Der Tugendbegriff in Machiavellis Principe

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Der Tugendbegriff in Machiavellis Principe by Andre Budke, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Andre Budke ISBN: 9783640447848
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 16, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Andre Budke
ISBN: 9783640447848
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 16, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn im Zusammenhang mit Machiavellis Principe von Tugenden die Rede ist, so vermag dies im ersten Moment befremdlich erscheinen, da Machiavelli doch lange Zeit als der klassische Lehrer aller ruchlosen Machtpolitiker galt, die allein nach dem eigenen Machtkalkül und der Staatsräson handelten und deren Tugendhaftigkeit doch zumindest bezweifelt werden konnte. Nichtsdestotrotz enthält der Principe eine klare moralische Komponente, die nicht mit dem Vortäuschen von erwünschten Tugenden, um die Untertanen zu täuschen, endet. Machiavelli weiß sehr wohl um gesellschaftlich erwünschte und unerwünschte Eigenschaften eines Privatmenschen und stellt die Sinnhaftigkeit dieser Eigenschaften in ihrem privaten Zusammenhang auch nicht in Abrede. Allein, er beschäftigt sich im Principe mit der Welt der Politik und der Macht. Und hier gelten seiner Ansicht nach andere Spielregeln als im Privatleben. Deshalb können Tugenden, die einem Menschen privat auszeichnen, in diesem Machtkontext schädlich sein, weshalb Machiavelli sie als unerwünscht betrachtet. In dieser kurzen Arbeit soll dargestellt werden, was den Tugendbegriff Machiavellis ausmacht und welche Auswirkungen dies auf eine im eigentlichen Sinne 'machiavellistische' Politik hat. Als Quelle dienen vor allem die Kapitel 15 bis 19 des Principe, in denen Machiavelli sich ausführlich mit nützlichen und schädlichen Eigenschaften eines Herrschers auseinander setzt. Letztendlich soll so ein Katalog von erwünschten Eigenschaften entstehen, die nach Machiavellis Ansicht ein uomo virtuoso besitzen sollte. Gleichzeitig soll dokumentiert werden, dass Machiavelli, wenn er im Principe von virtù und Tugenden spricht, eine eigene Definition von Tugend mit einem eigenen Bezugssystem anwendet, welches nicht deckungsgleich mit dem gemeinhin verwendeten moralischen Bezugssystem ist, so dass sich seine beschriebenen Regeln des politischen Machtspiels letztlich nur schwer mit dem herkömmlichen moralischen Tugendbegriff beurteilen lassen können.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, , Sprache: Deutsch, Abstract: Wenn im Zusammenhang mit Machiavellis Principe von Tugenden die Rede ist, so vermag dies im ersten Moment befremdlich erscheinen, da Machiavelli doch lange Zeit als der klassische Lehrer aller ruchlosen Machtpolitiker galt, die allein nach dem eigenen Machtkalkül und der Staatsräson handelten und deren Tugendhaftigkeit doch zumindest bezweifelt werden konnte. Nichtsdestotrotz enthält der Principe eine klare moralische Komponente, die nicht mit dem Vortäuschen von erwünschten Tugenden, um die Untertanen zu täuschen, endet. Machiavelli weiß sehr wohl um gesellschaftlich erwünschte und unerwünschte Eigenschaften eines Privatmenschen und stellt die Sinnhaftigkeit dieser Eigenschaften in ihrem privaten Zusammenhang auch nicht in Abrede. Allein, er beschäftigt sich im Principe mit der Welt der Politik und der Macht. Und hier gelten seiner Ansicht nach andere Spielregeln als im Privatleben. Deshalb können Tugenden, die einem Menschen privat auszeichnen, in diesem Machtkontext schädlich sein, weshalb Machiavelli sie als unerwünscht betrachtet. In dieser kurzen Arbeit soll dargestellt werden, was den Tugendbegriff Machiavellis ausmacht und welche Auswirkungen dies auf eine im eigentlichen Sinne 'machiavellistische' Politik hat. Als Quelle dienen vor allem die Kapitel 15 bis 19 des Principe, in denen Machiavelli sich ausführlich mit nützlichen und schädlichen Eigenschaften eines Herrschers auseinander setzt. Letztendlich soll so ein Katalog von erwünschten Eigenschaften entstehen, die nach Machiavellis Ansicht ein uomo virtuoso besitzen sollte. Gleichzeitig soll dokumentiert werden, dass Machiavelli, wenn er im Principe von virtù und Tugenden spricht, eine eigene Definition von Tugend mit einem eigenen Bezugssystem anwendet, welches nicht deckungsgleich mit dem gemeinhin verwendeten moralischen Bezugssystem ist, so dass sich seine beschriebenen Regeln des politischen Machtspiels letztlich nur schwer mit dem herkömmlichen moralischen Tugendbegriff beurteilen lassen können.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Männerfreundschaft als Ort der Gottesbegegnung bei Aelred von Rievaulx. Versuch einer christlichen Spiritualität über verworfene Beziehungsvariablen by Andre Budke
Cover of the book Erstellung eines Assessment Centers für Trainees by Andre Budke
Cover of the book Einflüsse des europäischen Gemeinschaftsrechts auf das Straf- und Strafverfahrensrecht by Andre Budke
Cover of the book Marke Eigenbau. Gesellschaftliche Ausprägungen und psychologische Erklärungen des Do-It-Yourself-Trends by Andre Budke
Cover of the book Die Rechte afroamerikanischer Muslims in Gefängnissen by Andre Budke
Cover of the book Gewalt gegen alte Menschen in Alten- und Pflegeheimen by Andre Budke
Cover of the book Persönlichkeitsstörungen und Delinquenz by Andre Budke
Cover of the book Entwicklung einer neuen EKG-Elektrode für Neonate zur Ergänzung des bestehenden EKG-Elektrodensortiments by Andre Budke
Cover of the book APN Rolle. Schlüsselbegriff von Advanced Nursing Practice (ANP) by Andre Budke
Cover of the book Opportunities and threats of the 'born global' in contrast to the traditional way of going international by Andre Budke
Cover of the book Die Kunst des Jurodstvo. Russische Aktionskünstler von Jurodivyj bis Pussy Riot by Andre Budke
Cover of the book Die Fürsorge im Geist des Kapitalismus by Andre Budke
Cover of the book Der Taj Mahal in Agra by Andre Budke
Cover of the book Wieviel Boden hat das Land? by Andre Budke
Cover of the book Abraham in Mamre (Gen 18,1-15) by Andre Budke
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy