Die Out-of-Body Experience

Ein autoskopisches Phänomen

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Mental Health
Cover of the book Die Out-of-Body Experience by Christian Häusler, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Christian Häusler ISBN: 9783656032816
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 19, 2011
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Christian Häusler
ISBN: 9783656032816
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 19, 2011
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Neuropsychologie), Veranstaltung: Seminar Klinische Psychologie und Neuropsychologie II SS 2011, Sprache: Deutsch, Abstract: Autoskopische Phänomene haben die Menschheit seit jeher fasziniert und sind vielfältig in Mythologie und Folklore eingegangen (Sheils, 1978; Todd & Dewhurst, 1955). Der Begriff Autoskopie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet 'sich selbst sehen' (Anzellotti et al., 2011; Mishara, 2010). Es handelt sich um das illusorisch-visuelle Erleben, ein Abbild des eigenen Körpers im extrakorporalenRaum wahrzunehmen. Zum einen kann dies bei der autoskopischen Halluzination (AH) und bei der Heautoskopie (HAS) aus einer körperinternen Perspektive der Fall sein. Zum anderen bei der ausserkörperlichen Erfahrung, auch Out-of-Body Experience (OBE) genannt, aus einer körperexternen Perspektive (Mishara, 2010). Der erste medizinische Bericht über Autoskopie lässt sich auf Wigan (1844), die erstmalige Verwendung des Begriffs 'Autoskopie' auf Féré (1891) zurückführen. Obwohl auch gesunde Menschen autoskopische Phänomene erleben, gilt neben verschiedenen psychiatrischen und neurologischen Störungen Epilepsie als ihre Hauptursache (Blanke & Arzy, 2005; Dening & Berrios, 1994; Dewhurst, 1954). Nach Jahrzehnten spärlichen Interesses ist aktuell eine Renaissance empirischer Forschung mit Fokus auf die OBE zu beobachten (Metzinger, 2009). Während einer OBE scheint eine Person wach zu sein und ihren Körper und die Welt von einem Ort auÿerhalb des eigenen Körpers wahrzunehmen (Blanke, Landis, Spinelli & Seeck, 2004). Sie stellt daher die empfundene räumliche Einheit zwischen Körper und Selbst, unserem Ich, und damit die Erfahrung eines realen Ich, das sich im eigenen Körper be??det und Zentrum des bewussten Erlebens ist, in Frage (Blanke & Arzy, 2005). Während die OBE in der Vergangenheit überwiegend als paranormales Ereignis gedeutet wurde, stellten Blanke et al. (2004) ein naturwissenschaftliches Erklärungsmodell vor. Erkenntnisse ausNeurologie und kognitiver Neurowissenschaft der vergangenen Dekade legen nahe, dass OBEs auf ein Defizit multisensorischer Integration in der temporo-parietalen Grenzregion (TPJ) der rechten Gehirnhemisphäre zurückzuführen sind (Blanke et al., 2004). Ausgehend von diesem Modell könnte die zukünftige Erforschung der OBE die Erkenntnisse auf der Suche nach den neuronalen Korrelaten des Ich-Bewusstseins (das Wissen des Individums um seine Identität) fördern (Metzinger, 2009).

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Psychologie - Klinische u. Gesundheitspsychologie, Psychopathologie, Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (Neuropsychologie), Veranstaltung: Seminar Klinische Psychologie und Neuropsychologie II SS 2011, Sprache: Deutsch, Abstract: Autoskopische Phänomene haben die Menschheit seit jeher fasziniert und sind vielfältig in Mythologie und Folklore eingegangen (Sheils, 1978; Todd & Dewhurst, 1955). Der Begriff Autoskopie stammt aus dem Altgriechischen und bedeutet 'sich selbst sehen' (Anzellotti et al., 2011; Mishara, 2010). Es handelt sich um das illusorisch-visuelle Erleben, ein Abbild des eigenen Körpers im extrakorporalenRaum wahrzunehmen. Zum einen kann dies bei der autoskopischen Halluzination (AH) und bei der Heautoskopie (HAS) aus einer körperinternen Perspektive der Fall sein. Zum anderen bei der ausserkörperlichen Erfahrung, auch Out-of-Body Experience (OBE) genannt, aus einer körperexternen Perspektive (Mishara, 2010). Der erste medizinische Bericht über Autoskopie lässt sich auf Wigan (1844), die erstmalige Verwendung des Begriffs 'Autoskopie' auf Féré (1891) zurückführen. Obwohl auch gesunde Menschen autoskopische Phänomene erleben, gilt neben verschiedenen psychiatrischen und neurologischen Störungen Epilepsie als ihre Hauptursache (Blanke & Arzy, 2005; Dening & Berrios, 1994; Dewhurst, 1954). Nach Jahrzehnten spärlichen Interesses ist aktuell eine Renaissance empirischer Forschung mit Fokus auf die OBE zu beobachten (Metzinger, 2009). Während einer OBE scheint eine Person wach zu sein und ihren Körper und die Welt von einem Ort auÿerhalb des eigenen Körpers wahrzunehmen (Blanke, Landis, Spinelli & Seeck, 2004). Sie stellt daher die empfundene räumliche Einheit zwischen Körper und Selbst, unserem Ich, und damit die Erfahrung eines realen Ich, das sich im eigenen Körper be??det und Zentrum des bewussten Erlebens ist, in Frage (Blanke & Arzy, 2005). Während die OBE in der Vergangenheit überwiegend als paranormales Ereignis gedeutet wurde, stellten Blanke et al. (2004) ein naturwissenschaftliches Erklärungsmodell vor. Erkenntnisse ausNeurologie und kognitiver Neurowissenschaft der vergangenen Dekade legen nahe, dass OBEs auf ein Defizit multisensorischer Integration in der temporo-parietalen Grenzregion (TPJ) der rechten Gehirnhemisphäre zurückzuführen sind (Blanke et al., 2004). Ausgehend von diesem Modell könnte die zukünftige Erforschung der OBE die Erkenntnisse auf der Suche nach den neuronalen Korrelaten des Ich-Bewusstseins (das Wissen des Individums um seine Identität) fördern (Metzinger, 2009).

More books from GRIN Verlag

Cover of the book 'Kladderadatsch' - Der am besten angepasste überlebt by Christian Häusler
Cover of the book Der Christliche Glaube by Christian Häusler
Cover of the book Absolute Parlamentssouveränität im Mehrebenensystem? Eine Analyse der Besonderheiten des britischen Parlaments im nationalen und im europäischen Kontext by Christian Häusler
Cover of the book Zur Nutzenorientierung des Homo Oeconomicus by Christian Häusler
Cover of the book Ökologische Trends in der Entsorgungslogistik by Christian Häusler
Cover of the book Das geldpolitische Instrumentarium der Europäischen Zentralbank by Christian Häusler
Cover of the book Organisationen in der Krise by Christian Häusler
Cover of the book Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Stralsund by Christian Häusler
Cover of the book Spiegel und Spiegelungen. Funktion und Bedeutung des Spiegelmotivs im Film by Christian Häusler
Cover of the book Is Bilingualism an Advantage or Drawback by Christian Häusler
Cover of the book European Instruments for Public Sector Development. Structural and Investment Funds by Christian Häusler
Cover of the book Kinderbücher auf dem digitalen Markt. Apps, Interaktivität und Akteure by Christian Häusler
Cover of the book Alternative Trainingsmethoden: Ein Überblick by Christian Häusler
Cover of the book Konversion und Apostasie in den abrahamitischen Religionen by Christian Häusler
Cover of the book Identifikation qualitätsrelevanter Bereiche des Personalmanagements, die sich auf ein in der Praxis touristischer Unternehmen anerkanntes Qualitätssicherungssystem beziehen by Christian Häusler
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy