Der Blasphemievorwurf im religionswissenschaftlichen Vergleich

Nonfiction, Religion & Spirituality, Reference, Comparative Religion
Cover of the book Der Blasphemievorwurf im religionswissenschaftlichen Vergleich by Ann-Katrin Gässlein, GRIN Verlag
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Author: Ann-Katrin Gässlein ISBN: 9783638193986
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 5, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ann-Katrin Gässlein
ISBN: 9783638193986
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 5, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,0, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Vergleichende Religionswissenschaft - sozialwissenschaftliche Optiob), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Da dieses Thema nicht nur im Islam, sondern auch in anderen Religionen eine Rolle spielt, kam ich auf die Idee, Blasphemie in einem religionswissenschaftlichen Vergleich zu untersuchen. Der Vorwurf der Blasphemie ist eng mit der europäischen Kulturgeschichte verbunden und weist gleichzeitig eine hohe aktuelle Brisanz auf. Wenn man einmal anfängt, in der Geschichte nach Fällen zu stöbern, in denen dieser Vorwurf erhoben wurde oder gar zu einem gerichtlichen Prozess geführt hat, sieht man sich schnell einer gewaltigen Menge von Material gegenüber. Allein die Blasphemie-Fälle in der mittelalterlichen Geschichte der römischkatholischen Kirche können schon Bände füllen. Der Historiker Alan Cabantous hat sich dieses enorme Projekt vorgenommen.1 Dabei könnte man das Augenmerk auf Blasphemie in der frühchristlichen Zeit richten, als die eben entstandene Kirche mit der Kanonisierung beschäftigt war, um eine einheitliche Lehre rang und sich in diesem Kontext mit 'abweichenden Meinungen' konfrontiert sah.2 Die Entwicklung des Protestantismus und der Religionskriege könnte unter dem Gesichtspunkt der Blasphemie untersucht werden.3 Oder man konzentriert sich auf die mystischen Bewegungen im Christentum, Islam oder Judentum und untersucht den Blasphemievorwurf bei grossen spirituellen Lehrmeistern: Diese sprachen aus der unmittelbar eigenen Gottesschau und gingen damit über die Lehren der Bibel und der kirchlichen Dogmen weit hinaus. Dazu zählen zum Beispiel Meister Eckehart, der als Ketzer angeklagt und verfolgt wurde,4 oder Al-Halladsch aus der islamischen Mystik.5 Die Fragestellung dieser Arbeit lässt die oben genannten Aspekte bewusst ausser Acht und geht dahin, welche Elemente von Blasphemie nicht mehr ausschliesslich mit der jeweiligen Religion zusammenhängen, in deren Kontext sie geschieht, d. h. welche 'Gemeinsamkeiten' sich in Blasphemiefällen feststellen lassen. 1 Cabantous, Geschichte 2 Religion in Geschichte und Gegenwart, Sp. 1441ff. 3 ebd., Sp. 1445ff. 4 Meister Eckehards Satz 'Wer Gott selbst lästert, lobt Gott' wurde mit einem Bannfluch belegt, vgl. www.regina-berlinghof.de/mystik.htm: Die Antworten der Mystiker auf Gotteslästerung. Nachträge zur Diskussion um Salman Rushdie und Annemarie Schimmel 5 Al-Halladsch schockierte öffentlich mit seinem Ausspruch 'Ana l-haqq - Ich bin die göttliche Wahrheit'5 und wurde schließlich hingerichtet, vgl. Vogel, Blasphemie, S. 20

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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Theologie - Vergleichende Religionswissenschaft, Note: 1,0, Université de Fribourg - Universität Freiburg (Schweiz) (Vergleichende Religionswissenschaft - sozialwissenschaftliche Optiob), Sprache: Deutsch, Abstract: [...] Da dieses Thema nicht nur im Islam, sondern auch in anderen Religionen eine Rolle spielt, kam ich auf die Idee, Blasphemie in einem religionswissenschaftlichen Vergleich zu untersuchen. Der Vorwurf der Blasphemie ist eng mit der europäischen Kulturgeschichte verbunden und weist gleichzeitig eine hohe aktuelle Brisanz auf. Wenn man einmal anfängt, in der Geschichte nach Fällen zu stöbern, in denen dieser Vorwurf erhoben wurde oder gar zu einem gerichtlichen Prozess geführt hat, sieht man sich schnell einer gewaltigen Menge von Material gegenüber. Allein die Blasphemie-Fälle in der mittelalterlichen Geschichte der römischkatholischen Kirche können schon Bände füllen. Der Historiker Alan Cabantous hat sich dieses enorme Projekt vorgenommen.1 Dabei könnte man das Augenmerk auf Blasphemie in der frühchristlichen Zeit richten, als die eben entstandene Kirche mit der Kanonisierung beschäftigt war, um eine einheitliche Lehre rang und sich in diesem Kontext mit 'abweichenden Meinungen' konfrontiert sah.2 Die Entwicklung des Protestantismus und der Religionskriege könnte unter dem Gesichtspunkt der Blasphemie untersucht werden.3 Oder man konzentriert sich auf die mystischen Bewegungen im Christentum, Islam oder Judentum und untersucht den Blasphemievorwurf bei grossen spirituellen Lehrmeistern: Diese sprachen aus der unmittelbar eigenen Gottesschau und gingen damit über die Lehren der Bibel und der kirchlichen Dogmen weit hinaus. Dazu zählen zum Beispiel Meister Eckehart, der als Ketzer angeklagt und verfolgt wurde,4 oder Al-Halladsch aus der islamischen Mystik.5 Die Fragestellung dieser Arbeit lässt die oben genannten Aspekte bewusst ausser Acht und geht dahin, welche Elemente von Blasphemie nicht mehr ausschliesslich mit der jeweiligen Religion zusammenhängen, in deren Kontext sie geschieht, d. h. welche 'Gemeinsamkeiten' sich in Blasphemiefällen feststellen lassen. 1 Cabantous, Geschichte 2 Religion in Geschichte und Gegenwart, Sp. 1441ff. 3 ebd., Sp. 1445ff. 4 Meister Eckehards Satz 'Wer Gott selbst lästert, lobt Gott' wurde mit einem Bannfluch belegt, vgl. www.regina-berlinghof.de/mystik.htm: Die Antworten der Mystiker auf Gotteslästerung. Nachträge zur Diskussion um Salman Rushdie und Annemarie Schimmel 5 Al-Halladsch schockierte öffentlich mit seinem Ausspruch 'Ana l-haqq - Ich bin die göttliche Wahrheit'5 und wurde schließlich hingerichtet, vgl. Vogel, Blasphemie, S. 20

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