Der Zusammenhang von Platons Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Der Zusammenhang von Platons Sonnen-, Linien- und Höhlengleichnis by Philipp Lehmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Philipp Lehmann ISBN: 9783638238250
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 9, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Philipp Lehmann
ISBN: 9783638238250
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 9, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1-, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut (GSI)), Veranstaltung: Einführung in die Politische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Gleichnisse haben meist die paradoxe Aufgabe zu erfüllen, das Unverständliche auf verständliche Weise auszudrücken. Das Unfaßbare wird in einen faßbaren Rahmen gebracht oder ein Bild dient dem Zweck, zumindest begreiflich zu machen, dass und warum etwas für uns unbegreiflich ist. Das wohl bekannteste Beispiel dafür sind die Gleichnisse Jesu; wobei sich streiten läßt, ob sie in der christlichen Welt eher für Klarheit oder Verwirrung gesorgt haben. Obwohl Gleichnisse eigentlich als Instrument der Verdeutlichung fungieren, ist deren Interpretation nicht immer ganz unproblematisch: Man kann Gleichnisse eben nicht zugleich ernst und wörtlich nehmen. Die Rückübertragung der vermeintlich gewonnenen Erkenntnisse in die reale Welt des Alltäglichen kann vielerlei Mißverständnisse heraufbeschwören und den ursprünglichen Untersuchungs- Gegenstand in noch weitere Ferne rücken als zuvor. Weitere Schwierigkeiten entstehen, wenn sich ein Autor symbolischer Darstellungen nicht nur bedient, um seine Ausführungen zu illustrieren, sondern den Gleichnissen selber Argumentationskraft zukommen läßt. Er entwirft ein Bild, das der Struktur des Untersuchungsgegenstandes ähnelt, analysiert die verschiedenen Merkmale und zieht direkt Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Realität. Eine Beweisführung, die fraglich erscheinen mag, da Anwendbarkeit und Geltungsbereich der symbolhaften Darstellung überschritten scheinen. Ein Philosoph, der sich der genannten Methode gerne bedient ist Platon. Das Axiom einer kosmologischen Ordnung, die einheitlich in allen Bereichen des Lebens und der immanenten Welt zum Ausdruck kommt, erlaubt ihm, solche Analogschlüsse zu ziehen und sein Weltbild zu entwerfen. Recht unverständlich natürlich für denjenigen Zuhörer, der sich dieser metaphysisch begründeten Ordnung nicht bewußt ist. Platon verwendet die Gleichnisse nicht lediglich als Illustration, sondern rechnet ihnen Beweiskraft zu, um auf ihrem Fundament seine weitere Argumentation aufzubauen. Das wohl bekannteste Beispiel ist sein Höhlengleichnis, das den Weg des Menschen zur Erkenntnis allegorisch wiedergibt. Es basiert auf den Ausführungen des Sonnengleichnisses, in dem die Funktion des Guten erläutert werden, sowie des Liniengleichnisses, das das Verhältnis zwischen sichtbarer und denkbarer Welt ausdrückt. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2000 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1-, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut (GSI)), Veranstaltung: Einführung in die Politische Theorie, Sprache: Deutsch, Abstract: Gleichnisse haben meist die paradoxe Aufgabe zu erfüllen, das Unverständliche auf verständliche Weise auszudrücken. Das Unfaßbare wird in einen faßbaren Rahmen gebracht oder ein Bild dient dem Zweck, zumindest begreiflich zu machen, dass und warum etwas für uns unbegreiflich ist. Das wohl bekannteste Beispiel dafür sind die Gleichnisse Jesu; wobei sich streiten läßt, ob sie in der christlichen Welt eher für Klarheit oder Verwirrung gesorgt haben. Obwohl Gleichnisse eigentlich als Instrument der Verdeutlichung fungieren, ist deren Interpretation nicht immer ganz unproblematisch: Man kann Gleichnisse eben nicht zugleich ernst und wörtlich nehmen. Die Rückübertragung der vermeintlich gewonnenen Erkenntnisse in die reale Welt des Alltäglichen kann vielerlei Mißverständnisse heraufbeschwören und den ursprünglichen Untersuchungs- Gegenstand in noch weitere Ferne rücken als zuvor. Weitere Schwierigkeiten entstehen, wenn sich ein Autor symbolischer Darstellungen nicht nur bedient, um seine Ausführungen zu illustrieren, sondern den Gleichnissen selber Argumentationskraft zukommen läßt. Er entwirft ein Bild, das der Struktur des Untersuchungsgegenstandes ähnelt, analysiert die verschiedenen Merkmale und zieht direkt Rückschlüsse auf die Beschaffenheit der Realität. Eine Beweisführung, die fraglich erscheinen mag, da Anwendbarkeit und Geltungsbereich der symbolhaften Darstellung überschritten scheinen. Ein Philosoph, der sich der genannten Methode gerne bedient ist Platon. Das Axiom einer kosmologischen Ordnung, die einheitlich in allen Bereichen des Lebens und der immanenten Welt zum Ausdruck kommt, erlaubt ihm, solche Analogschlüsse zu ziehen und sein Weltbild zu entwerfen. Recht unverständlich natürlich für denjenigen Zuhörer, der sich dieser metaphysisch begründeten Ordnung nicht bewußt ist. Platon verwendet die Gleichnisse nicht lediglich als Illustration, sondern rechnet ihnen Beweiskraft zu, um auf ihrem Fundament seine weitere Argumentation aufzubauen. Das wohl bekannteste Beispiel ist sein Höhlengleichnis, das den Weg des Menschen zur Erkenntnis allegorisch wiedergibt. Es basiert auf den Ausführungen des Sonnengleichnisses, in dem die Funktion des Guten erläutert werden, sowie des Liniengleichnisses, das das Verhältnis zwischen sichtbarer und denkbarer Welt ausdrückt. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die 'Formale Anzeige' am Beispiel der 'Todesanalyse' aus Heideggers 'Sein und Zeit' by Philipp Lehmann
Cover of the book Der verführte Held - Die 'Jüdin von Toledo': Entwicklung und Bearbeitung eines Mythos by Philipp Lehmann
Cover of the book Die Themenzentrierte Interaktion nach Ruth Charlotte Cohn by Philipp Lehmann
Cover of the book Werkstättenprojektierung - Planung zum Neubau eines einstufigen Fertigungskomplexes by Philipp Lehmann
Cover of the book Das vernetzte Fahrzeug by Philipp Lehmann
Cover of the book Diagnostische Tätigkeit als sonderpädagogische Kompetenz by Philipp Lehmann
Cover of the book Die Geschichte der Jugend. Die Anfänge der modernen Wahrnehmung der Jugend by Philipp Lehmann
Cover of the book E-Learning in der betrieblichen Weiterbildung by Philipp Lehmann
Cover of the book Der Arbeitskraftunternehmer. Konzept und Empirie by Philipp Lehmann
Cover of the book Zu Borns Wahrscheinlichkeitsinterpretation - Kausalität und Indeterminismus als Annahmen naturwissenschaflicher Abbildung by Philipp Lehmann
Cover of the book Methodenkombination in der Wirkungsforschung by Philipp Lehmann
Cover of the book George Lakoff's Cognitive Theory and His Conceptual Metaphor Theory by Philipp Lehmann
Cover of the book Die Debatte um 'die Vernichtung lebensunwerten Lebens' in der frühen Weimarer Republik by Philipp Lehmann
Cover of the book Streetart-Spaziergänge in Berlin by Philipp Lehmann
Cover of the book Hito Steyerls 'Lovely Andrea' und Ästhetische Forschung by Philipp Lehmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy