Welche Rolle spielt der `Baile-Funk´ in Verbindung mit Gewalt?

Zur Musik einer neuen Generation in den Favelas Brasiliens

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, International, International Relations
Cover of the book Welche Rolle spielt der `Baile-Funk´ in Verbindung mit Gewalt? by Katharina Stöcker, GRIN Verlag
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Author: Katharina Stöcker ISBN: 9783640211135
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 14, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Katharina Stöcker
ISBN: 9783640211135
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 14, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Prohibido olvidar - Musik als Mittel des Machtdiskurses in Lateinamerika, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob im Supermarkt, auf der Autobahn, oder am Frühstückstisch - kaum hat man sich morgens aus dem Bett bemüht, beginnt schon die Dauerberieselung aus dem Radio. Musik ist aus dem deutschen Alltag kaum noch wegzudenken. Oberflächlich betrachtet, dient sie in erster Linie der Unterhaltung, oder der Entspannung. Je nachdem in welcher Gefühlslage sie uns erreicht, fühlen wir uns durch die fremden Geschichten, oder anregenden Rhythmen und Melodien bereichert, manchmal vielleicht auch gestört. Schaut man jedoch etwas weiter, kann man erkennen, dass Musik in der Gesellschaft eine weit größere Verantwortung trägt. In allen Weltkulturen war sie seit jeher in das religiöse, politische und soziale Leben eingebunden und hat über das reine Klangerleben weit hinausgewiesen. Begeben wir uns auf einen Schauplatzwechsel: Über 9.000 Kilometer süd-westlich von Deutschland, es ist Nacht, 20° Celsius, doch der Geräuschpegel lässt diese Erkenntnis wie eine Lüge aussehen. Harte Rhythmen und aggressiv - klingender Sprechgesang mischen sich mit Männer-Gebrüll. Was gerade noch aussah, wie zwei Jugendliche, die sich im Tanz messen wollen, schlägt plötzlich in eine Massenprügelei um, Schüsse fallen - Stille. Spätestens seit dem Kinofilm 'City of God' ist die Musikszene in brasilianischen Favelas für Deutschland keine Unbekannte mehr. Und zieht man den Spielfilmcharakter einmal ab, bestätigen auch Erfahrungsberichte und -Bücher, wie eng auf den ersten Blick der `Baile- Funk´, die Musik der neuen Generation in den brasilianischen Slums, mit unkontrollierter Gewalt zusammenhängt. Auch wenn man solche Szenen kopfschüttelnd zu verdrängen versucht, stellt sich die Frage, was genau der Auslöser für diese Eskalationen ist. Inwiefern ist die Musik als Antriebskraft für die Gewaltverherrlichung auf den Massenveranstaltungen zu betrachten? Kann man im Bandenkampf von ihr als einer Identitätsstiftenden Macht sprechen? Auch Adorno war sich sicher ''Musik ist nicht nur Kunst eigenen Wesens, sondern auch gesellschaftliches Faktum.'. Damit lenkt er uns in die angestrebte Untersuchungsrichtung, die die Musik nicht als reines Unterhaltungsmedium, sondern vielmehr als Feld sozialer Praxis sehen soll. Aufgrund der mangelnden Lektüre über den neuesten brasilianischen Musikgeschmack und der Distanz zum Untersuchungsfeld, erscheint die Bearbeitung dieser Fragestellung nicht leicht, daher soll bereits im Vorfeld auf unbeantwortete Fragen hingewiesen werden.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Mittel- und Südamerika, Note: 1,7, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Prohibido olvidar - Musik als Mittel des Machtdiskurses in Lateinamerika, 24 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob im Supermarkt, auf der Autobahn, oder am Frühstückstisch - kaum hat man sich morgens aus dem Bett bemüht, beginnt schon die Dauerberieselung aus dem Radio. Musik ist aus dem deutschen Alltag kaum noch wegzudenken. Oberflächlich betrachtet, dient sie in erster Linie der Unterhaltung, oder der Entspannung. Je nachdem in welcher Gefühlslage sie uns erreicht, fühlen wir uns durch die fremden Geschichten, oder anregenden Rhythmen und Melodien bereichert, manchmal vielleicht auch gestört. Schaut man jedoch etwas weiter, kann man erkennen, dass Musik in der Gesellschaft eine weit größere Verantwortung trägt. In allen Weltkulturen war sie seit jeher in das religiöse, politische und soziale Leben eingebunden und hat über das reine Klangerleben weit hinausgewiesen. Begeben wir uns auf einen Schauplatzwechsel: Über 9.000 Kilometer süd-westlich von Deutschland, es ist Nacht, 20° Celsius, doch der Geräuschpegel lässt diese Erkenntnis wie eine Lüge aussehen. Harte Rhythmen und aggressiv - klingender Sprechgesang mischen sich mit Männer-Gebrüll. Was gerade noch aussah, wie zwei Jugendliche, die sich im Tanz messen wollen, schlägt plötzlich in eine Massenprügelei um, Schüsse fallen - Stille. Spätestens seit dem Kinofilm 'City of God' ist die Musikszene in brasilianischen Favelas für Deutschland keine Unbekannte mehr. Und zieht man den Spielfilmcharakter einmal ab, bestätigen auch Erfahrungsberichte und -Bücher, wie eng auf den ersten Blick der `Baile- Funk´, die Musik der neuen Generation in den brasilianischen Slums, mit unkontrollierter Gewalt zusammenhängt. Auch wenn man solche Szenen kopfschüttelnd zu verdrängen versucht, stellt sich die Frage, was genau der Auslöser für diese Eskalationen ist. Inwiefern ist die Musik als Antriebskraft für die Gewaltverherrlichung auf den Massenveranstaltungen zu betrachten? Kann man im Bandenkampf von ihr als einer Identitätsstiftenden Macht sprechen? Auch Adorno war sich sicher ''Musik ist nicht nur Kunst eigenen Wesens, sondern auch gesellschaftliches Faktum.'. Damit lenkt er uns in die angestrebte Untersuchungsrichtung, die die Musik nicht als reines Unterhaltungsmedium, sondern vielmehr als Feld sozialer Praxis sehen soll. Aufgrund der mangelnden Lektüre über den neuesten brasilianischen Musikgeschmack und der Distanz zum Untersuchungsfeld, erscheint die Bearbeitung dieser Fragestellung nicht leicht, daher soll bereits im Vorfeld auf unbeantwortete Fragen hingewiesen werden.

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