes Staatsexamen: 2008; Zweites Staatsexamen: 2010; seit 2010 im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg.

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Akademische Arbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - 1848, Kaiserreich, Imperialismus, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Geschichte), Sprache: Deutsch, Abstract: Das Zeitalter des Imperialismus hatte wesentliche Grundlagen für einen Weltkrieg gelegt, sodass nur noch ein Funke 1914 (das Attentat von Sarajewo) dazu führte, das ganze System der Bündnisse in Gang zu setzen. Bevor ich mich den Großmächten, die am Ersten Weltkrieg teilnahmen, zuwende, sind Ausführungen dazu notwendig, welche Vorstellung von Politik in dieser Zeit dominierte. 'Die Nation war der große Traum des 19. Jahrhunderts. Aus Kleinstaaten sollten große Reiche werden, und alle sollten sich in einer >Nationalsprache< verstehen.' Die Herausbildung des kollektiven Nationalbewusstseins, das die Mitglieder eines Volkes oder Territoriums so begriffen, dass sie gemeinsame Traditionen und Interessen hatten, sorgte für einen hohen Grad an emotionaler Vertiefung und Loyalität zum Vaterland und zur Staatsverfassung. Die Praxis lockerer Herrschaftsverbände mit verschiedenen Ethnien sollte der Idee von klar abzugrenzenden Flächenstaaten weichen. Diese alten und neuen Nationen gerieten zum Ausgang des 19. Jahrhunderts aneinander: 'Die Sicherung der nationalen Existenz, die Wahrung der nationalen Interessen, der >Platz an der Sonne< wurden zu Parolen der Außenpolitik, die fast jedermann überzeugten.' Nationalbewusstsein wurde zum Nationalismus pervertiert, der nicht von der Gleichwertigkeit der Menschen und Nationen ausging, '[...] sondern intolerant einzelne Völker und Nationen als minderwertig oder als Feinde einschätzt[e] und behandelt[e].' Otto Dann schlussfolgerte, dass dieser Nationalismus im Ersten Weltkrieg schließlich den Patriotismus der Völker zu einem Kriegsnationalismus werden ließ, der das engagierte Nationalbewusstsein missbrauchte. Die Armee galt im Deutschen Kaiserreich als 'Schule der Nation'. Das führte dazu, dass das gesamte öffentliche Leben eine Militarisierung erfuhr. Kriegsfurcht und Bejahung des Krieges gingen eine merkwürdige Verbindung ein. Für viele war annehmbar, dass politische oder zwischenstaatliche Konflikte mit kriegerischen Mitteln gelöst werden können und müssten. Die Staaten strebten überdies nach Imperien. Münkler meinte: 'Imperialismus heißt, dass es einen Willen zum Imperium gibt; gleichgültig, ob er aus politischen oder ökonomischen Motiven gespeist wird - er ist die ausschlaggebende, wenn nicht die einzige Ursache der Weltreichsbildung.' Die Schaffung eines Großreiches sollte den Status, eine Weltmacht zu sein, im 20. Jahrhundert absichern.

Daniel Fischer, Studienrat, geb.1979 in Meißen/Sachsen; 1999 Abitur Wirtschaftsgymnasium Coswig; Wehrdienst; von 2000 - 2008 Studium für das Höhere Lehramt an Gymnasien Geschichte, Gemeinschaftskunde, Rechtserziehung und Wirtschaft an der Technischen Universität Dresden; Erstes Staatsexamen: 2008; Zweites Staatsexamen: 2010; seit 2010 im Schuldienst des Landes Baden-Württemberg.

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