Eine vergleichende Analyse: A. Miller, Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst und J. Abrams (Hg.), Die Befreiung des inneren Kindes

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Educational Theory, Educational Psychology
Cover of the book Eine vergleichende Analyse: A. Miller, Das Drama des begabten Kindes und die Suche nach dem wahren Selbst und J. Abrams (Hg.), Die Befreiung des inneren Kindes by Martin Holz, GRIN Verlag
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Author: Martin Holz ISBN: 9783640145300
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 25, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Martin Holz
ISBN: 9783640145300
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 25, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 2,0, Universität zu Köln, 2 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem 1979 erschienenen Buch beschreibt Alice Miller in drei Studien Verdrän¬gungsprozesse, die beim begabten Kind in der frühen Kindheit geschehen mussten und das Erwachsenenleben enorm beeinflussen, obwohl die damit verbundenen Gefühle und Wünsche als Resultat eben dieser Prozesse unbewusst sind. Der Ter¬minus 'begabtes Kind' meint hier nicht eine intellektuelle oder kognitive, sondern eine emotionale Begabung insofern, als das Kind Wünsche und Bedürfnisse der Eltern präzise erkennt und darauf spezifisch reagiert. Darin besteht das Drama dieses Kindes, weil es nämlich, um die Wünsche der Eltern erfüllen zu können, seine eigenen Gefühle und Vorstellungen unterdrücken und verdrängen muss. Wollen die Eltern z.B. nicht, dass ihr Kind weint, über Hunger klagt, Schmerzem¬pfindungen oder andere Gefühle zeigt, wird das hierfür sensible Kind diese zwei¬fellos realen Gefühle verleugnen, unter anderem auch deshalb, weil es befürchtet, mit dem Entzug der elterlichen Liebe und Zuwendung bestraft zu werden. Diese emotionale Wärme muss mit der Aufgabe des eigenen, wahren Selbst erkauft werden. Dass diese Problemlösungsstrategie nicht aufgeht, erweist sich spätestens im Erwachsenenalter, wo die verdrängten Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse wiederkehren und der Versuch unternommen wird, sie auf eine andere Weise zu realisieren bzw. zu befriedigen. Dies geschieht insbesondere in der Partnerschaft, wo der oder die Betreffende typischerweise regrediert und damit sich selbst eine Kind- und dem Partner eine Elternrolle zuweist. Punktuell auftretend kann dies ei¬ner Beziehung nichts anhaben, aber wenn dieses Verhaltensmuster verstärkt auf¬tritt, wird eine solche asymmetrische Beziehung auf Dauer nicht funktionieren, zumal der in die Vater- oder Mutterrolle gedrängte Partner massiv überfordert wird. Das Dilemma besteht generell darin, dass die Kindheit als vergangenes Stadium der Entwicklung vorbei ist und nicht mehr geändert werden kann. Gleichwohl gibt es Möglichkeiten, die verdrängten Gefühle und Bedürfnisse bewusst zu machen, auf diese Weise Wesentliches über die eigene Identität her¬auszufinden und kreativ damit umzugehen. Millers psychoanalytisch orientierte Theorie versteht sich als Beitrag dazu und verfolgt außerdem das wichtige Ziel, die Kindheit zu rehabilitieren und dem Kind Gehör für seine Gefühle und Bedürfnisse zu verschaffen, und zwar unabhängig von und in Opposition zu den Vorstellungen anderer, besonders der Eltern.

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Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Pädagogik - Pädagogische Psychologie, Note: 2,0, Universität zu Köln, 2 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In ihrem 1979 erschienenen Buch beschreibt Alice Miller in drei Studien Verdrän¬gungsprozesse, die beim begabten Kind in der frühen Kindheit geschehen mussten und das Erwachsenenleben enorm beeinflussen, obwohl die damit verbundenen Gefühle und Wünsche als Resultat eben dieser Prozesse unbewusst sind. Der Ter¬minus 'begabtes Kind' meint hier nicht eine intellektuelle oder kognitive, sondern eine emotionale Begabung insofern, als das Kind Wünsche und Bedürfnisse der Eltern präzise erkennt und darauf spezifisch reagiert. Darin besteht das Drama dieses Kindes, weil es nämlich, um die Wünsche der Eltern erfüllen zu können, seine eigenen Gefühle und Vorstellungen unterdrücken und verdrängen muss. Wollen die Eltern z.B. nicht, dass ihr Kind weint, über Hunger klagt, Schmerzem¬pfindungen oder andere Gefühle zeigt, wird das hierfür sensible Kind diese zwei¬fellos realen Gefühle verleugnen, unter anderem auch deshalb, weil es befürchtet, mit dem Entzug der elterlichen Liebe und Zuwendung bestraft zu werden. Diese emotionale Wärme muss mit der Aufgabe des eigenen, wahren Selbst erkauft werden. Dass diese Problemlösungsstrategie nicht aufgeht, erweist sich spätestens im Erwachsenenalter, wo die verdrängten Gefühle, Wünsche und Bedürfnisse wiederkehren und der Versuch unternommen wird, sie auf eine andere Weise zu realisieren bzw. zu befriedigen. Dies geschieht insbesondere in der Partnerschaft, wo der oder die Betreffende typischerweise regrediert und damit sich selbst eine Kind- und dem Partner eine Elternrolle zuweist. Punktuell auftretend kann dies ei¬ner Beziehung nichts anhaben, aber wenn dieses Verhaltensmuster verstärkt auf¬tritt, wird eine solche asymmetrische Beziehung auf Dauer nicht funktionieren, zumal der in die Vater- oder Mutterrolle gedrängte Partner massiv überfordert wird. Das Dilemma besteht generell darin, dass die Kindheit als vergangenes Stadium der Entwicklung vorbei ist und nicht mehr geändert werden kann. Gleichwohl gibt es Möglichkeiten, die verdrängten Gefühle und Bedürfnisse bewusst zu machen, auf diese Weise Wesentliches über die eigene Identität her¬auszufinden und kreativ damit umzugehen. Millers psychoanalytisch orientierte Theorie versteht sich als Beitrag dazu und verfolgt außerdem das wichtige Ziel, die Kindheit zu rehabilitieren und dem Kind Gehör für seine Gefühle und Bedürfnisse zu verschaffen, und zwar unabhängig von und in Opposition zu den Vorstellungen anderer, besonders der Eltern.

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