Thomas Manns: 'Der Tod in Venedig' - Schauplätze und Motive des Verfalls

Schauplätze und Motive des Verfalls

Fiction & Literature, Literary Theory & Criticism, European, German
Cover of the book Thomas Manns: 'Der Tod in Venedig' - Schauplätze und Motive des Verfalls by Anonym, GRIN Verlag
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Author: Anonym ISBN: 9783638593571
Publisher: GRIN Verlag Publication: January 18, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Anonym
ISBN: 9783638593571
Publisher: GRIN Verlag
Publication: January 18, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Regensburg, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Verfall und Niedergang, kurz Dekadenz, waren in der Zeit um 1900 ein verbreitetes Thema in der Literatur. In dieser Zeit, Juli 1911 bis Juli 19121, verfasste auch Thomas Mann sein Werk 'Der Tod in Venedig'. Beschäftigt man sich mehr mit der Entstehungsgeschichte der Novelle, zeigt sich, dass Thomas Mann im Sommer 1911 selbst einige Tage in Venedig verbracht hat und dort 'eine Reihe kurioser Umstände und Eindrücke' erlebt hat. Thomas Mann hat sich, ebenso wie der Protagonist Gustav von Aschenbach, aufgrund einer Schreibkrise zu dieser Reise entschlossen. Auch andere Gemeinsamkeiten zwischen dem Autor und dem Protagonisten sind offensichtlich, v.a. bezüglich des Typus, der Herkunft und der literarischen Vergangenheit. Thomas Mann verarbeitet also im Tod in Venedig ein Ereignis, welches er zum Teil selbst erlebt hat. Denn auch er hatte in Venedig eine Begegnung mit einem polnischen Knaben, wobei er nach seiner Rückkehr aus Venedig von einer 'recht sonderbaren Sache' spricht, die er von da mitgebracht hat, 'einen Fall von Knabenliebe bei einem alternden Künstler'. Auch die Choleraepidemie und die Haltung der venezianischen Behörden waren tatsächliche Ereignisse, denen Thomas Mann in dieser Zeit begegnete. Denn in Hamburg brach im Jahr 1905 die Cholera aus, wobei die tödliche Gefahr der Krankheit aus kommerziellen Gründen vertuscht wurde. Thomas Mann selbst hatte die Wirkung ansteckender Krankheiten miterlebt, als seine Frau Katja 1911 an Tuberkulose erkrankte. Trotz dieser vielen Gemeinsamkeiten zu Thomas Mann, zeigen sich bei der Physiognomie Gustav Aschenbachs auch gewisse Ähnlichkeiten zu dem Komponisten Gustav Mahler, der im Jahre 1911 gestorben ist. Über die Gründe dafür wird seither spekuliert. Klar ist jedoch, dass all die autobiographischen Züge und die Beziehungen zu aktuellen Themen und Personen noch ein Grund mehr sind, den 'Tod in Venedig' als eines der modernsten und bemerkenswertesten Werke Thomas Manns zu bezeichnen und sich intensiv mit dem Thema der Novelle zu beschäftigen. Die Dekadenz taucht scheinbar auch schon im Titel 'Der Tod in Venedig' auf und ist im Verlauf der Geschichte durch spezielle Schauplätze und Motive allgegenwärtig, die den Verfall des Protagonisten begleiten und veranschaulichen.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 2,0, Universität Regensburg, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Verfall und Niedergang, kurz Dekadenz, waren in der Zeit um 1900 ein verbreitetes Thema in der Literatur. In dieser Zeit, Juli 1911 bis Juli 19121, verfasste auch Thomas Mann sein Werk 'Der Tod in Venedig'. Beschäftigt man sich mehr mit der Entstehungsgeschichte der Novelle, zeigt sich, dass Thomas Mann im Sommer 1911 selbst einige Tage in Venedig verbracht hat und dort 'eine Reihe kurioser Umstände und Eindrücke' erlebt hat. Thomas Mann hat sich, ebenso wie der Protagonist Gustav von Aschenbach, aufgrund einer Schreibkrise zu dieser Reise entschlossen. Auch andere Gemeinsamkeiten zwischen dem Autor und dem Protagonisten sind offensichtlich, v.a. bezüglich des Typus, der Herkunft und der literarischen Vergangenheit. Thomas Mann verarbeitet also im Tod in Venedig ein Ereignis, welches er zum Teil selbst erlebt hat. Denn auch er hatte in Venedig eine Begegnung mit einem polnischen Knaben, wobei er nach seiner Rückkehr aus Venedig von einer 'recht sonderbaren Sache' spricht, die er von da mitgebracht hat, 'einen Fall von Knabenliebe bei einem alternden Künstler'. Auch die Choleraepidemie und die Haltung der venezianischen Behörden waren tatsächliche Ereignisse, denen Thomas Mann in dieser Zeit begegnete. Denn in Hamburg brach im Jahr 1905 die Cholera aus, wobei die tödliche Gefahr der Krankheit aus kommerziellen Gründen vertuscht wurde. Thomas Mann selbst hatte die Wirkung ansteckender Krankheiten miterlebt, als seine Frau Katja 1911 an Tuberkulose erkrankte. Trotz dieser vielen Gemeinsamkeiten zu Thomas Mann, zeigen sich bei der Physiognomie Gustav Aschenbachs auch gewisse Ähnlichkeiten zu dem Komponisten Gustav Mahler, der im Jahre 1911 gestorben ist. Über die Gründe dafür wird seither spekuliert. Klar ist jedoch, dass all die autobiographischen Züge und die Beziehungen zu aktuellen Themen und Personen noch ein Grund mehr sind, den 'Tod in Venedig' als eines der modernsten und bemerkenswertesten Werke Thomas Manns zu bezeichnen und sich intensiv mit dem Thema der Novelle zu beschäftigen. Die Dekadenz taucht scheinbar auch schon im Titel 'Der Tod in Venedig' auf und ist im Verlauf der Geschichte durch spezielle Schauplätze und Motive allgegenwärtig, die den Verfall des Protagonisten begleiten und veranschaulichen.

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