Vom unwürdigen zum vergessenen Opfer? - Die Wiedergutmachungspraxis in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der neuen Entwicklungen in den 1980er Jahren

Die Wiedergutmachungspraxis in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der neuen Entwicklungen in den 1980er Jahren

Nonfiction, History, European General
Cover of the book Vom unwürdigen zum vergessenen Opfer? - Die Wiedergutmachungspraxis in der Bundesrepublik Deutschland unter besonderer Berücksichtigung der neuen Entwicklungen in den 1980er Jahren by Roman Möhlmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Roman Möhlmann ISBN: 9783638417730
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 14, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Roman Möhlmann
ISBN: 9783638417730
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 14, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der 'Wiedergutmachung' in Deutschland ist facettenreich und komplex. Eingeleitet nach 1945 vornehmlich durch die US-amerikanische Besatzungsmacht, wurden entschädigungsintendierte Programme aufgenommen, sprich: Maßnahmen zur 'Wiedergutmachung' der durch den gefallenen NS-Staat verübten Verbrechen, auch wichtiger Bestandteil der Politik der Regierungen der neuen Bundesrepublik. Grundlegende und umfassende Untersuchungen zu den Anfängen und zur Entwicklung der Wiedergutmachung liegen bereits vor. Dass die Form der Wiedergutmachung sich über lange Zeit fast ausschließlich auf die jüdischen Opfer der NS-Verfolgung konzentrierte, wurde in der Forschung bereits mehrfach angemerkt. In diesen Kontext gehört die These, man habe zwischen entschädigungswürdigen und entschädigungsunwürdigen Opfern unterschieden, die aus den Entschädigungsprogrammen ausgespart wurden. Nach einer gewissen Abgeschlossenheitsmentalität im Hinblick auf die Frage der Wiedergutmachung Mitte der 60er Jahre dauerte es, abgesehen von einigen behelfsartigen Initiativen der sozialliberalen Ära im Zuge der neuen Ostpolitik, fast 15 Jahre, bis der Wiedergutmachungs- und Entschädigungsdiskurs um neue Aspekte und Perspektiven ergänzt wurde. Der Übergang von den 70ern in die 80er Jahre brachte einhergehend mit einem gesellschaftlichen Wertewandel brachte die sogenannten vergessenen Opfer zurück in eine aktualisierte Wiedergutmachungsdebatte und eröffnete den entsprechenden Gruppen neue Möglichkeiten der breiteren Artikulation. Die vorliegende Arbeit möchte nach einem kurzen Einblick in die Wiedergutmachungspolitik der Nachkriegszeit zuerst in groben Zügen die Entwicklung der Wiedergutmachung nach dem Bundesentschädigungsschlussgesetz von 1965 skizzieren. Dabei soll auch die Begrifflichkeit der 'unwürdigen Opfer' besprochen werden. Im Anschluss soll untersucht werden, wie in der Mentalität der westdeutschen Gesellschaft aus den 'unwürdigen' die 'vergessenen' Opfer werden konnten und wie bzw. warum gerade in den 80er Jahren die Auseinadersetzung mit der Frage der 'vergessenen Opfer' wieder zu einem bedeutenden Thema wird.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Geschichte Europa - and. Länder - Neueste Geschichte, Europäische Einigung, Note: 2,0, Ruhr-Universität Bochum, 16 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der 'Wiedergutmachung' in Deutschland ist facettenreich und komplex. Eingeleitet nach 1945 vornehmlich durch die US-amerikanische Besatzungsmacht, wurden entschädigungsintendierte Programme aufgenommen, sprich: Maßnahmen zur 'Wiedergutmachung' der durch den gefallenen NS-Staat verübten Verbrechen, auch wichtiger Bestandteil der Politik der Regierungen der neuen Bundesrepublik. Grundlegende und umfassende Untersuchungen zu den Anfängen und zur Entwicklung der Wiedergutmachung liegen bereits vor. Dass die Form der Wiedergutmachung sich über lange Zeit fast ausschließlich auf die jüdischen Opfer der NS-Verfolgung konzentrierte, wurde in der Forschung bereits mehrfach angemerkt. In diesen Kontext gehört die These, man habe zwischen entschädigungswürdigen und entschädigungsunwürdigen Opfern unterschieden, die aus den Entschädigungsprogrammen ausgespart wurden. Nach einer gewissen Abgeschlossenheitsmentalität im Hinblick auf die Frage der Wiedergutmachung Mitte der 60er Jahre dauerte es, abgesehen von einigen behelfsartigen Initiativen der sozialliberalen Ära im Zuge der neuen Ostpolitik, fast 15 Jahre, bis der Wiedergutmachungs- und Entschädigungsdiskurs um neue Aspekte und Perspektiven ergänzt wurde. Der Übergang von den 70ern in die 80er Jahre brachte einhergehend mit einem gesellschaftlichen Wertewandel brachte die sogenannten vergessenen Opfer zurück in eine aktualisierte Wiedergutmachungsdebatte und eröffnete den entsprechenden Gruppen neue Möglichkeiten der breiteren Artikulation. Die vorliegende Arbeit möchte nach einem kurzen Einblick in die Wiedergutmachungspolitik der Nachkriegszeit zuerst in groben Zügen die Entwicklung der Wiedergutmachung nach dem Bundesentschädigungsschlussgesetz von 1965 skizzieren. Dabei soll auch die Begrifflichkeit der 'unwürdigen Opfer' besprochen werden. Im Anschluss soll untersucht werden, wie in der Mentalität der westdeutschen Gesellschaft aus den 'unwürdigen' die 'vergessenen' Opfer werden konnten und wie bzw. warum gerade in den 80er Jahren die Auseinadersetzung mit der Frage der 'vergessenen Opfer' wieder zu einem bedeutenden Thema wird.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Lesestrategien und Vorwissen - Ein empirischer Vergleich zum Textverständnis bei Neuntklässlern by Roman Möhlmann
Cover of the book Entwicklung und Ebenen des Transnistrienkonflikts by Roman Möhlmann
Cover of the book Gegenüberstellung der historisch-soziologischen Theorien Stein Rokkans und Charles Tillys zur europäischen Systembildung by Roman Möhlmann
Cover of the book Die Kooperation zwischen Staat und privatem Akteur am Beispiel des Public Private Partnership by Roman Möhlmann
Cover of the book Erstellung eines Ausdauertrainingsplans by Roman Möhlmann
Cover of the book Raising Capital Cost Of Issuing Securities by Roman Möhlmann
Cover of the book How much effort to put into a study assignment. A basic model by Roman Möhlmann
Cover of the book Der Uluru (Ayers Rock). Die heilige Stätte der Anangu in Australien. by Roman Möhlmann
Cover of the book Autogenes Training: Ein Entspannungsverfahren als psychotherapeutische Methode by Roman Möhlmann
Cover of the book Psychoanalytische Betrachtung der Angst by Roman Möhlmann
Cover of the book Der Gottesbegriff des Grundgesetzes by Roman Möhlmann
Cover of the book Veränderungen in der Gesellschaft durch die Informationstechnik by Roman Möhlmann
Cover of the book Personalauswahl aufgrund physischer Attraktivität. Möglichkeiten der Minimierung von Fehlentscheidungen by Roman Möhlmann
Cover of the book Aufgaben und Probleme des Risikocontrollings by Roman Möhlmann
Cover of the book Die Bedeutung von Hilfsmitteln aus der Perspektive betroffener, körperbehinderter Schülerinnen und Schüler deren Lehrkräfte und weiteren beteiligten Fachleuten by Roman Möhlmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy