Alltagsleben von Häftlingsfrauen in Konzentrationslagern

Nonfiction, History, Modern
Cover of the book Alltagsleben von Häftlingsfrauen in Konzentrationslagern by Laura Krüger, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Laura Krüger ISBN: 9783668170360
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 11, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Laura Krüger
ISBN: 9783668170360
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 11, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Examensarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Lange Zeit waren weibliche Häftlinge und deren Schicksale und Erfahrungen nur Randerscheinungen in der einschlägigen Forschung. Nach 1945 beschäftigte sich die Geschichtsforschung nahezu gar nicht mit den Frauen im Nationalsozialismus. Allein die Trümmerfrauen wurden als Symbol für eine kämpfende Nation stilisiert, die mit aller Kraft und allem Mut das eigene Land wieder aufbauen möchte. Erst in den letzten rund 20 Jahren veränderte sich dies durch die feministische Geschichtsforschung, sodass auch den Frauen in den nationalsozialistischen Forschungen eine ebenbürtige Rolle zugewiesen worden ist. Der Prozess dieser Forschungen ist inzwischen fortgeschritten, jedoch kann keineswegs davon die Rede sein, dass dieser Prozess abgeschlossen ist. Noch immer gibt es einige sensible Fragestellungen, die nur schwer in einem historischen Diskurs zu verankern sind und deren Beantwortung auch stark von dem jeweiligen Mut der überlebenden Frauen abhängig ist, da sie als Zeitzeuginnen die entscheidende Rolle in den Nachforschungen spielen. Bevor man beginnen kann, das Alltagsleben von weiblichen Häftlingen innerhalb des deutschen Lagersystems zu untersuchen, ist es unumgänglich, zunächst die Genderkonzeption der Epoche zu betrachten. Im Endeffekt wurde im Nationalsozialismus die Geschlechterideologie der bürgerlichen Verhaltens- und Rollenvorstellungen fortgesetzt, wobei man feststellen muss, dass diese Vorstellungen den Höhepunkt ihrer Zuspitzung in jener Zeit erreichten. Die bürgerliche Moral und die Ideale, die sich in der Zeit des Bürgertums entwickelten, führten bereits vor dem Nationalsozialismus zu einer Rollenverteilung, die eine geschlechtsbezogene Arbeitsteilung vorsah, zudem die Sexualität normierte und die Begriffe Männlichkeit und Weiblichkeit entscheidend definierte. Männlichkeit wurde als die Basis der Nation und Gesellschaft betrachtet, und mit all seinen Führungseigenschaften war es der Mann, der sich stets in den Dienst der Nation und Gesellschaft zu stellen hatte. Konträr dazu stellte die Frau die ideale Hüterin der Moral dar. In der nachfolgenden Zeit des Nationalsozialismus waren es vor allem der Bund Deutscher Mädel (BDM) sowie die Schule, die die Hauptverantwortung der Mädchenerziehung trugen. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Examensarbeit aus dem Jahr 2013 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main, Sprache: Deutsch, Abstract: Lange Zeit waren weibliche Häftlinge und deren Schicksale und Erfahrungen nur Randerscheinungen in der einschlägigen Forschung. Nach 1945 beschäftigte sich die Geschichtsforschung nahezu gar nicht mit den Frauen im Nationalsozialismus. Allein die Trümmerfrauen wurden als Symbol für eine kämpfende Nation stilisiert, die mit aller Kraft und allem Mut das eigene Land wieder aufbauen möchte. Erst in den letzten rund 20 Jahren veränderte sich dies durch die feministische Geschichtsforschung, sodass auch den Frauen in den nationalsozialistischen Forschungen eine ebenbürtige Rolle zugewiesen worden ist. Der Prozess dieser Forschungen ist inzwischen fortgeschritten, jedoch kann keineswegs davon die Rede sein, dass dieser Prozess abgeschlossen ist. Noch immer gibt es einige sensible Fragestellungen, die nur schwer in einem historischen Diskurs zu verankern sind und deren Beantwortung auch stark von dem jeweiligen Mut der überlebenden Frauen abhängig ist, da sie als Zeitzeuginnen die entscheidende Rolle in den Nachforschungen spielen. Bevor man beginnen kann, das Alltagsleben von weiblichen Häftlingen innerhalb des deutschen Lagersystems zu untersuchen, ist es unumgänglich, zunächst die Genderkonzeption der Epoche zu betrachten. Im Endeffekt wurde im Nationalsozialismus die Geschlechterideologie der bürgerlichen Verhaltens- und Rollenvorstellungen fortgesetzt, wobei man feststellen muss, dass diese Vorstellungen den Höhepunkt ihrer Zuspitzung in jener Zeit erreichten. Die bürgerliche Moral und die Ideale, die sich in der Zeit des Bürgertums entwickelten, führten bereits vor dem Nationalsozialismus zu einer Rollenverteilung, die eine geschlechtsbezogene Arbeitsteilung vorsah, zudem die Sexualität normierte und die Begriffe Männlichkeit und Weiblichkeit entscheidend definierte. Männlichkeit wurde als die Basis der Nation und Gesellschaft betrachtet, und mit all seinen Führungseigenschaften war es der Mann, der sich stets in den Dienst der Nation und Gesellschaft zu stellen hatte. Konträr dazu stellte die Frau die ideale Hüterin der Moral dar. In der nachfolgenden Zeit des Nationalsozialismus waren es vor allem der Bund Deutscher Mädel (BDM) sowie die Schule, die die Hauptverantwortung der Mädchenerziehung trugen. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Ursachen und Ablauf der Subprime-Krise by Laura Krüger
Cover of the book Vinkulierungsklauseln in der Aktiengesellschaft by Laura Krüger
Cover of the book Herrscht in den brasilianischen Favelas eine Parallelmacht? by Laura Krüger
Cover of the book Portraiture of the Nigerian Conundrum in Ola Rotimi's 'The Gods are not to Blame' by Laura Krüger
Cover of the book Die Grundhaltung des Gesprächs-Psychotherapeuten und ihre Begründungen by Laura Krüger
Cover of the book Rene Descartes - Die Methode und der Wert des Zweifelns by Laura Krüger
Cover of the book Sozialisationsbegleitender Religionsunterricht (D. Stoodt) und Religionsunterricht als Hilfe zur Identitätsbildung (H.-J. Fraas) - Ein Vergleich by Laura Krüger
Cover of the book Brauchen Tageszeitungen Fachjournalisten? by Laura Krüger
Cover of the book Miturheber: Gemeinsame Werkschöpfung in Abgrenzung zur Anregung und Gehilfenschaft by Laura Krüger
Cover of the book Soll Bildungsarbeit im Kindergarten auf den Geschlechtsaspekt ausgerichtet sein? by Laura Krüger
Cover of the book In der Welt des 'Absoluten Böse'. Das Ziegenhorn' (1971) by Laura Krüger
Cover of the book Franchising als zukunftsgerichtete Unternehmens- und Vertriebsstrategie im Tourismus by Laura Krüger
Cover of the book Interpretation of Beethoven's Fidelio or Leonore and four different overtures by Laura Krüger
Cover of the book Ethisch-ökologisches Rating: Eine genauere Betrachtung anhand von zwei marktrelevanten Konzepten by Laura Krüger
Cover of the book Staatsbürgerkunde - ein Unterrichtsfach im Spiegel des Bildungssystems der DDR by Laura Krüger
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy